Di., 18.05.2021 , 15:13 Uhr

Regensburg: Offener Brief für den Erhalt von versteckten Straßenbahnschienen

In der Prüfeninger Straße liegen laut der Interessengemeinschaft Historische Straßenbahn Regensburg noch originale Gleise der Straßenbahn. Demnächst sollen Bauarbeiten in der Prüfeninger Straße durchgeführt werden, bei denen diese, wenige Zentimeter unter der Fahrbahn liegenden Gleise zerstört werden könnten. Mit einem Offenen Brief an Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, den Stadtrat und die Stadtverwaltung setzen sich die Vorstände der beiden Interessensgemeinschaften Regensburger Busse und Historische Straßenbahn Regensburg für den Erhalt dieser Schienen ein.

Hier der Offene Brief der beiden Interessensgemeinschaften:

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer,
sehr geehrte Damen und Herren Stadträte,
sehr geehrte Damen und Herren der Stadtverwaltung Regensburgs,

das letzte Stück Regensburger Verkehrsgeschichte soll im Rahmen einer Baumaßnahme zerstückelt und zerstört werden. Die Gleise sind vor 120 Jahren dort verbaut worden.

Wir fordern die Regensburger Stadtverwaltung auf, entweder das Gleis sichtbar im Straßenplanum für die Nachwelt zu erhalten oder dieses Gleisstück in größeren Abschnitten auszubauen und für die spätere Verwendung einer fahrenden historischen Tram zu erhalten!

Link zum Thema: https://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt-nachrichten/die-pruefeninger-strasse-wirdsaniert-21179-art2002889.html

Natürlich sind wir nicht gegen die Sanierung der Straße, allerdings befindet sich hier ein ca. 300m langes fast intaktes Gleisstück nur 2-3cm unter der Asphaltschicht in Straßenpflaster eingepflastert.

In diesem Teil des Asphaltes wölbt sich die Schiene förmlich heraus, es führt zu Rissen, in denen sich bei Frost und Hitze Asphaltstücken heraussprengen könnten. Es wäre lediglich auf einer Breite von ca. 1,30m der Asphalt „zu schlitzen“ das Gleis herausheben und die Straße in diesem Streifen gleich mit einer sauberen Asphaltschicht zu schließen.

Damit wären mehrere Ziele erreicht: Die schadhaften Asphalt-Stellen aufgrund des darunterliegenden Gleises gleich mit saniert und das Gleis als Ganzes geborgen und die Verkehrssicherheit für die Regensburger Bürgerinnen und Bürger wiederhergestellt.

Momentan plant die Verwaltung bei den anstehenden Baumaßnahmen das Gleis zu zerstören und der Verschrottung zuzuführen.

Nachdem in der Stadt in früheren Jahrzehnten nicht das Augenmerk auf Erhaltung der Verkehrs-geschichte Regensburgs gelegt worden ist und anders als in vielen anderen Städten alle Zeugen städtischer Verkehrsgeschichte entsorgt worden sind, fordern wir hier nun die Stadt zu einem Umdenken auf, denn Verkehrsgeschichte ist Stadtgeschichte und Zeugnis von großartigen Entwicklungen in früheren Jahrzehnten.

Das Sichern dieser Gleisstücken soll eigentlich nicht allzuviel Geld kosten. Bei der späteren Verwendung könnte dagegen viel Geld gespart werden und zudem wäre ein Betrieb der originalen Straßenbahn auf Originalgleisen möglich.

Das ist ein unschätzbarer kultureller Vorteil für die Bürgerinnen und Bürger sowie für die Stadt Regensburg getreu dem Motto: Dir originale Straßenbahn fährt auf den alten originalen Gleisen.

Dieses Gleis ist ein unwiederbringlicher und unschätzbarer Wert für die Regensburger Verkehrsgeschichte.

Bei einem Wiedereinsatz von Originalgleisen wird sicher die Spendenbereitschaft um ein Vielfaches höher sein.

Die Vorstände

IG Regensburger Busse e.V.

IG Historische Straßenbahn Regensburg e.V.

Hier unser Bericht zu den versteckten Gleisen in der Prüfeninger Straße

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