Impfskandal am Elisabethenheim in Schwandorf: 20 Personen wurden geimpft, obwohl sie noch nicht dafür vorgesehen waren. Sie hätten sich als Verwandte von Mitarbeitern ausgegeben, der Heimleiter wusste darüber Bescheid. Die Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt in dem Fall.
In der Oberpfalz haben nach Angaben des Landratsamtes Schwandorf in einem Pflegeheim mindestens 20 nicht berechtigte Personen eine Corona-Impfung erhalten. Wie der Sprecher der Kreisbehörde, Hans Prechtl, am Donnerstag berichtete, habe das Heim die Impf-Kandidaten als Mitarbeiter ausgegeben, damit die Betroffenen eine Dosis erhielten. Tatsächlich habe es sich nur um Angehörige von Mitarbeitern des Heims gehandelt.
Dem Schwandorfer Impfteam war der Betrug aufgefallen, weil Mitarbeiternamen des Pflegeheims öfter auf der Impfliste des Pflegeheims standen. «In erstaunlich vielen Fällen sind dabei Familiennamen mehrfach aufgefallen», sagte Prechtl. Durch Recherchen kam dann der Schwindel ans Licht.
Die Corona-Impfungen sind alle innerhalb eines Tages, am 27. Januar getätigt worden. Der Heimleiter habe davon gewusst. Medienberichten zufolge, hat sich der Heimleiter des Elisabethenheims bei den zuständigen Behörden entschuldigt. Das Landratsamt hat die Staatsanwaltschaft, die Regierung der Oberpfalz und die Heimaufsicht eingeschaltet. Diese sollten klären, wie das Verhalten des Heimleiters überprüft und möglicherweise auch geahndet werden könne. "Zu denken ist dabei auch an arbeitsrechtliche und strafrechtliche Maßnahmen“, so ein Sprecher des Landratsamtes in Schwandorf.
MS/MB/dpa