Mi., 17.07.2024 , 19:15 Uhr

Regensburg: St. Katharinenspitalstiftung setzt auf Energiemanagement

Regensburg setzt auf Gemeinschaftsinitiative zur Energiewende: In einer gemeinsamen Veranstaltung betonten Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein und Wolfgang Lindner von der St. Katharinenspitalstiftung die Bedeutung von Energieeffizienz und Versorgungssicherheit.

„Wir sind in einer Zeit angekommen, in der sich jeder wesentlich mehr mit dem Thema Energie beschäftigen muss“, sagt Wolfgang Lindner, 124. Spitalmeister der fast 800 Jahre alten St. Katharinenspitalstiftung.

 

Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein stimmt dem zu:

 

„Energieversorgung und Versorgungssicherheit sind von zentraler Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Regensburg, aber auch für unsere Bürgerinnen und Bürger.“

 

Bayernwerk Netz GmbH, St. Katharinenspitalstiftung, Stadt Regensburg, Energieagentur Regensburg e.V. und die REWAG haben daher jüngst eine Informationsveranstaltung für Unternehmen aus der Region auf die Beine gestellt. Mit einer klaren Botschaft: „Die Energiewende schaffen wir nur im Team“, so Freudenstein.

Die Bürgermeisterin betreibt privat eine Photovoltaik-Anlage und schaltet nach eigenem Bekunden „die Waschmaschine dann ein, wenn die Sonne scheint“. Damit liegt sie im Privaten genau auf der Linie, die Wolfgang Lindner für die St. Katharinenspitalstiftung mit Blick auf die Energiewende aus Unternehmersicht ausgerufen hat: „Die Wirtschaft muss sich anpassen: Strom verbrauchen, wenn er da ist. Wir zum Beispiel schalten das Sudhaus in unserer Brauerei dann ein, wenn der Strom günstig am Markt ist.“

 

Energieportal der Bayernwerk Netz GmbH im Einsatz

Möglich macht das im Falle der Stiftung mit den Bereichen Seniorenheim, Brauerei, Archiv, Forst und Pfarrei das EnergiePortal der Bayernwerk Netz GmbH in Verbindung mit einem Energiemanagementsystem. Wie Maximilian Weinzierl und Martin Schulz vom Bayernwerk erläuterten, werden im gesamten historischen Gebäudekomplex mittels vernetzter Sensorik Echtzeitdaten zu Strom-, Gas-, Wärme oder Wasserverbrauch ermittelt und in einem digitalen Zwilling visualisiert. Stichwort Teamarbeit: Die REWAG als örtlicher Wasser-, Strom- und Gasversorger erteilt – natürlich mit Erlaubnis des Kunden – dem Bayernwerk Zugriff auf die Daten der Zähler.

 

„Steigerung der Energieeffizienz“

Das Ergebnis der Datenauswertung ist laut Wolfgang Gabler, technischer Leiter der St. Katharinenspitalstiftung, ein „kontinuierlicher Verbesserungsprozess mit Steigerung der Energieeffizienz“. Und: „Aufgrund der Datenerhebung mithilfe des EnergiePortals sind uns Optimierungspotenziale aufgefallen.“ Ein konkretes Beispiel von mehreren: In der Brauerei fiel beim Dampfkessel ein hoher Gasverbrauch auch außerhalb der Produktionszeiten auf. Ziel ist nun im Austausch mit dem Installateur eine angepasste Steuerung für den Standby-Betrieb, die helfen wird, den Energieverbrauch und damit den CO₂-Ausstoß deutlich zu reduzieren.

Das sind Erkenntnisse, die bei der Netzwerkveranstaltung im Spitalgarten Dipl. Ing. Peter Zacharias, Geschäftsführer beim Bayerischen Brauerbund e.V., und Mario Schäfer vom Verein der Privaten Brauereien in Bayern ebenso interessiert verfolgten, wie etwa Vertreter aus dem Bereich der Agrartechnik von der Horsch Maschinen GmbH, Architekturbüros, Heizungstechniker oder Brauereien wie Bischofshof und Kuchlbauer.

 

„Wir sind im Zeitalter der Elektrifizierung angekommen“

Matthias Löhlein, Bereichsleiter Unternehmensentwicklung, Digitalisierung & Nachhaltigkeit bei der Bayernwerk AG, hatte zuvor betont: „Wir sind im Zeitalter der Elektrifizierung angekommen.“ Bis zum Jahr 2045 werde sich der Strombedarf in Deutschland verdoppeln auf beinahe 1.000 Terawattstunden. Die Bayernwerk Netz GmbH reagiere darauf mit einem massiven Netzausbau. Zugleich betonte Löhlein: „Neben dem konventionellen Netzausbau kann, nein: muss optimiertes Energiemanagement einen erheblichen Beitrag zur Energiewende beitragen.“

Auch Dr. Robert Greb, Vorstandsvorsitzender der REWAG, stellte den Netzausbau in den Fokus seines Vortrags:

„Nur mit einer angemessenen Infrastruktur kann der erzeugte Ökostrom transportiert und nutzbar gemacht werden. Deshalb werden wir als REWAG in den kommenden Jahren massiv in unser Stromnetz investieren. Wir werden es modernisieren, ausbauen und digitalisieren.“

Dies sei die Basis für das Gelingen der Energiewende in Regensburg und der Region.

 

„Nichts tun ist der größte Fehler“

Welchen Beitrag dazu die Energieagentur Regensburg e.V. im Rahmen des „Green Deals“ der Stadt Regensburg leisten kann, stellte Geschäftsführer Ludwig Friedl ausführlich vor. Er sagte:

„Nichts tun und einfach abwarten, das ist der größte Fehler, den man machen kann.“ Energiemanagement sei ebenso notwendig, wie den Menschen mit intensiver Aufklärungsarbeit „die Bereitschaft für Veränderung und Anpassung zu vermitteln“. Die Energieagentur Regensburg habe dafür sowohl für Privatleute als auch für Industrie und Gewerbe zahlreiche Beratungsangebote parat.

Matthias Löhlein und Dr. Robert Greb waren sich einig: Der Weg in Richtung Elektrifizierung sei nicht mehr aufzuhalten, auch wenn etwa die Nachfrage nach E-Autos oder Wärmepumpen aktuell stagniere. Zukunftsszenarien von Bayernwerk und REWAG kämen dahingehend zum gleichen Ergebnis.

 

Mittelstandspreis für Rhanerbräu

Wie bedeutend dabei im gewerblichen Bereich das Energiemanagement sein kann, zeigt ein Beispiel aus dem Landkreis Cham: Die Rhanerbräu GmbH & Co. KG ist vor wenigen Tagen im Rahmen des Bayerischen Mittelstandspreises 2024 mit dem „Bavarian Future Award“ ausgezeichnet worden. Auch dort ist das EnergiePortal der Bayernwerk Netz GmbH im Einsatz.

 

 

PM Bayernwerk AG

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