Di, 13.06.2023 , 17:36 Uhr

Straßenblockade angekündigt

"Letzte Generation": Simon Lachner vor Straßenblockade verhaftet

Die Aktivisten der „Letzten Generation“ haben angekündigt, heute wieder eine Straße blockieren zu wollen. Um 16:30 Uhr an der Arcaden-Kreuzung wollen sich die Klimaaktivisten festkleben und betonieren.

Regensburg: Protest nach Gewahrsam von Klimaaktivist
Am Montag war die Aufregung in Regensburg groß - nicht nur bei den Autofahrern, sondern auch bei den Klimaaktivisten der "Letzten Generation". Nicht nur, weil sie wieder eine Straße blockiert haben, sondern auch, weil einer ihrer Mitglieder in Gewahrsam genommen wurde. Deswegen haben sie ihren Protest vor die Türen der Polizei verlegt.

Update vom 13. Juni 2023

Rund 30 Umweltaktivisten haben sich gestern vor dem Regensburger Polizeipräsidium versammelt. Sie haben dort die Freilassung vom Sprecher der Letzten Generation Regensburg, Simon Lachner, gefordert. Er wurde gestern Mittag von der Polizei in Gewahrsam genommen, weil er zuvor die Straßenblockade und somit eine Straftat angekündigt hatte. Lachner wurde bereits zuvor wegen ähnlichen Protestaktionen zu Geldstrafen verurteilt. Der Umweltschützer konnte zwar nicht mehr teilnehmen – seine restlichen Mitstreiter haben die Straße an der Arcaden-Kreuzung trotzdem für rund anderthalb Stunden blockiert und sich mit dem Festgehaltenden solidarisiert. Rund 100 Personen haben sich laut der Aktivisten zum Protest an den Arcaden eingefunden.

Um kurz nach sieben wurde Lachner wieder freigelassen. Bereits für Mittwochabend hat die Letzte Generation gemeinsam mit anderen Klimaaktivisten ihren nächsten Protestmarsch in Regensburg angekündigt.

18:36 Uhr: Weitere Demonstration von der PI Regensburg Süd

Die Blockade an den Regensburg Arcaden wurde gegen 18:15 Uhr von der Polizei geräumt und wieder freigegeben. Im Anschluss gibt es noch eine weitere Demonstration vor der Polizeiinspektion Regensburg Süd, wo Simon Lachner in Haft sitzt. 

Dieser wurd

Straßenblockade mit Kleber und Beton

Um 16:30 Uhr haben sich viele Aktivistinnen und Aktivisten der „Letzten Generation“ an der Kreuzung bei den Arcaden versammelt und dort die Straße blockiert. Dabei war nicht nur – wie sonst bei den Protesten üblich – Kleber im Einsatz, sondern auch Beton. 

Regensburg: Straßenblockade von "Letzte Generation" bei den Arcaden
Regensburg: Straßenblockade von "Letzte Generation" - Simon Lachner zuvor verhaftet

 

Simon Lachner verhaftet

Gegen Mittag hat die Letzte Generation auf ihrem Telegram-Kanal verkündet, dass Simon Lachner „präventiv festgenommen“ worden sei.

Die für heute angekündigte Blockade soll trotzdem stattfinden. Als Startzeit wurde 16:30 Uhr angegeben. An der Arcaden-Kreuzung wollen sich die Aktivisten laut eigener Angaben nicht nur festkleben, sondern auch betonieren.

Lachner habe ich geweigert, das Haus zu verlassen und sei hinausgeschleift worden.

Inzwischen wurde auch ein ausführlicher Bericht zur Festnahme veröffentlicht, mit einem Gesprächsverlauf. Demnach werde Lachner mindestens bis zu Beginn der Blockade festgehalten.

 

Erstmeldung

Heute Nachmittag wird es wieder eine Straßenblockade der „Letzten Generation“ geben. Als Anlass geben die Umweltaktivisten den Auftakt der Regensburger Nachhaltigkeitswoche an. Wann und wo genau er stattfinden wird, ist noch nicht bekannt. Laut Mitteilung der Gruppe wird der Ort aber so gewählt sein, „dass möglichst viele Menschen die Aktion sehen und in einen konstruktiven Austausch über die bereits eingetretene Klimakatastrophe kommen können“.

Schon vergangene Wochen haben die Klimaschützer mit einem Protestmarsch und Kundgebungen den Verkehr gestört. Laut der „Letzten Generation“ hätten sich ein paar neue Personen der Gruppierung angeschlossen. Der Sprecher der Regensburger Widerstandsgruppe, Simon Lachner, kritisiert, dass die von den Aktivisten vorgeschlagenen Veranstaltungen nicht in das Programm der Regensburger Nachhaltigkeitswoche aufgenommen worden sind.

 

Mitteilung der „Letzten Generation“ zur Verhaftung

Heute Mittag wurde Simon Lachner, Mitglied der „Letzten Generation“ in seinem Haus in Regensburg in Gewahrsam genommen. Gegen 12:30 Uhr klingelte die Kriminalpolizei an seiner Haustür, um sich nach dem Protest zu erkunden, den Lachner im Namen der Regensburger Widerstandsgruppe für heute angekündigt hatte. Nachdem er die Pläne bestätigt hatte, nahmen die Polizist*innen ihn fest. 

Lachner: „Dass die Kripo hier mit Waffe vor meiner Haustür steht, ist schon ein bisschen beängstigend. Es ist schon seltsam, was alles passiert, wenn man sich für unser aller Überleben einsetzt.“ 

Auf Nachfrage, ob er noch kurz Socken und Schuhe aus seinem Zimmer holen dürfe, verneinte die Polizei dies. Wenn dann dürfe sein Mitbewohner nochmal ins obere Stockwerk gehen, ansonsten solle er doch barfuß mitkommen. Schließlich sei Sommer, das sei kein Problem. Als Simon Lachner sich weigerte mitzukommen schleiften die Beamten ihn aus seinem Haus, auf die Straße und in das Polizeiauto. In einem Video, dass ein Mitbewohner gefilmt hatte, gibt Simon Lachner noch ein Statement ab:  

„Die Polizei versucht mit allen Mitteln den Protest gegen unsere Bundesregierung zu unterbinden. Ich werde festgenommen, bevor ich an dieser Demonstration teilnehmen kann. Präventiv, sagt die Polizei. Präventiv darf ich nicht an einer Versammlung teilnehmen, um so ein wichtiges Thema in die Öffentlichkeit zu bringen. Schließt euch den Blockaden der Letzten Generation an! Es kann so nicht weitergehen!“ 

Der Bayerische Staat missbraucht das Mittel der Präventivhaft, um friedlichen Protest zu unterbinden und um Klimaaktivist*innen zu kriminalisieren. Um diejenigen zu kriminalisieren, die unsere Bundesregierung dazu auffordern sich an ihre eigenen Gesetze zu halten. Die unsere Grundrechte schützen wollen und die unseren Bundeskanzler Olaf Scholz dazu auffordern, endlich einen Gesellschaftsrat einzuberufen, der uns sozial gerecht aus der Klimakrise führt!  

Wir werden uns deswegen nicht von unserem Protest abhalten! Im Gegenteil: Heute werden wir mit umso mehr Menschen in Regensburg auf die Straße gehen und den Alltag unterbrechen! Viele andere Menschen werden den Platz von Simon Lachner einnehmen und ihren Protest zum Ausdruck bringen! Jetzt erst Recht! 

 

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