Mi., 13.04.2022 , 15:18 Uhr

Regensburg: Pilotprojekt - Rettungsfahrzeug für «weniger schwerwiegende Einsätze» im Test

Zur Entlastung von Notarzt und Rettungswagen testet Bayern sogenannte Rettungseinsatzfahrzeuge (REF) für «weniger schwerwiegende Einsätze». Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat das Pilotprojekt heute in Regensburg vorgestellt.

«Oftmals binden leichte Fälle, wie beispielsweise Unfälle mit nur leichten Blessuren oder unspezifische Beschwerden ohne vitale Bedrohung, den Rettungswagen und Notarzt und damit wichtige Kapazitäten», sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bei der Vorstellung der beiden Pilotfahrzeuge am Mittwoch in Regensburg. «Diese Fälle kann das REF sehr gut abdecken, ohne dass die Patienten Abstriche bei ihrer Versorgung machen müssen.»

Hintergrund des Pilotprojekts ist, dass die Einsatzzahlen des Rettungsdienstes in Bayern die letzten Jahre gestiegen sind – laut Ministerium von 2011 bis 2020 von rund zwei Millionen auf rund zweieinhalb Millionen Einsätze im Jahr. Herrmann sprach von «zunehmend weniger schwerwiegenden Einsätzen», die das Rettungssystem unnötig belasteten und das Leben von Notfallpatienten gefährdeten.

Bislang habe die Integrierte Leitstelle (ILS) in Regensburg für jeden Notfall einen Rettungswagen alarmiert, sagte Herrmann. Jetzt ermittle die Leitstelle, ob es sich um nur leichte Fälle handele. «In diesen Fällen ist das REF das geeignete Einsatzmittel, mit dem vor Ort geholfen werden kann.» Die Fahrzeuge sind mit Blaulicht und Martinshorn ausgestattet und mit einem Notfallsanitäter besetzt. Dieser soll in der Regel vor Ort helfen können – oder bei Bedarf Rettungswagen oder Notarzt nachalarmieren. «Das bedeutet weiterhin eine schnelle und professionelle Patientenversorgung, aber gleichzeitig auch eine Entlastung der Notfallrettung für dringend gebrauchte Rettungswagen», sagte Herrmann.

Der Test soll bis voraussichtlich Dezember 2024 laufen, bei Erfolg wird die bayernweite Einführung geprüft. Die Kosten für die beiden Fahrzeuge in Höhe von rund 122 000 Euro werden von den Sozialversicherungsträgern übernommen.

 

dpa/MB

 

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