Mo., 09.12.2024 , 11:45 Uhr

Söder in Warschau und Prag: Fokus auf Atomstrom und Zusammenarbeit

Markus Söder ist in dieser Woche zu Gast in Polen und Tschechien. Dabei geht es nicht nur um engere Beziehungen. Ein anderes Ziel sorgt umgehend für massive Kritik.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder besucht diese Woche Polen und Tschechien, um politische und wirtschaftliche Beziehungen zu vertiefen.

 

Besuch in Prag: Gespräche über Atomstrom-Allianz

Am Donnerstag trifft Söder den tschechischen Regierungschef Petr Fiala in Prag. Geplant sind bilaterale Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie. Söder möchte günstigen Atomstrom aus Tschechien nach Bayern importieren, um die Energieversorgung zu stabilisieren. Als Gegenleistung bietet Bayern Unterstützung in der Sicherheitstechnologie an. Beide Politiker planen zudem, gemeinsam einen Weihnachtsmarkt zu besuchen.

Söder erklärte: „Eine Kernenergie-Allianz könnte eine bessere Versorgung gewährleisten.“ Er betonte, dass viele Fragen noch offen seien und ein Dialog gestartet werde. Dieser Vorschlag stieß jedoch auf scharfe Kritik.

 

Grüne kritisieren Atomkraftpläne

Die Grünen im bayerischen Landtag äußerten massive Bedenken. Der energiepolitische Sprecher Martin Stümpfig warnte vor den Gefahren der Atomkraft und forderte stattdessen eine Zusammenarbeit bei erneuerbaren Energien. Besonders die Risiken durch das Atomkraftwerk Temelin und die Lagerung radioaktiver Abfälle nahe der Grenze wurden thematisiert.

 

Zusammenarbeit mit Polen: Neue Strategien

Am Mittwoch trifft Söder in Warschau auf den polnischen Regierungschef Donald Tusk. Schwerpunkt ist die Vertiefung der wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit. Bayern plant, ein eigenes Büro in Warschau zu eröffnen, um die Beziehungen zu Polen zu stärken. Zudem wird Söder Kränze zur Erinnerung an die Opfer des Zweiten Weltkriegs und des Ghettoaufstands niederlegen.

Söder betonte die Bedeutung Polens als sicherheits- und migrationspolitischen Partner und bezeichnete den Austausch als „wichtig für Bayerns Osteuropa-Strategie“.

dpa / MF

 

Foto: Symbolbild

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