So., 19.04.2020 , 18:48 Uhr

Regensburg: Jahninselfest entfällt

Auch das Jahninselfest wird heuer zum ersten Mal seit seinem 33-jährigen Bestehen ausfallen. Dies geben die Veranstalter auf ihrer Homepage bekannt. „Die Gesundheit unserer Besucher könnten wir nach derzeitigem Kenntnisstand nicht ausreichend schützen“, meint Hauptorganisator Rupert Streidl (29) vom Kulturverein Scants of Grace. In mehreren Video-Meetings habe man die Konsequenzen der Ausbreitung des Coronavirus in den letzten Wochen diskutiert. Bei den Besprechungen seien die vielen Festivalfreunde, die derzeit nur mit deutlich reduziertem Kontakt viel Zeit zu Hause verbrächten, ebenso berücksichtigt worden, wie die Livemusikszene, die unter den derzeitigen Maßnahmen leide.

Nicht zuletzt habe jedoch die Gefahr einer Ansteckung von Besuchern, Künstlern und ehrenamtlichen Helfern den Ausschlag für die Absage gegeben. „Die Einhaltung von Abstandsregeln auf einem Musikfestival ist weder realistisch, noch könnte sie von uns garantiert werden“, erläutert Streidl die Gründe, die zur Absage des für den 12. und 13. Juni geplanten Festivals geführt haben. Mit der Absage sei man einem Verbot der Veranstaltung von behördlicher Seite zuvorgekommen. Das bundesweite Verbot von Großveranstaltungen bis zum 31. August wurde zum Zeitpunkt der Absage noch nicht auf Länderebene konkretisiert. „Ob wir mit dem Jahninselfest unter die Kategorie Großveranstaltung fallen, wissen wir nicht“, stellt Streidl klar, er könne sich jedoch nicht vorstellen, dass Musikfestivals auch unter 1000 Besuchern freigegeben würden, da die Besucherbewegungen kaum kontrollierbar seien.

Obwohl die Planungen für das diesjährige Jahninselfest schon weit vorangeschritten seien, konnte der Verein größere Verbindlichkeiten bisher vermeiden. Insbesondere werden die vereinbarten Honorare für Künstler nicht fällig. Streidl ist es daher wichtig, auf die schwierige Situation der Bands hinzuweisen, denen in diesem Sommer sämtliche Liveauftritte verwehrt würden.

Auf der Homepage www.jahninselfest.de bitten die Veranstalter darum, die regionale Kulturszene zu unterstützen und auch an diejenigen zu denken, die außerhalb Deutschlands Hilfe benötigen. Mit dem Hashtag #LeaveNoOneBehind erinnern sie insbesondere an die Menschen in den überfüllten Lagern an der EU-Außengrenze.

Pressemitteilung Scants of Grace – Performance e. V.

 

Aus dem Archiv: So schön kann das Jahninselfest sein

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