Mo, 11.01.2016 , 13:51 Uhr

"Stunde der Wintervögel": Kohlmeise vor Feldsperling und Spatz

Ordentliche Beobachtungsbedingungen haben Bayerns Naturfreunden bei der Stunde der Wintervögel zahlreiche und besondere Gäste beschert. Nach dem Eingang von ungefähr einem Drittel der Meldungen zeichnet sich eine hohe Gesamtbeteilgung ab. So hatten dem LBV bis dahin bereits über 7.000 Bayern über 200.000 Vögel gemeldet. Erneut ist der Zwischenstand spannend wie im Vorjahr: Haussperling (Spatz), Feldsperling und Kohlmeise liefern sich ein enges Duell um die Spitzenposition, mit leichten Vorteilen für die bekannteste Meisenart. Besonders auffällig ist 2016 ein starker Einflug von Erlenzeisigen. „Ein Drittel der Bayern konnte durchschnittlich acht Erlenzeisige beobachten“, erklärt der LBV-Biologe Alf Pille. 

Wer an diesem Wochenende im Rahmen von deutschlands größter Mitmachaktion einen Blick aus dem Fenster warf, der hatte in Bayern sehr gute Chancen, auch einmal Erlenzeisige zu beobachten. Mit über 11.000 Individuen wurden bereits zur Zwischenbilanz doppelt so viele der kleinen gelbgrün-gestreifte Finken gezählt, wie jeweils in den vergangen beiden Jahren insgesamt. So bekam in den Vorjahren nur jeder zwölfte Bayer auch nur einen halb so großen Schwarm zu sehen wie 2016. „Den Erlenzeisigen ermöglichte der heiße europäische Sommer eine zweite Brut und eine erfolgreiche Aufzucht ihrer Jungen. So ist ihr Bestand in den nördlichen Brutgebieten stark gestiegen und deshalb musste ein Teil der Vögel zu uns nach Süden ausweichen“, erklärt Alf Pille.

Erlenzeisige treten vor allem in Schwärmen auf und sind vom größeren Grünfink auch durch den deutlich spitzeren Schnabel und den pinzettenförmigen Schwanz zu unterscheiden. Die Zeisige sind ebenfalls gut zu hören, da sie im Schwarm durch ihre auffälligen „tüli“ und „zäi“ Rufe ständig Kontakt halten. 

Der heiße Sommer 2015 hat aber auch zahlreichen heimischen Vögeln viel Nachwuchs beschert und einen großen Erfolg bei der Aufzucht ermöglicht. „Meisen und Feldsperlinge brüteten teilweise wohl bis zu vier Mal und hatten gute Bruterfolge“, so Pille. Dies lässt sich auch an der durchschnittlich beobachteten Anzahl der Vögel erkennen, die mit 41 pro Garten spürbar über dem Schnitt der beiden letzten Jahre liegt.

Für eine Überraschung sorgt der Vogel des Jahres. Normalerweise gerade noch unter den 20 häufigsten Arten, liegt der Stieglitz aktuell auf Rang 13. An einen Promi-Bonus glaubt LBV-Biologe Pille nicht, da der bunte Fink ja schon immer sehr auffällig ist. „Der Vogel des Jahres gibt uns mit seinem guten Abschneiden derzeit ein Rätsel auf, das wir uns noch nicht erklären können“, sagt Alf Pille.

Noch bis zum 18. Januar können Naturfreunde dem LBV ihre Beobachtungen vom Wochenende schriftlich oder online melden unter www.stunde-der-wintervoegel.de

 pm/LS

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