Gestern wurde in Regensburg in der Hitzler-Werft ein circa 30 Jahre altes, acht Meter langes Sportboot ins Wasser gesetzt und nach einer Probefahrt gegen 19:30 Uhr am Steg befestigt. Aus bisher noch unbekannter Ursache lief das Boot über Nacht voll Wasser und sank auf Grund. Aus dem mit 40 Liter befüllten Treibstofftank und aus den beiden Motoren trat eine bisher noch nicht näher bestimmbare Menge Benzin und Motoröl aus. Der Wert des Bootes beträgt circa 5.500 Euro. Allerdings werden die Bergungskosten ein Mehrfaches betragen. Zur Bergung des havarierten Sportbootes und der Beseitigung bzw. Eingrenzung der Umweltschäden waren ein Arbeitsschiff des Wasser- und Schifffahrtsamtes, die Berufsfeuerwehr Regensburg und ein privater Entsorgungsdienst im Einsatz. Wegen zunächst unklarer Gefährdungslage und zur Absicherung des anschließenden Bergungseinsatzes waren die Rettungsdienste DLRG, Wasserwacht und BRK im Einsatz. Die Ermittlungen der Wasserschutzpolizei Regensburg zur Ursache der Havarie dauern noch an.
Auch die Berufsfeuerwehr Regensburg berichet von dem heutigen Großeinsatz:
Heute Morgen gegen halb zehn wurde die Integrierte Leitstelle von der Polizeieinsatzzentrale über ein gesunkenes Boot im Sportboothafen in der Budapester Straße informiert. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich auf dem Sportboot jemand befand, wurden sofort die Berufsfeuerwehr, der Rettungsdienst sowie die Wasserwacht und die DLRG alarmiert. Die ersteintreffenden Kräfte fanden ein etwa sechs Meter langes Sportboot vor, dass nur mehr zu einem Drittel über die Wasseroberfläche ragte. Die Kajüte war komplett unter Wasser. Der sofort eingesetzte Rettungstaucher konnte allerdings schnell Entwarnung geben, beim Untergang des Bootes war niemand an Bord. Daher galt es nun zu verhindern, dass Öl oder Benzin ungehindert ins Wasser gelangten. Nachdem sich bereits ein dünner Ölfilm um das Boot herum gebildet hatte, wurden rund um das Boot unverzüglich Ölsperren eingebracht, die das Öl nicht nur an der Ausbreitung hinderten, sondern es auch gleich aufsaugten. Somit gelangten nur sehr geringe Mengen Öl ins Wasser, die für die Umwelt absolut keine Gefährdung darstellten. Zur Bergung des Bootes kam ein Schwimmkran der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes zu Hilfe. Dieses hob das gesunkene Boot so weit an, dass man das im Inneren befindliche, mit Öl verunreinigte Wasser mit einem Saugwagen einer Entsorgungsfirma absaugen konnte. Als das Boot leer war wurde es durch das Bergeschiff an Land gehoben. Der „eingeschlengelte“ Ölfilm wurde ebenfalls abgesaugt und mit speziellen Fliestüchern aufgenommen. Einsätze, die so schweres Spezialgerät wie einen Schwimmkran oder Saugwagen erfordern, dauern in der Regel sehr lange, da das Spezialgerät meist weit entfernt in Gebrauch ist und erst an die Einsatzstelle gebracht werden muss. Diesmal erwies es sich als echter Glücksfall, dass der Schwimmkran in der Nähe war und durch die WSV sofort zur Verfügung gestellt werden konnte. Dennoch dauerte der gesamte Einsatz fünf Stunden. Insgesamt waren 50 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Wasserwacht, DLRG, Wasserschutzpolizei, dem Wasserwirtschaftsamt, der WSV, des städtischen Umweltamtes und einer Entsorgungsfirma an der Einsatzstelle.
MK/ pm