Mi, 28.03.2018 , 12:18 Uhr

Rosenhof: Unfall auf A3 hat für Gaffer Konsequenzen

Die Aktionen vieler „Gaffer“ nach einem schweren Unfall auf der A3 bei Rosenhof am Dienstag (27.3.) werden Konsequenzen haben. Wie die Polizei mitteilt, haben Ermittlungen ergeben, dass 11 Verkehrsteilnehmer gefilmt oder fotografiert haben, als der schwerverletzte Lastwagenfahrer noch im Führerhaus war. Damit haben sie nicht nur für Stau auf der Gegenfahrbahn gesorgt- gegen die „Gaffer“ werden laut Polizei jetzt Strafverfverfahren eingeleitet.

Der Polizeibericht der VPI Regensburg:

Wie gestern berichtet hat sich am Di., 27.03.2018, 14. 37 Uhr, auf der BAB A 3, zwischen den Anschlussstellen Wörth/D./Wiesent und Rosenhof kurz nach der Donaubrücke ein schwerer Lkw-Auffahrunfall ereignet. Ein 27jähriger Oberpfälzer fuhr hierbei am rechten Fahrstreifen ungebremst mit seinem 12 t Lkw auf einen verkehrsbedingt abbremsenden Hänger-Lkw aus unbekannten Gründen am Stauende auf.

Der Stau bildete sich wegen einer Baustelle im Bereich Regensburg. Der schwerstverletzte 27jährige Lkw-Fahrer mußte von der Feuerwehr Wörth/D. aus seinem total beschädigten Führerhaus herausgeschnitten werden und wurde anschließend in ein Krankenhaus eingeliefert. Eine Lebensgefahr bestand am Unfalltag nicht. Der Lkw-Fahrer dürfte nicht angeschnallt gewesen sein und war kurz vorm Unfall mit seinem Fahrzeug mit knapp 90 km/h unterwegs. Der 56jährige Hängerzugfahrer aus dem Landkreis Regensburg wurde mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus verbracht.

Der entstandene Sachschaden liegt bei ca. 45 000 Euro. Die Autobahn A 3 war ca. eine Stunde total gesperrt und danach wurde der Verkehr über die linke Fahrspur am Unfallort vorbeigeleitet. Um 18.15 Uhr wurde die Autobahn nach Abschluss der Aufräumarbeiten wieder frei gegeben. Es kam zu kilometerlangen Stauungen in beiden Richtungen, obwohl sich auf der Gegenfahrbahn kein Verkehrsunfall ereignet hatte.

Diese Stauungen entstanden auf Grund von „Gaffer“-Verhalten. Über die Hälfte der an der Unfallstelle vorbeifahrenden und teilweise anhaltenden  Verkehrsteilnehmer filmten die schrecklichen Bilder auf der Autobahn. Da glücklicherweise eine Teileinheit der Bereitschaftspolizei aus Würzburg im Stau hinter dem Unfallort in Richtung Regensburg stand, weil sie von einem anderen Einsatz zurückkamen und eine freiwerdende am Unfallort unterstützende Streife der Polizeiinspektion Neutraubling noch anwesend war, nahmen sich diese Polizisten den „Gaffern“ auf der Gegenfahrbahn an, indem sie diese filmen und fotografierten während diese mit ihren Handys auf den Unfallort hielten.

Da die bisherigen Ermittlungen ergaben, dass 11 Verkehrsteilnehmer filmten oder fotografierten während der Schwerstverletzte noch eingeklemmte Lkw-Fahrer sich noch in seinem Führerhaus befand und um sein Leben rang, werden jetzt gegen diese „Gaffer“ Strafverfahren wegen des Verdachts der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen nach § 201 a Strafgesetzbuch eingeleitet und nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Regensburg dieser vorgelegt. Die Strafandrohung wäre hier Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder Geldstrafe und nicht nur 100 Euro Bußgeld plus einem Punkt in Flensburg wegen einer Verkehrsordnungswidrigkeit der Handynutzung des Fahrers während der Fahrt. Vier der von der Polizei fotografierten „Gaffer“ gestern können wahrscheinlich wegen schlechter Bildqualität leider nicht verfolgt werden.

 

Video: Wir haben gestern über den Unfall und die Gafferproblematik berichtet

Polizeimeldung/MF

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