Do, 07.05.2020 , 12:48 Uhr

Schule in Bayern: PIRATEN-Partei kritisiert Vorgehen des Kultusministeriums

Die PIRATEN-Partei Bayern kritisiert das aktuelle Vorgehen des bayerischen Kultusministeriums beim Schulbeginn der Q11 ab nächster Woche. In einem Schreiben an die Gymnasien seien keine konkreten Informationen genannt, wie das weitere Schuljahr aussehen soll - vor allem in Bezug auf Leistungserhebungen.  

"Grundsätzlich begrüßt die Piratenpartei Bayern, dass 'zunächst [keine] weiteren Leistungserhebungen für die Jahrgangsstufe 11' geplant werden sollen. Jedoch finden wir PIRATEN es unangebracht, die Schülerinnen und Schüler der Q11 so lange im Dunkeln tappen zu lassen und erst jetzt, kurz bevor die Schule und damit auch die ganzen noch zu schreibenden Klausuren wieder starten sollten, zu verkünden, dass erstmal keine derartigen Prüfungen für die Q11 stattfinden sollen. Die Frustration vieler Schülerinnen und Schüler ist groß, jetzt schon zum zweiten Mal für Klausuren lauter Stoff auswendig gelernt zu haben, ohne dass sich der Aufwand gelohnt hat.", kritisiert Martin Kollien-Glaser, Landesvorsitzender der PIRATEN Bayern.

 

Auszug aus dem Schreiben:

"Da das Schreiben des Kultusministeriums nicht gerade konkret war, wissen die Elftklässler auch weiterhin nicht, wie es weiter geht und auf welche Fächer und für welche Termine sie sich für Klausuren vorbereiten müssen. Deshalb fordern wir PIRATEN, dass sich das Kultusministeriums jetzt festlegt, ob und wenn ja in welcher Form die Schülerinnen und Schüler der elften Klassen dieses Schuljahr noch Prüfungsleistungen erbringen müssen. Es ist offensichtlich, dass die Klausuren der elften Jahrgangsstufe dieses Jahr zeitlich nicht mehr alle stattfinden können. Deshalb sind wir PIRATEN der Überzeugung, dass alle Klausuren für die Q11 für das restliche Schuljahr gestrichen werden sollten - und zwar bereits jetzt und nicht erst in ein paar Wochen.

Der Fokus in den restlichen Unterrichtswochen sollte unserer Meinung nach darauf liegen, den für Ausbildungsabschnitt 11.2 vorgesehenen Stoff noch bestmöglichst nachzuholen und durchzunehmen. Insbesondere, weil dieser auch abiturrelevant ist, sollte die Zeit des gesamten restlichen Schuljahres für dieses Ziel bestmöglichst genutzt werden und nicht für einzelne Klausurprüfungen, Extemporalen, Referate oder andere Leistungsnachweise. Den Ausbildungsabschnitt 11.2 gar nicht zu bewerten halten wir für den falschen Weg. Dies würde nämlich viele Probleme nach sich ziehen, so könnte sich dadurch beispielsweise der Abiturschnitt nicht wie normal zusammensetzen, auch das Streichen von Halbjahresleistungen würde nicht wie sonst möglich sein.

Deshalb schlägt die Piratenpartei vor, die Durchschnittsnote der drei Ausbildungsabschnitte 11.1, 12.1 und 12.2 als Endnote für das zweite Halbjahr der Q11 zu verwenden. In Fächern, die nur in der elften Jahrgangsstufen belegt worden sind, soll die Endnote aus dem ersten Halbjahr auch als Endnote für das zweite Halbjahr verwendet werden. Auch die Arbeit für bereits erstellte Referate und bereits erbrachte Leistungsnachweise sollen nicht umsonst gewesen sein. Wir PIRATEN finden, dass den Schülerinnen und Schülern nächstes Schuljahr deshalb die Möglichkeit gegeben werden sollte, bereits erstellte Referate freiwillig noch nachträglich zu halten. Ebenso sollte man bereits in den ersten beiden Schulwochen im März erbrachte Leistungen freiwillig für den Ausbildungsabschnitt 12.1 zählen lassen können.

Durch das von uns vorgeschlagene Vorgehen könnten Gleichberechtigung und Vergleichbarkeit gewährleistet, der für die Abiturprüfungen nötige Stoff noch bestmöglichst behandelt und die Schülerinnen und Schüler der Q11 nicht unnötig belastet werden.", führt Martin Kollien-Glaser (Piratenpartei) weiter aus.

 

 

dpa

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