Fr, 14.02.2020 , 13:47 Uhr

Regensburg: IHK entwickelt Leitfaden für kommunale Stadt- und Einzelhandelsentwicklung

Leerstehende Läden in der Innenstadt und volle Warenkörbe im Internet – dieses Zukunftsbild zeichnen Schwarzmaler für den stationären Handel. Viele Einzelhändler beweisen hingegen mit innovativen Konzepten das Gegenteil. Dennoch bringt der zunehmende Umsatzanteil des Onlinehandels grundlegende Veränderungen für Stadt- und Ortszentren sowie die dort ansässigen Händler.

Der Handel verschiebt sich vom Marktplatz der Innenstadt in den des Internets, auf Plattformen wie Amazon oder Ebay. „Doch um als Wohn- und Arbeitsstandort langfristig attraktiv zu bleiben, brauchen die Zentren neben Dienstleistungen und Gastronomie vor allem auch den Einzelhandel“, sagte Wolfgang Holzapfel, Vorsitzender des Handelsausschusses der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim, bei dessen Frühjahrssitzung.


Gemeinsam mit IHK-Abteilungsleiter Thomas Genosko übernimmt IHK-Handelsexperte Josef Ebnet die Betreuung des IHK-Handelsausschusses mit Vorsitzenden Wolfang Holzapfel von Dr. Matthias Segerer (v.l.). (Foto: Hannes)

 

Schritt für Schritt

„Geht der innerstädtische Einzelhandel zurück, entstehen nicht nur mehr Leerstände. Das Versorgungsangebot nimmt ab, Passantenfrequenzen sinken und mit ihnen die Aufenthaltsqualität sowie die Immobilienwerte“, betonte Josef Ebnet, neuer IHK-Bereichsleiter für Handel, Stadtentwicklung und Verkehr. Gemeinsam mit IHK-Abteilungsleiter Thomas Genosko übernimmt er die Betreuung des IHK-Handelsausschusses von Dr. Matthias Segerer.

Der Einzelhandel sei ein wesentlicher Faktor für die Stadtentwicklung und damit auch kommunale Aufgabe. Politische Entscheidungsträger und die Verwaltung vor Ort seien gefordert, Strategien und Konzepte zu entwickeln, damit Innenstädte weiterhin vital bleiben, so der Konsens der Ausschussmitglieder. Die IHK erstellte gemeinsam mit der CIMA Beratung + Management GmbH einen Stadtentwicklungscheck für die Kommunen. Der Leitfaden liefert Bausteine vom Besucherleitsystem bis hin zum Baustellenmanagement für eine zielgerichtete Stadt- und Einzelhandelsentwicklung und gibt Aufschluss darüber, wo eine Kommune steht und was die nächsten Schritte sein müssen.

Alternativer Marktplatz

Für die Händler stellt sich zwischenzeitlich die Frage, welche Vorteile ihnen Online-Marktplätze bieten können. „Während Händler meist ohne hohe Kosten und mit überschaubarem Aufwand einen weiteren Vertriebskanal schaffen können, sei aber die Abhängigkeit von der Plattform zu bedenken“, so Ebnet. Ob die Händler ihre Produkte auf solch einer Plattform platzieren, sei letztlich immer eine individuelle Entscheidung. Davor gelte es verschiedene Punkte abzustecken: Wieviel Unterstützung braucht es im Versand und bei der Logistik? Soll nur das Produkt oder auch das Unternehmen im Vordergrund stehen? „Grundlegende Fragen, auf die verschiedene Plattformen auch unterschiedliche Antworten liefern.“

Pressemitteilung/MF


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