Viele Kinder dürfen seit Montag endlich wieder in Bayern in die Kita und die Grundschule gehen. Doch die schwankenden Corona-Inzidenzwerte verunsichern die Eltern in einigen Städten und Landkreisen. Nur wenn die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen einer Woche weniger als 100 beträgt, gibt es wieder Präsenzunterricht für Grundschüler und eingeschränkten Normalbetrieb in den Kitas. Auch eine nächtliche Ausgangssperre gilt wieder ab dem 100er-Wert.
So überschritten Nürnberg, die Landkreise Schwandorf und Cham diesen Wert am Wochenende. Die Stadt Nürnberg kündigte für den Mittag eine Pressekonferenz an, um über die Auswirkungen auf den Schulbetrieb und die Kitas zu informieren.
Der Landkreis Schwandorf in der Oberpfalz teilte mit, die Infektionslage erst einmal beobachten zu wollen. Schulen und Kitas sollen demnach geöffnet bleiben. Eine nächtliche Ausgangssperre werde noch nicht verfügt, hieß es. Am Dienstag will der Landkreis weitere Entscheidungen treffen.
Der Landkreis Cham machte noch am Sonntag die geplante Öffnung von Schulen und Kitas wieder rückgängig, nachdem der Inzidenzwert deutlich gestiegen ist. Für die Abiturklassen, die schon seit 1. Februar wieder in der Schule sind, bleibe es aber beim Präsenzunterricht.
Über dem Inzidenzwert von 100 lagen am Montag im Freistaat nach Angaben des Robert Koch-Instituts die Städte Nürnberg, Passau, Hof und Weiden in der Oberpfalz sowie die Landkreise Cham, Bayreuth, Schwandorf, Passau, Kulmbach, Neustadt an der Waldnaab, Hof, Wunsiedel und Tischenreuth. Aber auch die Stadt Bayreuth sowie die Landkreise Amberg-Sulzbach und Traunstein liegen mit einem Wert über 90 nahe an der 100er-Grenze.
Der Landkreis Traunstein teilte deshalb schon am Freitag mit, dass es in dem Fall dann nach einer amtlichen Bekanntmachung ab dem Folgetag wieder Distanzunterricht geben werde. Der Landkreis Bayreuth erklärte, zunächst an der Schul- und Kitaöffnung die gesamte Woche festhalten zu wollen. Ein Hin und Her zwischen Öffnung und Schließung der Schulen und Kitas müsse unbedingt vermeiden werden, hieß es.
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Nach nur einem Tag müssen in Nürnberg die meisten Schülerinnen und Schüler wieder von zu Hause aus lernen. Wegen der hohen Zahl an Corona-Neuinfektionen werde es ab Dienstag wieder weitgehend Distanzunterricht geben, sagt Oberbürgermeister Marcus König (CSU) am Montag. Auch die Kitas kehren zur Notbetreuung zurück. Die nächtliche Ausgangssperre gilt wieder.
Die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen einer Woche lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts in Nürnberg am Montag bei 101,5. Nur wenn die Inzidenz in einer Region stabil unter 100 liegt, gibt es sicher wieder Präsenzunterricht an den Grundschulen und für die Abschlussjahrgänge etwa von Real-, Mittel- und Wirtschaftsschulen sowie eingeschränkten Normalbetrieb in den Kitas. Auch eine nächtliche Ausgangssperre gilt wieder ab dem 100er-Wert.
Ausgenommen von dem Distanzunterricht sind nach wie vor die Abiturklassen und bestimmte Abschlussklassen beruflicher Schulen, die bereits seit 1. Februar wieder an den Schulen lernen. König kritisierte angesichts der steigenden Zahl der Neuinfektionen das Verhalten der Nürnbergerinnen und Nürnberger bei dem guten Wetter in den vergangenen Tagen. Die Menschen müssten mehr auf den nötigen Abstand achten.
dpa