Mo., 15.01.2024 , 17:14 Uhr

Neubau Haus der Bayerischen Geschichte und Bavariathek

Regensburg: Haus der Bayerischen Geschichte kürt Siegerin des Wettbewerbs Kunst am Bau

Ein besonders großer Luftballon wird ab Sommer zu bestimmten Events am Haus der Bayerischen Geschichte zu sehen sein.

Im Rahmen des Neubaus des „Haus der Bayerischen Geschichte“ und der „Bavariathek“ in Regensburg wurde ein Wettbewerb für Kunst am Bau durchgeführt. Die hochkarätige Jury wählte den Siegerentwurf „UP!“ von Katharina Gaenssler aus.Dabei handelt es sich um einen Ballon, der bei bestimmten Events des Museums aufsteigt. Außerdem ist eine dauerhafte Wandarbeit im Foyer der Bavariathek Teil des Projekts. Die Realisierung dieses Kunstwerks ist bis Sommer 2024 geplant. Den zweiten Platz belegte Peter Sandhaus mit seinem „Jahnrhundertprojekt“, den dritten Christoph Brech mit „Zeitstrahl.“

Ziel des Wettbewerbs war es, das Gebäude mit zeitgenössischer Kunst zu bereichern und Bezug zur Thematik und Architektur des Gebäudes herzustellen. 25 Künstlerinnen und Künstler wurden ausgewählt, um ihre Ideen einzureichen.

Weitere Infos, auch zu den Ausstellungsdaten der anderen Kunstwerke, können Sie der beigefügten Pressemitteilung entnehmen.

JM

 

Offizielle Mitteilung

Im Rahmen des Neubaus Haus der Bayerischen Geschichte und Bavariathek wurde durch das Staatliche Bauamt Regensburg ein Wettbewerb zu Kunst am Bau durchgeführt. Am Freitag, den 12.01.2024 hat die hochkarätig besetzte Jury den Siegerentwurf „UP!“ von Katharina Gaenssler gekürt.

Ziel des Wettbewerbs war es, das Gebäude mit zeitgenössischer Kunst zu bereichern, die Innen- und Fassadenbereiche aufzuwerten, auf die Thematik und Architektur dieser speziellen
Nutzung Bezug zu nehmen und dem Ort eine weitere Wahrnehmungsebene hinzuzufügen. Ein Kunstobjekt, das im Rahmen einer zeitgenössischen Auseinandersetzung Bezug auf das
Haus der Bayerischen Geschichte und seine Inhalte nimmt.

Hierfür wurde im Frühjahr 2023 ein offenes Bewerberverfahren gestartet. Es konnten sich Künstlerinnen, Künstler und Arbeitsgemeinschaften aus Bayern, Deutschland sowie international bewerben. Aus 135 – von Regensburger bis internationalen Künstlerinnen, Künstlern und Arbeitsgruppen – eingegangenen Bewerbungen wurden durch ein Auswahlgremium 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgewählt, um in der ersten Phase des Wettbewerbs, der Konzeptionsphase, ihre Ideen einzureichen.

Als Bearbeitungsbereiche für das künstlerische Konzept standen vier Bereiche zur Auswahl: die Nordfassade des Museums, die Gebäudehülle der Bavariathek, das Foyer der Bavariathek sowie der Innenhof der Bavariathek.

Für die Wettbewerbsdurchführung sowie für die Ausarbeitung und Ausführung der künstlerischen Gestaltung stehen insgesamt 450.000 € brutto zur Verfügung.

Am 24.07.2023 tagte das Preisgericht zum ersten Mal und wählte von 25 eingereichten Konzeptionen sieben Arbeiten für die zweite Phase des Wettbewerbs, die Ausarbeitungsphase aus. Mit Anmerkungen und Fragestellung des Preisgerichts wurden diese sieben Künstlerinnen und Künstler aufgefordert, bis Ende Oktober ihre Wettbewerbsarbeiten weiterzuentwickeln und zu detaillieren.

Am Montag, den 20. November 2023 tagte das Preisgericht ein zweites Mal, um über die Entwürfe zu beraten. Hier wurden zwei Arbeiten in die engere Wahl gezogen. Um als Gremium gegenüber dem Auslober eine Empfehlung für ein realisierbares Kunstwerk abgeben zu können, mussten tiefergehende technische Fragestellungen geklärt werden.

Im Rahmen der dritten und letzten Preisgerichtsitzung präsentierten die Künstlerin und der Künstler am Freitagnachmittag, den 12.01.2024 ihre Arbeiten und beantworteten die offenen Fragen. Die Jury tagte von 13 Uhr bis 16.30 Uhr.

Das Ergebnis des Gremiums wurde einstimmig beschlossen. Das Preisgericht bestand über die gesamte Wettbewerbsphase aus sieben Fachpreisrichterinnen und –richtern, sechs Sachpreisrichterinnen und –richtern sowie einer Beraterin und einem Berater, die beide ohne Stimmrecht tätig waren.

Sachpreisgericht:

Frau Birgit Reichardt, Bay. Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
Herr Karl Stock, Staatliches Bauamt Regensburg
Herr Dr. Richard Loibl, Haus der Bayerischen Geschichte
Herr Dr. Rainhard Riepertinger, Haus der Bayerischen Geschichte
Herr Stefan Traxler, Architekt
Herr Wolfgang Dersch, Stadt Regensburg

Fachpreisgericht:

Herr Manfred Mayerle, Landesbaukunst
Herr Prof. Dr. Erich Schneider, ehem. Leiter Kunsthalle Schweinfurt, Gründungsdirektor Museum für Franken
Frau Prof. Tina Haase, Akademische Lehre TU München, Bildende Kunst
Herr Prof. Thomas Bechinger, Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
Herr Wilhelm Warning, Kunst- und Architekturkritiker
Herr Christian Schnurer, Berufsverband Bildender Künstler – Bayern
Frau Regina Hellwig-Schmid, Regionale Künstlerin
Berater (ohne Stimmrecht):
Frau Sophia Kirschsieper, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Herr Georg Tassev, Berufsverband Bildender Künstler Niederbayern/Oberpfalz

 

Die drei erstplatzierten Arbeiten sind:

1. Preis: Gaenssler, Katharina – UP!
2. Anerkennung: Sandhaus, Peter – Jahnrhundertprojekt
3. Anerkennung: Brech, Christoph – Zeitstrahl

 

Beschreibung 1. Platz

„UP! – Temporäre Installation eines Fesselballons im Innenhof der Bavariathek und dauerhafte Wandarbeit im Foyer der Bavariathek“

Mit dem künstlerischen Konzept UP! hat die Verfasserin ein Projekt vorgelegt, das in einer klaren formalen Sprache das Foyer der Bavariathek mit einer intensiven Zeit-Luftbild-Collage prägen wird. Die Voraussetzungen dafür schafft ein an die Historie angelehnter Ballon, der im Innenhof der Bavariathek seinen Standort hat. Eine in den Ballon integrierte Kamera schafft die bildnerischen Grundlagen für die Wandcollage. Dieser Ballon wird an vom HdBG zu bestimmenden Tagen zum Event des Museums. Er wird den Stadt-Luft-Raum prägen.

Beschreibung 2. Platz

Das „Jahrhundertprojekt“ setzt sich ganz wesentlich mit dem Thema Zeit auseinander. Es wird versucht die Zeitspanne von 100 Jahren bildnerisch durch aufgesetzte goldene Lamellen am Gebäude aufzuzeigen. Bestechend ist der Gedanke des Bildes der entschleunigten Zeit an der Fassade des Museums. Das Zusammenspiel der bereits vorhandenen goldenen Skulptur mit den goldenen Einschlüssen an der Fassade ist dabei ein interessanter Aspekt.

Beschreibung 3. Platz

Mit dem Werk „Zeitstrahl“ ist dem Verfasser eine wohltuend in die Fassade integrierte Arbeit gelungen. Hier verbindet sich architektonische Struktur mit Signalen der Zeit untrennbar. Das Spiel der römischen Ziffern aus poliertem Edelstahl steht spannungsvoll im Einklang mit den vertikalen Elementen der Fassade.

Das Staatliche Bauamt Regensburg und das Haus der Bayerischen Geschichte freuen sich, dass das Kunstwerk zum fünften Geburtstag des HdBG nun realisiert werden kann. Aufgrund höherer Gewalt durch den Brand während der Bauphase und der Corona-Pandemie unmittelbar nach Fertigstellung des Gebäudes konnte der Wettbewerb Kunst am Bau in dieser Größenordnung erst jetzt durchgeführt werden. Die Realisierung des Kunstwerkes „Up!“ der Künstlerin Katharina Gaenssler ist bis Sommer 2024 geplant.

Von 15. bis 19. Januar (Montag-Freitag) werden die 25 Beiträge der Konzeptionsphase und die sieben Arbeiten der Ausarbeitungsphase in der Bavariathek im Raum Schwaben ausgestellt. Die Ideen, Entwürfe und Modelle sind für die Öffentlichkeit am Montag ab 14 Uhr, Dienstag bis Freitag von 8-16 Uhr kostenlos einsehbar.

Darüber hinaus werden die Arbeiten weitere zwei Wochen, bis einschließlich 04.02.2024 im Foyer des Museums im Bereich der Kasse digital präsentiert.

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