Di., 02.07.2019 , 16:38 Uhr

Riedenburg: Schleuse könnte am Freitag wieder öffnen

Die Schleuse Riedenburg wurde, nachdem sie ein zweites Mal innerhalb eines Monats von einem Schiff angefahren wurde, trockengelegt und von den Fachleuten des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Donau MDK (WSA) begutachtet. Die Schäden am Kantenschutz des oberen Schleusentores stellen sich ähnlich dar wie bei dem Unfall vor vier Wochen, als ein Schiff den Kantenschutz am unteren Schleusentor massiv deformiert hatte. Wenn aber alles nach Plan läuft, dann könnte die Schleuse sogar bereits am Freitagabend wieder öffnen. 

Ein noch unbekanntes Schiff hat beim Ausfahren aus der Schleuse im Torbereich eine vertikale Metallschiene (Kantenschutz) auf einer Länge von ca. 3 m aus dem Beton gerissen und verbogen. Dabei wurde eine weitere Schiene, die mit dem Kantenschutz verbunden ist und dem Tor mit seinen Rollen als Laufschiene dient, ebenfalls in seiner Lage verschoben. Glücklicherweise blieben sowohl vor vier Wochen als auch jetzt die Tore augenscheinlich unbeschädigt.

„Unser ambitioniertes Ziel ist es, am Freitagabend den Schleusungsbetrieb wieder aufzunehmen“, teilt Amtsleiter Guido Zander mit. Dazu wurde ein eng getakteter Plan erstellt und nur eine provisorische Reparatur geplant, was bei der 1. Schadensbeseitigung vor 3 ½ Wochen nicht möglich war. Die deformierten Schienen wurden bereits herausgetrennt und müssen teilweise ersetzt werden. Um einen Verbund mit dem Beton herzustellen, werden sie verankert und mögliche Hohlräume werden mit Spezialbeton vergossen. „Eine dauerhafte Reparatur benötigt aber einen längeren Zeitraum. Diese Zeit werden wir uns bei der nächsten planmäßigen Schleusensperrung im Frühjahr 2020 nehmen“, erklärt Claudia Rüdrich, Projektleiterin für den Massivbau.

Die Schifffahrt an der Schleuse ist seit der Unfallmeldung am Freitagabend eingestellt. Immer mehr Schiffe warten bereits auf eine Weiterfahrt, inzwischen sind es 69 Schiffe (von der Donau 27 und vom MainDonau-Kanal 42), darunter auch zahlreiche Flusskreuzfahrtschiffe.

„Das bedeutet für die Schifffahrt eine enorme wirtschaftliche Belastung. Betroffen sind gleichermaßen termingebundene Transporte als auch Personenschiffe, die nach einem verbindlichen Zeitplan fahren“, erläutert Jürgen Lang aus dem Schifffahrtsbüro des WSA.

Die Wasserschutzpolizei hat am Unfallort Lackspuren gesichert und vergleicht diese mit den Schiffen, die am Freitag die Schleuse befahren haben. Das WSA hofft, dass damit ein möglicher Verursacher der Havarie ermittelt werden kann.

Sobald neue Erkenntnisse vorliegen, informiert das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Donau MDK über den Sachstand

 

Pressemitteilung Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes

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