In den letzten Jahren hat die politisch motivierte Kriminalität, insbesondere aus dem rechten Spektrum, stark zugenommen. Besonders betroffen sind Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Religion, Weltanschauung oder sexuellen Identität. Laut einer Umfrage der European Union Agency for Fundamental Rights (FRA) liegt die Dunkelziffer im Bereich queerfeindlicher Hasskriminalität bei bis zu 90 Prozent.
Das Bayerische Innenministerium sowie das Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales haben beschlossen, Opfer von Hasskriminalität aktiv an geeignete Beratungsstellen zu vermitteln. In Kooperation mit B.U.D., Strong! und dem WEISSEN RING erhalten Betroffene ein standardisiertes Beratungsangebot. Nach einer erfolgreichen Pilotphase in Mittelfranken wird dieses Konzept nun auch auf die Oberpfalz ausgeweitet.
Polizeikräfte, die im Erstkontakt mit den Opfern stehen, holen künftig die Einwilligung zur Datenweitergabe ein. Anschließend werden die personenbezogenen Daten mit einer Sachverhaltsschilderung an passende Beratungsstellen übermittelt, die dann aktiv auf die Betroffenen zugehen.
Die Polizei Oberpfalz sieht sich nicht nur als Strafverfolgungsbehörde, sondern auch als Partner im Opferschutz. Das Ziel ist klar: Betroffene sollen sich nicht allein gelassen fühlen – sie werden gesehen und erhalten gezielt Hilfe. Damit setzt die Polizei ein starkes Zeichen gegen Diskriminierung und für eine sichere Gesellschaft.
Hintergrund: Bereits am 20. August 2024 wurde eine Kooperationsvereinbarung mit dem WEISSEN RING e.V. von Polizeipräsident Schöniger und den Landesvorsitzenden Doris Klingseisen und Wolfgang Schwarz unterzeichnet.
PP Oberpfalz / SP