Die Regensburger Organisation Sea-Eye kritisiert die neue Marinemission der Europäischen Union scharf. Menschen aus Seenot zu retten ist nicht Teil der Aufgaben. Sea-Eye hat eine Petition gestartet, um die Außenminister der EU zur Seenotrettung aufzufordern.
Letzte Woche stellte die EU ihre Pläne für eine neue Militärmission im Mittelmeer vor. Das Ziel der Mission ist es, dass Waffenembargo für Libyen militärisch zu überwachen. Sea-Eye kritisiert die Rahmenbedingungen der EU-Mission ,,Active Surveillance“ scharf. Das Einsatzgebiet befinde sich ausschließlich im östlichen Mittelmeer, wo deutlich weniger Menschen in Seenot geraten. Der libyschen Küste dürfen sich die Schiffe maximal auf 100 Kilometer nähern, um nicht in internationale seerechtliche Verpflichtungen zu kommen und in Seenot geratene Flüchtende retten zu müssen. Falls die Schiffe zu viele Menschen aus Seenot retten, soll die Mission wieder eingestellt werden.
Seit Jahren verlassen sich die EU-Mitgliedsstaaten darauf, dass zivile Retter*innen Menschen in Seenot finden und versorgen. Diese zivilen Organisationen gibt es aber nur, weil die EU-Mitgliedsstaaten bis heute keine Schiffe geschickt haben, um dort Seenotrettung zu betreiben. Wir versuchen eine immer größer werdende Lücke zu füllen. – Julian Pahlke, Sprecher der Organisation Sea-Eye e.V.
Sea-Eye fordert die Außenminister der EU-Mitgliedsstaaten dazu auf, die Schiffe mit einem ausdrücklichen Mandat zur Suche und Rettung auszustatten und aktiv Menschen aus Seenot zu retten. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, hat Sea-Eye eine Petition gestartet, die unter dem folgenden Link unterstützt werden kann: