Nach Finalisierung der Machbarkeitsstudie zur Realisierung eines Kreativareals rund um das ehemalige Stadtlagerhaus im Westhafenbecken und Flächen am Auweg, hat der Stadtrat am 27. April weitere Schritte zur Umsetzung des Vorhabens beschlossen. Der einstimmige Beschluss erfolgte auf den positiven Abschluss der Machbarkeitsstudie zur generellen Umsetzbarkeit eines Kreativareals im ehemaligen Getreidelager am Westhafen, den dazugehörigen Hallen am Auweg und den umgebenden Flächen.
„Die Kreativbranche ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der weiter an Bedeutung gewinnen wird. Es sind gerade die kreativen Köpfe, die eine Gesellschaft voranbringen und dazu beitragen, aktuelle Herausforderungen zu meistern. Mit dem Kreativareal rund um das ehemalige Stadtlagerhaus sorgen wir dafür, dass sich diese Zukunftsbranche in Regensburg optimal entwickeln kann“,
so Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer.
Die Stadtverwaltung ist nun beauftragt, in Zusammenarbeit mit der Erbbaurechtsnehmerin und Eigentümerin, der das Stadtwerk Regensburg GmbH, mit den Planungen der mehrstufigen Aktivierungsphase zu beginnen. Als Grundlage für die Entscheidung wurden neben der technischen Machbarkeit die inhaltliche Eignung des Areals für die infrastrukturellen Bedürfnisse der Kreativbranche an ihre Arbeitsräume in einem ko-kreativen Beteiligungsprozess erarbeitet.
Mit dieser Herangehensweise war das Projekt für den Polis AWARD für Stadt- und Projektentwicklung in der Kategorie „Kommunikative Stadtentwicklung“ in Düsseldorf nominiert.
„Mit der Untersuchung der technischen Machbarkeit durch die das Stadtwerk Regensburg GmbH wurden erste grundlegend technische Fachgutachten eingeholt und verfasst. Im Ergebnis hat sich gezeigt, dass das Gebäude des ehemaligen Stadtlagerhauses die notwendigen grundlegenden Voraussetzungen mitbringt, um einer neuen Nutzung der Kultur- und Kreativwirtschaft zugeführt zu werden“,
berichtet Wirtschafts-, Wissenschafts- und Finanzreferent Prof. Dr. Georg Stephan Barfuß. Parallel zur Prüfung der technischen Machbarkeit wurden innerhalb eines zweigeteilten, ko-kreativen Werkstattverfahrens die Bedarfe, Ideen, Haltungen und die Bereitschaft der lokalen Kreativszene und weiterer relevanter Akteurinnen und Akteure zur möglichen Umsetzung ausgearbeitet und dokumentiert.
Ein ausgewählter Kreis an Teilnehmerinnen und Teilnehmern arbeitete in mehreren, aufeinander aufbauenden Veranstaltungen an verschiedenen Fragestellungen und Themenbereichen.
„Die Nachnutzung für das Stadtlagerhaus ist durchaus anspruchsvoll. Wir müssen hier auf den Ort eingehen, flexibel sein und vielleicht auch einmal ungewöhnliche räumliche Lösungen finden“,
so Manfred Koller, Geschäftsführer der das Stadtwerk Regensburg GmbH. Die Kreativwirtschaft sei für diese Herausforderung genau die richtige Partnerin.
Gemeinschaftliche Beteiligung verschiedener Akteurinnen und Akteure am Entwicklungsprozess des Kreativareals wurde nominiert
Das Werkstattverfahren wurde von der Berliner Agentur forward Forschung und Planung und Urban Catalyst in Zusammenarbeit mit dem städtischen Projektteam des Sachgebiets Kultur- und Kreativwirtschaft durchgeführt. In dieser Kooperation war das Projekt Kreativareal Stadtlagerhaus als eines von fünf Projekten für den Polis Award in der Kategorie „Kommunikative Stadtentwicklung“ in Düsseldorf nominiert.
Die polis Convention ist eine bundesweite Messe für Stadt- und Projektentwicklung, zu deren Award mehr als 160 Projekte in fünf verschiedenen Kategorien eingereicht wurden.
Aktivierung Kreativareal – erste Sommernutzungen und Interessensbekundungsverfahren geplant
Mit Abschluss der Machbarkeitsstudie und dem ersten ko-kreativen Werkstattverfahren soll nun mit der Planung begonnen werden und die schrittweise Aktivierung der definierten Flächen hin zu einem Kreativareal starten. In Zusammenarbeit mit der das Stadtwerk Regensburg GmbH wird die Planungsphase aufgenommen und das Konzept, aufbauend auf Interessensbekundungen von künftigen Nutzenden, weiter konkretisiert. Während der laufenden Planungen und vertiefenden Untersuchungen, sollen bereits adressbildende Maßnahmen auf den Flächen des zukünftigen Kreativareals rund um das Stadtlagerhaus und die Flächen am Auweg 5/7 realisiert werden.
Diese Nutzungen, wie zum Beispiel Workshops und fachspezifische Veranstaltungen, sollen ohne die Notwendigkeit größerer baulicher Eingriffe und Veränderungen stattfinden können. Die Erstellung eines dynamischen Rahmenplans soll in einer Reihe kleinerer Planungswerkstätten fortgeschrieben werden. Die Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Kreativareal finden in Abstimmung mit Bayernhafen GmbH & Co KG statt. In diesen Gesprächen soll die Ko-Existenz von Hafenbetrieb und kreativwirtschaftlichem Arbeitsort sichergestellt werden.
Kern des Projekts bleibt dabei auch weiterhin der enge Austausch mit Akteurinnen und Akteuren der Kultur- und Kreativwirtschaft. Ein aus Regensburger Kreativschaffenden gebildeter Arbeitskreis arbeitet hierzu eng mit dem Projektteam zusammen.