Fr., 09.09.2022 , 15:53 Uhr

Die Johanniter geben Tipps zum richtigen Verhalten im Notfall 

Tag der Ersten Hilfe am 10. September: Helfen kann jeder!

Vielen Menschen ist unwohl bei dem Gedanken, Erste-Hilfe leisten zu müssen, weil sie Angst haben, etwas falsch zu machen. „Dabei kann nur derjenige etwas falsch machen, der gar nichts tut“, betont Gregor Lindner, Ausbilder bei den Johannitern in Ostbayern. Deswegen haben die Johanniter zum Tag der Ersten Hilfe überlebenswichtige Tipps herausgegeben.

Bei einem Notfall ist das Vorgehen immer dasselbe: Sehen –Schützen – Retten – Prüfen – Notruf – Helfen.

 

1. Überblick verschaffen

Um die Situation einschätzen zu können, sollten Sie sich zunächst einen Überblick verschaffen: Was ist passiert? Ist jemand verletzt? Wenn ja, wie viele Verletzte gibt es? Sind diese ansprechbar? Sind schon andere Helfer aktiv?

 

2. Sich selbst und andere schützen:

Dies spielt insbesondere bei Unfällen im Straßenverkehr eine wichtige Rolle. Schalten Sie Ihr Warnblinklicht ein und fahren Sie langsam an die Unfallstelle heran. Parken Sie Ihr Fahrzeug mit ausreichendem Abstand und stellen Sie Ihr Warndreieck auf. Laufen Sie auf dem Weg zur Unfallstelle, wenn möglich, hinter der Leitplanke. Stellen Sie dann die Zündung des Unfallwagens ab. Achten Sie auf Anzeichen eines Brandes.

 

3. Retten aus dem Gefahrenbereich.

Droht dem Verunfallten eine Gefahr, z. B.  durch Feuer oder Rauch, sollten Sie den Betroffenen mit Hilfe des sogenannten Rautek-Rettungsgriffes aus dem Gefahrenbereich bringen. Greifen Sie dazu mit beiden Händen von hinten unter seinen Achseln durch und umfassen Sie einen möglichst unverletzten Arm mit beiden Händen.

 

4. Überprüfen Sie lebenswichtige Körperfunktionen:

Sprechen Sie die betroffene Person an. Ist die Person bei Bewusstsein oder erweckbar? Prüfen Sie die Atmung und suchen Sie den Körper der Person nach Verletzungen ab.

 

5. Notruf absetzen:

Alarmieren Sie den Rettungsdienst unter der Rufnummer 112.  Schildern Sie die Situation mit Hilfe der fünf W-Fragen. Wo ist es passiert? Was ist passiert? Wie viele Verletzte / Erkrankte gibt es? Welche Verletzungen / Erkrankungen konnten Sie entdecken? Warten Sie auf Rückfragen!

 

6. Helfen oder Erste-Hilfe leisten:

Jetzt folgen die Erste-Hilfe Maßnahmen; die lebenswichtigen Funktionen wie die Atmung haben dabei immer Vorrang.

  1. Ist der Betroffene ohne Bewusstsein, die Atmung aber normal, bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage.
  2. Atmet der Betroffene nicht oder ungleichmäßig, muss umgehend mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen werden.

Am wichtigsten ist dabei die konsequent und möglichst lückenlos durchgeführte Herzdruckmassage – 100 bis 120 Mal pro Minute. Setzen Sie die Wiederbelebung fort, bis der Rettungsdienst eintrifft. Wechseln Sie sich ggf. mit anderen Helfern ab.

  1. Um einen Blutverlust zu minimieren, halten Sie die Verletzung hoch und üben Sie mit den Fingern Druck auf die Wunde aus – wenn möglich mit gewaschenen Händen oder Handschuhen. Legen Sie danach einen Druckverband an.
  2. Bei einer Schocklagerung (Schocklage) liegt der Patient flach auf dem Rücken, während seine Beine über die Höhe des Kopfes angehoben bzw. gelagert werden. In dieser Position wird der Blutrückfluss aus den Beinen zu den inneren Organen (vor allem Herz und Gehirn) unterstützt.

 

Was Sie außerdem beachten sollten:

Die wichtigsten Handgriffe der Ersten Hilfe lernt man am besten in einem Erste-Hilfe-Kurs. Damit diese im Notfall ohne langes Nachdenken abgerufen werden können, raten die Johanniter, die eigenen Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen – am besten alle zwei Jahre.

Die Johanniter in Ostbayern bieten rund 1000 dieser Kurse im Jahr an. Ein Erste-Hilfe-Kurs dauert neun Stunden. Neben dem Basiskurs bieten die Johanniter in Ostbayern weitere Module an, wie etwa „Erste Hilfe am Kind“. Hier geht es zur Online-Kursbuchung: https://www.johanniter.de/kurse/

Weitere wichtige Infos und Erklär-Videos zu verschiedenen Erste-Hilfe-Themen finden Sie unter www.johanniter.de/corona-erste-hilfe

 

Johanniter-Unfall-Hilfe

Das könnte Dich auch interessieren

05.12.2025 Barbing: Kleiner Adventsmarkt zu Ehren des verstorbenen Vorstands der Feuerwehr Der Hintergrund des Adventsmarktes am Samstag (6. Dezember) ist ein tragischer: Die Feuerwehr Barbing hat ihren zweiten Vorstand verloren und musste deswegen ihren Winterzaubermarkt absagen. Aber: Zu Ehren des Verstorbenen findet am Samstag den 06.12.25 bei der Feuerwehr Barbing ein kleiner Adventsmarkt statt. Da wird auch das Doana Gsindl Regensburg vertreten sein und unterstützen. Die Einnahmen und 05.12.2025 Pettendorf: Einbruch in Bank - Zeugen gesucht In Pettendorf im Landkreis Regensburg sind in der Nacht auf den 4. Dezember 2025 bislang unbekannte Täter in ein Bankgebäude eingebrochen. Gegen 01:00 Uhr verschafften sich die Einbrecher gewaltsam Zutritt und versuchten, einen Geldautomaten aufzubrechen. Täter fliehen ohne Beute Der Versuch blieb erfolglos – die Täter flohen ohne Beute in unbekannte Richtung. Trotz sofort eingeleiteter 04.12.2025 Neutraubling: Dreister Einbruch am Nachmittag – Unbekannte plündern Wohnung Während die Bewohner nicht zu Hause waren, hebelten die Einbrecher die Tür auf und gelangten so in die Räumlichkeiten. Bargeld entwendet – Sachschaden rund 500 Euro Im Inneren der Wohnung stahlen die Täter Bargeld. Der Sachschaden an der aufgehebelten Tür wird auf etwa 500 Euro geschätzt. Polizei bittet um Zeugenhinweise Die Polizeiinspektion Neutraubling hat die 04.12.2025 Regensburg: Campus e.V. gewinnt [pop]award Bayern für soziale Nachhaltigkeit Preisträger*innen aus München, Regensburg, Schwabmünchen und Augsburg In der Kategorie Pop-Raute geht der Preis an das Kulturzentrum Backstage München, das seit über 30 Jahren eine feste Größe der bayerischen Musikszene ist. Trotz Standortwechseln und Herausforderungen habe das Team „dieses wichtige Kulturangebot aufrechterhalten“ und die alternative Popkultur nachhaltig geprägt. Der Campus e.V. Regensburg erhält den Preis