Do., 18.01.2018 , 11:02 Uhr

Regensburg - Marktredwitz: Planung für Elektrifizierung soll starten

Die Bahnstrecke zwischen Regensburg und Marktredwitz soll elektrifiziert werden. Das Projekt hat jetzt grünes Licht aus Berlin erhalten, wie Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann mitteilt. Jetzt soll die Bahn zügig mit den Planungen beginnen. Auch eine Öffentlichkeitsbeteiligung soll es geben. Insgesamt kostet das Projekt in Ostbayern 800 Millionen Euro. Der Bund hat laut Herrmann jetzt erste Planungsmittel zugesagt. Auch eine Bahnstrecke zwischen Augsburg und Ulm soll jetzt in Angriff genommen werden.

 

Die Pressemitteilung aus dem Innenministerium

„Der Ausbau des Bahnnetzes in Bayern schreitet voran. Bei den zwei wichtigsten Ausbaumaßnahmen auf der Schiene, für die es bislang noch keine Realisierungsaktivität gab, können die Planungen jetzt starten.“ Das gab Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann heute bekannt. „Die DB Netz hat vom Bund erste Planungsmittel für die Elektrifizierung der Strecke von Regensburg nach Marktredwitz zugesagt bekommen. Grünes Licht gibt es auch für den Planungsbeginn beim Aus- und Neubau der Bahnstrecke zwischen Augsburg und Ulm“, so Herrmann. Nach ersten Kostenschätzungen kosten die Infrastrukturmaßnahmen gemäß aktuellem Bundesverkehrswegeplan beim schwäbischen Projekt rund 1,9 Milliarden Euro und rund 800 Millionen Euro beim ostbayerischen Projekt. Eine genauere Kostenberechnung soll nun durch die Vorplanung ermittelt werden. Herrmann: „Die Deutsche Bahn soll die Planungen zügig, aber auch gründlich und vor allem mit maximaler Transparenz und Öffentlichkeitsbeteiligung vorantreiben.“ Herrmann fordert deshalb von der DB die zeitnahe Gründung von jeweils einem Gremium, das die Projekte von Beginn an begleitet und den regelmäßigen Kontakt zu den Bürgern und Multiplikatoren vor Ort hält.

„Wir haben bereits bei anderen Bahnprojekten wie beispielsweise beim kurz vorm Baubeginn stehenden Ausbau der Bahnstrecke zwischen München und Lindau gesehen, dass die enge Einbindung der Anlieger absolut notwendig für die Akzeptanz ist. Nicht zuletzt auch deshalb gibt es beim Ausbau Richtung Vorarlberg und Schweiz erfreulich wenig Klagen gegen die Planfeststellungen“, so Herrmann. Gerade mit Blick auf die zu erwartende Verkehrszunahme auf der nordostbayerischen Bahnstrecke und die Trassenfindung für den Neubauabschnitt des schwäbischen Projekts brauche man einen engen Draht in die Regionen Der Minister signalisiert seine Bereitschaft, auch aus seinem Ministerium wieder Fachvertreter in diese Gremien zu entsenden.

Der Verkehrsminister sieht in beiden Projekten jeweils einen wichtigen verkehrlichen Lückenschluss. „Nach Fertigstellung der Strecke zwischen Ulm und Wendlingen wird die Strecke von Ulm nach Augsburg der einzige noch nicht ausgebaute Abschnitt zwischen Paris und München auf der sogenannten ‚Magistrale für Europa‘ sein.“ Auf dem Abschnitt zwischen Hof und Regensburg befindet sich aktuell noch eine Elektrifizierungslücke, die Herrmann unbedingt schließen möchte. „Die Strecke ist besonders wichtig für den Gütertransport von Hamburg über Berlin in Richtung Österreich und Balkan. Wir wollen mehr Gütertransport von der Straße auf die Schiene verlagern. Deshalb ist dieser Lückenschluss unbedingt notwendig.“ Für den Abschnitt Hof – Marktredwitz laufen die Planungen bereits seit längerem, weil dieser Abschnitt auch Teil des laufenden Ausbauprojekts „Franken-Sachsen-Magistrale“ ist.

Das Bundesverkehrsministerium hat beide Projekte im Bundesverkehrswegeplan 2030 und im sogenannten „Bedarfsplan Schiene“ des Bundesschienenwegeausbaugesetz aufgenommen. Sie werden unter der Kategorie „Vordringlicher Bedarf“ geführt, was zwingende Voraussetzung für die Bereitstellung von Finanzmittel des Bundes für die Planungen ist. Mit einem Nutzen-Kosten-Verhältnis von 2,1 für den Ausbau der Strecke in Schwaben und 1,7 für den Ausbau der Strecke in der Oberpfalz gehören die beiden Strecken zu den volkswirtschaftlich sinnvollsten überregionalen Schienenprojekten bundesweit.

Pressemitteilung/MF

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