In der Nacht auf Samstag, 16.02.19, hat das Sea-Eye-Schiff „Alan Kurdi“ die Erlaubnis erhalten, den Hafen von Palma zu verlassen. Das Sea-Eye Schiff ist das letzte verbliebene Schiff einer Hilfsorganisation, dass nicht von Behörden blockiert oder von Staaten festgehalten wird.
Im Dezember war das Schiff unter dem alten Namen „Professor Albrecht Penck“ im Einsatz und rettete 17 Menschen das Leben. Anschließend durfte das Schiff jedoch nicht im Hafen von Valetta anlegen. Im Hafen von Mallorca hat die Crew dann die Genehmigung erhalten. Dort wurde es von Abdullah Kurdi auf den Namen seines am 2. September 2015 ertrunkenen Sohnes Alan Kurdi umgetauft. Es ist die erste Mission unter dem neuen Namen.
Neu ist auch die enge Kooperation mit einer spanischen Hilfsorganisation an Bord eines Sea-Eye Schiffes. Die Organisationen stehen seit vielen Wochen in engem Austausch zu verschiedenen Fragen einer engeren Zusammenarbeit. Die Spanier stellen insgesamt 3 Seeleute und eine Krankenschwester für den gemeinsamen Einsatz.
„Ohne unsere Partner von Proem Aid wären wir nicht so schnell einsatzbereit gewesen. Wir hatten verschiedene, technische Probleme, die unsere Partner hier in Spanien schneller lösen konnten, als wir es hätten tun können“ – Dominik Reisinger, Einsatzleiter auf der „Alan Kurdi“
Die Mission wäre ohne die großzügige Spende von Kardinal Marx, aus der Diözese München-Freising nicht realisierbar gewesen. Die maltesische Blockade riss bei Sea-Eye ein finanzielles Loch in den Vereinshaushalt. Nach einer dreiwöchigen Pause und verschiedenen Wartungsarbeiten, kann die „Alan Kurdi“ nun in ihren ersten Beobachtungseinsatz, in die internationalen Gewässer, vor Libyen fahren. Dort wird die Crew für die europäische Öffentlichkeit dokumentieren, was gerade in diesem Seegebiet geschieht.
„Uns betrübt, dass wir diesen Einsatz ohne direkte Unterstützung anderer Schiffe von Hilfsorganisationen oder staatlichen Schiffen durchführen müssen. Wir werden vermutlich auf uns allein gestellt sein und vertrauen auch auf dieser Mission, auf die Unterstützung unseres Flaggenstaates.“ – Gorden Isler, Sprecher für Sea-Eye e.V.
Hintergrund Sea-Eye e.V.
Der Verein Sea-Eye e.V. wurde 2015 in Regensburg gegründet. Mit den umgerüsteten Fischkuttern „Sea-Eye“ und „Seefuchs“ beteiligten sich mehr als 800 ehrenamtliche Rettungskräfte, in über 60 Missionen, unter niederländischer Flagge an der Rettung von 14.378 Menschen. Im Sommer 2018 entschied die Vereinsführung zwei neue Schiffe unter deutscher Flagge in den Einsatz zu senden. Die „Alan Kurdi“ ist das erste Schiff einer Hilfsorganisation unter der Bundesflagge. Ihr Einsatz rettete bis heute 17 Menschen das Leben.
Pressemitteilung sea-eye.org