Di., 20.07.2021 , 13:17 Uhr

Regensburg: Mit Sportboot auf Hochwasser-Donau - Paar aus Lebensgefahr gerettet

Ein junges Pärchen musste am Montagabend von den Rettungskräften aus einer lebensbedrohlichen Lage befreit werden, nachdem ihr Sportboot aufgrund eines technischen Defekts antriebslos auf das Pfaffensteiner Wehr zusteuerte und hier schließlich mit großer Wucht dagegen prallte.

Update:

Heute Morgen sollte die Bergung des Bootes fortgesetzt werden. Wahrscheinlich durch die starke Strömung des Hochwassers und doch größerer Beschädigungen am Boot sank dies in der Nacht und wurde durch die gewaltigen Wasserwalzen bei der Wehranlage vollständig zerstört. 

Das Boot wurde in Kleinteile zerfetzt, somit gehe laut der Polizei aktuell keine Gefahr aus. 

Vor Ort waren Verantwortliche des Wasser- und Schifffahrtsamtes Regensburg, der Wasserschutzpolizei sowie ein Polizeihubschrauber eingesetzt. Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist davon auszugehen, dass der Unfall durch einen technischen Defekt am Sportboot verursacht wurde.

Der Gesamtschaden beläuft sich auf etwa 40.000 Euro. Das Pfaffensteiner Wehr wurde nicht beschädigt.

 

VPI/MB

 

Erstmeldung

Am Montagabend, 19.07.2021 kam es gegen 20:30 Uhr zu einem größeren Rettungseinsatz von Berufsfeuerwehr, Rettungsdienst, DLRG, Wasserwacht und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung beim Pfaffensteiner Wehr.

Nach dem Inhalt der Notrufmitteilung steuerte ein antriebsloses Sportmotorboot, besetzt mit zwei Personen, direkt auf der Hochwasser führenden Donau auf das Pfaffensteiner Wehr zu.

Das Boot als Spielball der reißenden Donau prallte schließlich hart gegen die Wehrmauer. Wie durch ein Wunder wurde es dadurch zumindest nicht so schwer beschädigt, dass es gleich zu sinken drohte, jedoch hatte die Donau mit ihren kräftigen Strudeln und Walzen unter der Wasseroberfläche das Boot fest in einem unruhigen Griff.

In schneller und enger Zusammenarbeit gelang es den Einsatzkräften, die beiden Bootsinsassen durch die Höhenrettung der Berufsfeuerwehr unter Zuhilfenahme der ausgefahrenen Drehleiter aus ihrer lebensbedrohlichen Lage zu befreien. Sie blieben äußerlich unverletzt, erlitten aber einen Schock.

Nach Abwägung aller Gefahren bei einer Bergung des Sportbootes mit Innenborder-Antrieb entschied man sich für ein gutes Vertäuen des Bootes am Wehr und Hebung durch einen Kran am Folgetag.

 

Boot kenterte und sank

Wie gefährlich die Gesamtsituation für die Insassen letztlich war, zeigte sich aber innerhalb kurzer Zeit, in der das Boot trotz guter Vertäuung durch den kraftvollen Sog der Wassermassen über Backbord kenterte und sank. Für hier noch an Bord befindliche Passagiere hätte dies den sicheren Tod bedeutet.

Derzeit besteht die Hoffnung, dass die Vertäuung das gesunkene Boot zumindest noch vor dem Wehr hält, sodass dieses hier nicht durchgedrückt und in seine Einzelteile zerlegt wird.

 

Der Totalschaden am Sportboot beläuft sich allerdings jetzt schon auf 40.000 Euro.

Nachdem nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Vertäuung reißen und zurückschnalzende Enden den Personenverkehr auf dem Staustufenüberweg gefährden wird, bleibt dieser bis zum Folgetag gesperrt.

An dem Einsatz waren insgesamt über 100 Einsatzkräfte beteiligt.

 

PI Regensburg Nord/MB

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