Am Sonntag, 11. Mai 2025, findet um 10.30 Uhr im Vielberth-Gebäude der Universität Regensburg eine besondere Gedenkveranstaltung unter dem Titel „Dass ein gutes Deutschland blühe …“ statt. Gemeinsam mit dem Bündnis für Toleranz und Menschenrechte im Landkreis Regensburg lädt die Stadt ein zu einer musikalisch-literarischen Reise durch die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, mit besonderem Blick auf Regensburg zwischen Trümmern und Neuorientierung.
Das Bläserquintett Opus 45 und der Schauspieler Roman Knižka gestalten das Programm mit Texten von Bertolt Brecht, Wolfgang Borchert, Ruth Andreas-Friedrich, Stig Dagerman und Nelly Sachs. Diese Texte spiegeln eindrucksvoll die gesellschaftlichen und individuellen Herausforderungen der unmittelbaren Nachkriegszeit.
Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung von Werken unter anderem von Ludwig van Beethoven, Hanns Eisler, Dmitri Schostakowitsch, Karl Amadeus Hartmann, Jean Françaix und György Ligeti, die das Spannungsfeld von Hoffnung, Trauer und Neubeginn klanglich unterstreichen.
Am Montag, 12. Mai 2025, lädt die Stadt Regensburg unter dem Motto „Regensburg liest – aus verbrannten Büchern“ zu einer öffentlichen Gedenkveranstaltung auf dem Neupfarrplatz ein. Zwischen 10 und 16 Uhr werden jeweils fünf Minuten Texte aus den Werken jener Autorinnen und Autoren vorgelesen, deren Bücher am 12. Mai 1933 durch die Nationalsozialisten verbrannt wurden.
Diese Schriftstellerinnen und Schriftsteller setzten sich ein für Frieden, Gerechtigkeit, Menschenwürde und gegen Antisemitismus, Rassismus und Nationalismus. Ihre Werke haben bis heute nichts an Aktualität verloren. Weitere Vorleserinnen und Vorleser sowie Zuhörerinnen und Zuhörer sind ausdrücklich willkommen.
Bereits ab 10 Uhr gestaltet der Künstler Wolfram P. Kastner auf dem Boden des Neupfarrplatzes einen symbolischen Brandfleck – genau an der Stelle, an der 1933 die Büchervernichtung durch die Hitlerjugend stattfand. Damit setzt er ein sichtbares Zeichen gegen das Vergessen.
Am 10. Mai 1933 begannen die Nationalsozialisten mit der Kampagne „Wider den undeutschen Geist“.
Ziel war es, Werke von Autorinnen und Autoren zu vernichten, die als politisch oder ideologisch unerwünscht galten, darunter jüdische, sozialistische oder pazifistische Schriftstellerinnen und Schriftsteller.
Am 12. Mai 1933 fand in Regensburg eine Bücherverbrennung statt, die von der örtlichen Hitlerjugend organisiert und durchgeführt wurde. Der Ort des Geschehens war der Neupfarrplatz, ein zentraler Platz in der Altstadt, der historisch bedeutsam ist, da dort bis 1519 das jüdische Viertel der Stadt existierte. Viele der 1933 verbrannten Bücher sind heute weitgehend unbekannt.
PM Stadt Regensburg / LB