Manche halten ihn für einen Messie, andere wiederum meinen, er sei ein Künstler. Stefan Braun sagt aber über sich selbst: "Ich bin ein ganz normaler Sammler, nur ein bisschen extrem!". Seit Anfang der 80er Jahre sammelt der 55-jährige Rodinger Dinge aller Art. Ob alte Schränke, Maßkrüge, Kriegsuniformen oder Gläser, es gibt nichts, was er nicht hat. Der gesamte Vorgarten, ein ganzer Holzschuppen sowie ein Einfamilienhaus ist vom Erdgeschoss bis zum Dachboden voll mit allerlei Gegenständen.
Hin und wieder geht Stefan Braun auch auf Flohmärkte und verkauft seine "Schmuckstücke", wie er sagt. Um's Geld geht es ihm dabei nicht. "Ich lasse mich nur nicht übers Ohr hauen", so der gelernte Kunstschmied. Um seine Sammlung stetig erweitern zu können, besucht er in regelmäßigen Abständen Schrottplätze oder Wohnungsauflösungen. Oft wird er auch von Bekannten angerufen, ob er nicht was brauchen könnte. Seine besondere Leidenschaft sind Bierflaschen. Mehrere hundert Biergläser stehen in einem kleinen, sauberen Raum. Er besitzt sogar noch Flaschen aus Ton, die mehr als 100 Jahre alt sind.
Wer denkt, dass Stefan Braun seit seiner Geburt nicht aus der Kleinstadt Roding herausgekommen ist, der irrt. Mehrmals ist er schon nach Amerika gereist, um das Land zu entdecken. "Blöd bin ich nicht, auch wenn das die Leute von mir denken", erzählt der 55-Jährige. Seine Sammlung sieht er auch als eine Art Kunst.
Stefan wohnt gemeinsam mit seiner Mutter im elterlichen Wohnhaus in Roding (Landkreis Cham). Auf dem Grundstück stehen zwei Häuser und ein Schuppen. Im großen Familienhaus, so sagt Stefan, ist alles aufgeräumt, da steht nichts herum! Hinter dem Haus, in dem der 55-Jährige seine Dinge aufbewahrt, ist ein großer Garten, mit mehreren hundert Quadratmetern. Auf diesem Platz, so erzählt er, würde er gerne eine Museumshalle bauen. "Die Leute sollen sehen, dass ich hier nicht nur Schmarrn habe!", erklärt der Rodinger.
Auch wenn sein Haus und der Schuppen nach einem großen Chaos aussehen, Stefan Braun weiß fast immer, wo die Gegenstände sind. Eines seiner Lieblingsstücke ist ein handsigniertes Foto von Gustl Bayrhammer, alias Meister Eder.
20.11.15 RH