Mi., 08.03.2023 , 17:26 Uhr

Regensburg: Über 700 Warnstreikende am internationalen Frauentag

Die Gewerkschaft ver.di hat es bereits vor einigen Tagen angekündigt - heute war es so weit: Über 700 Personen vor allem mit sozialen Berufen haben gestreikt und mehr Lohn gefordert.

„Heute haben die Beschäftigten in Regensburg ein deutliches Signal an die öffentlichen Arbeitgeber gesandt!“,

freut sich Alexander Gröbner (Geschäftsführer ver.di Bezirk Oberpfalz)

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hatte heute in der Oberpfalz Beschäftigte der Stadt Regensburg zum Warnstreik aufgerufen und dabei vor allem auch die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst in den bundesweiten Aktionstag zum Internationalen Frauentag (8. März) einbezogen.

Dabei kam es zu erheblichen Einschränkungen des Betriebes bis hin zu Schließungen von Einrichtungen.

„Wir kämpfen seit vielen Jahren für die Aufwertung der Sozialen Arbeit. Am heutigen Internationalen Frauentag haben wir das jetzt eindrucksvoll deutlich gemacht“,

erklärte die stellvertretende Bezirksgeschäftsführerin von ver.di Oberpfalz, Marina Mühlbauer.

 

Demonstrationen und Kundgebungen

In Regensburg trafen sich die Streikenden der Stadt Regensburg und weiterer kommunaler Einrichtungen (u.a. Landratsamt, Markt Lappersdorf, kleinerer sozialer Einrichtungen sowie der MedBO) zunächst beim Gewerkschaftshaus, wo um 10 Uhr eine Demonstration begann. Diese führte in die Innenstadt zum Alten Rathaus, wo mehrere Beschäftigte aus unterschiedlichen Bereichen der Stadt und der MedBO, aber auch Grußworte von politischen Vertreter*innen aus dem Stadtrat sowie der ver.di Senior*innen Regensburg sowie des DGB stattfanden.

„Die Arbeitgeber verursachen unsere Warnstreiks mit ihrem Angebot und der damit fehlenden Wertschätzung“,

erklärt Kathrin Birner, ver.di Gewerkschaftssekretärin in der Oberpfalz.

Sie warb gleichzeitig um das Verständnis der Eltern, Kinder und anderer vom Streik betroffener Menschen. Die Streiks wurden so frühzeitig angekündigt, damit die Betroffenen auf alternative Möglichkeiten bei etwaigen Schließungen oder anderen Einschränkungen ausweichen können. Gleichzeitig betonte sie, warum gerade jetzt auch die sozialen Berufe auf die Straße gehen:

„Die aktuelle Krise ist vor allem auch eine soziale Krise. Aber es fehlen allein in den Kitas 270.000 Fachkräfte. Und Sozialarbeiter*innen finden keine Plätze in Heimen, um Kinder in Not unterbringen zu können. Sie kämpfen mit knappen Ressourcen gegen die Auswirkungen von Armut in einem reichen Land.“

In den Tarifverhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen wurde der Forderung von ver.di nach 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, erneut eine klare Absage erteilt – trotz steigender Preise, hoher Inflation und großer Personallücken, gerade auch in der Sozialen Arbeit.

„Das Angebot der Arbeitgeber ist eine Provokation ohnegleichen – unsere Antwort ist klar: weitere Warnstreiks in den nächsten zwei Wochen werden folgen“,

stellt Alexander Gröbner, Geschäftsführer des ver.di Bezirks Oberpfalz, kämpferisch fest.

 

ver.di / JM

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