Mo, 09.11.2020 , 11:01 Uhr

Schule in Bayern: Corona-Regeln nach den Herbstferien

Die Herbstferien in Bayern sind vorbei. An Schulen gelten auch im Teil-Lockdown besondere Regelungen - und es gibt einen Unterschied zur Zeit vor den Ferien. Aber was bedeutet das genau für den Schulstart?

 

Hier ein Überblick:

KEINE AUTOMATISCHEN SCHLIEßUNGEN: 

Ungeachtet der drastisch gestiegenen Corona-Zahlen in den meisten bayerischen Landkreisen und Städten soll es an den Schulen auf absehbare Zeit keine automatischen Klassenteilungen oder gar Schulschließungen geben. Selbst in Corona-Hotspots sollen Schulen nicht automatisch auf einen Wechsel von Präsenz- auf Distanzunterricht umstellen, sondern allenfalls einzelne, betroffene Schulen. Das entscheiden die lokalen Behörden.

 

WARNSTUFEN: 

Es gibt keine fixen Corona-Inzidenzwerte, bei denen Schulen geschlossen werden müssten. Eigentlich sollten bisher ab einem Wert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen Klassen geteilt werden. Entscheidend ist aber nun nur, ob es an einer Schule ein Infektionsgeschehen gibt oder nicht. Damit ist der vorher geltende «Stufenplan», der sich an den Inzidenzwerten orientiert hatte, praktisch vom Tisch.

 

MASKE JA ODER NEIN? 

Grundsätzlich gilt, von begründeten Ausnahmen abgesehen, nach den Herbstferien eine Maskenpflicht im Unterricht für alle Schüler. Und das unabhängig von der Zahl der Neuinfektionen. Aber: Die lokalen Behörden können - wie bisher - in begründeten Einzelfällen auch Ausnahmen zulassen. Bislang war die Maskenpflicht im Unterricht an die Inzidenzzahlen 35 beziehungsweise 50 gekoppelt. Die wurden aber quasi bayernweit schon vor Wochen überschritten, so dass die Maskenpficht im Unterricht de facto meist schon länger gilt. München hatte die Maskenpflicht am Platz für Grundschüler nicht umgesetzt, obwohl die Warnstufen längst überschritten sind. Die Regierung von Oberbayern und das Gesundheitsministerium lehnten diese Ausnahemregelung nun aber ab.

Das Gesundheitsamt Regensburg plädiert für eine pragmatische Handhabung der Maskenpflicht an Schulen. Der letzte Entscheidung soll immer der jeweilige Lehrer treffen.

 

WEITERKOMMEN: 

Ministerpräsident Markus Söder fordert, den Leistungsdruck an den Schulen angesichts der Corona-Krise nicht unnötig zu erhöhen und etwa im Eiltempo Proben schreiben zu lassen. Es dürfe «kein Durchhetzen von Noten und Klausuren» geben, forderte er. Die Lehrpläne müssten, wo notwendig, an das Infektionsgeschehen angepasst werden. Auch nach diesem Schuljahr solle das Vorrücken in die nächste Klassenstufe großzügiger gehandhabt werden. Und wenn jemand nicht vorrücke, dann solle dies nicht auf die Schulkarriere angerechnet werden.

 

QUARANTÄNE: 

Eine Klasse, in der ein positiver Fall nachgewiesen wird, muss 14 Tage in Quarantäne. Die Schüler müssen sofort in häusliche Quarantäne und werden getestet. Auch ein negatives Testergebnis beendet die Quarantäne nicht. Kultusminister Michael Piazolo zeigte sich aber grundsätzlich offen für eine Anpassung der bisherigen Regelung. Man werde die Quarantäne-Regelungen aber auch nicht «leichtfertig umschmeißen», sondern nur gedeckt von wissenschaftlichen Erkenntnissen und auch nicht in einem bayerischen Alleingang.

 

 

Aktuelle Corona-Nachrichten:

25.02.2024 Bayerische Förderinitiative zu Long- und Post-COVID liefert weitere wichtige Ergebnisse Bei den vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention geförderten Forschungsprojekten zu Long- und Post-COVID liegen nun weitere wichtige Ergebnisse vor. Darauf hat Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach am Sonntag hingewiesen. 15.01.2024 Acht Apotheken sollen Corona-Medikament illegal weiterverkauft haben Weil sie das Corona-Medikament Paxlovid illegal ins Ausland verkauft haben sollen, wird gegen mehrere Apothekerinnen und Apotheker in Bayern ermittelt. «Über die Zahl der unterschlagenen Packungen Paxlovid kann derzeit nur spekuliert werden», sagte ein Pressesprecher der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) in Nürnberg am Montag. «Wir sind erst am 25.10.2023 Bayern: AfD scheitert mit Klage gegen einstige Corona-Regeln im Landtag Der Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) hatte damals für Mitarbeiter und Abgeordnete Regeln erlassen, wie sie auch im normalen öffentlichen Leben galten, etwa eine Maskenpflicht oder ein Mindestabstandsgebot. Zudem wurde der Zugang für Besucher beschränkt. Dagegen wehrten sich die AfD-Fraktion und ein AfD-Abgeordneter vergeblich: Der Verfassungsgerichtshof wies nach einem Eilantrag 2020 nun auch die gesamte Klage 04.10.2023 Bayern/Regensburg: 5 Millionen Euro für Post-COVID-Forschung Die Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege: Holetschek stärkt Forschung zur medizinischen Versorgung von Long- und Post-COVID-Betroffenen – Bayerns Gesundheitsminister übergab Förderbescheide der „Förderinitiative Post-COVID-Syndrom 2.0“ über insgesamt rund fünf Millionen Euro Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek stärkt die Forschung zur medizinischen Versorgung von Long- und Post-COVID-Betroffenen. Der Minister hat am Mittwoch in 02.08.2023 Urteil: Corona-Einreisequarantäne in Bayern war teils unwirksam Die Einreise aus einem Risikogebiet sei grundsätzlich nicht geeignet, den für eine Quarantäne nach dem Infektionsschutzgesetz erforderlichen Ansteckungsverdacht zu begründen, teilte ein Sprecher zu dem Urteil am Mittwoch in München mit. Die für unwirksam erklärte bayerische Verordnung wurde am 5. November 2020 erlassen. Sie sah vor, dass Menschen, die nach Bayern einreisen und sich innerhalb von zehn Tagen 24.07.2023 Bayern: Laut Behörde Schäden nach Corona-Impfung in 105 Fällen anerkannt In Bayern sind bislang mehr als 2250 Anträge auf Anerkennung eines Gesundheitsschadens nach einer Corona-Impfung eingegangen. Über mehr als die Hälfte der Anträge sei inzwischen entschieden, sagte Thomas Kerner vom Zentrum Bayern Familie und Soziales (ZBFS) am Montag in Bayreuth. In 105 Fällen sei ein Schaden anerkannt worden – Betroffene erhalten damit Geld vom Freistaat. Zum Vergleich: Im Zuge der Impfkampagne

 

 

dpa/MB

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