Mo, 10.05.2021 , 17:07 Uhr

Regensburg hat Platz: 400 Stühle für Flüchtlinge

Um auf die lebensbedrohliche Situation von geflüchteten Menschen an den EU-Außengrenzen aufmerksam zu machen, organisierte die Seebrücke Regensburg am Sonntag von 12:00 Uhr bis 17:00 Uhr eine Aktion auf dem Haidplatz, bei der  knapp 400 Stühle aufgestellt wurden.

Am gestrigen Sonntag standen nicht nur die Mütter im Vordergrund, sondern dank der Hilfsorganisation Seebrücke Regensburg auch die geflüchteten Menschen. Gemeinsam mit Sea-Eye Regensburg, Campus Asyl, der BürgerInnen-Initiative, Asyl und der Initiative Ausbildung statt Abschiebung wurden knapp 400 leere Stühle auf dem Haidplatz aufgestellt. Diese sollten im Rahmen der Aktion symbolisch für die unzähligen Menschen stehen, die an den EU-Außengrenzen festgehalten werden und für jene, die bei ihrer Flucht ihr Leben lassen mussten.

Hintergrund dieser Aktion ist die #WirHabenPlatz-Kampagne. Das Ziel dieser Kampagne ist es, die Geflüchteten aus Kara Tepe und weiteren Lagern an den EU-Außengrenzen zu evakuieren und die Menschen in Deutschland aufzunehmen.
Im Jahr 2021 sind bislang nach offiziellen Angaben bereits über 600 Menschen auf ihrer Flucht über das zentrale Mittelmeer ertrunken. Darüber hinaus sind die Lager auf den griechischen Inseln, sowie an der bosnisch-kroatischen Grenze, hoffnungslos überfüllt. Den Menschen, die dort ausharren müssen, fehlt es an Lebensmitteln, Hygieneartikeln sowie ausreichender medizinischer Versorgung. Gerade angesichts der noch immer andauernden Covid19-Pandemie sind diese Lebensbedingungen menschenunwürdig. Eine Situation für die Annika von der Seebrücke Regensburg kein Verständnis hat:

Es macht mich traurig und wütend, wenn ich daran denke, wie viele Menschen im Mittelmeer ertrinken. Das ist so beschämend! Nur hilft uns
Traurigsein echt nicht weiter. Wir brauchen endlich sichere Fluchtwege für Menschen, die aus so sehr guten Gründen ihre Heimat verlassen mussten! Wir wissen seit Jahren von den Zuständen in den Lagern und auf dem Meer, wir haben seit über einem Jahr eine Pandemie - und Europa hält sich die Augen zu. Das ist unverantwortlich!

 

 

Neben Regensburg haben sich in Deutschland bereits mehr als 240 Städte, Gemeinden oder Kommunen zum Sicheren Hafen erklärt. Darüber hinaus
sendeten Bundesländer wie Thüringen oder Berlin in den vergangenen Monaten mehrmals Signale zur Aufnahmebereitschaft zusätzlicher Geflüchteter. Deutschland kann und will helfen. Jedoch werden diese Vorhaben immer wieder vom Bundesinnenministerium blockiert. Deshalb lautet die Forderung von Emma, einem weiteren Mitglied der Seebrücke:

Hier stehen fast 400 Stühle. Das sind viele. In den Camps auf Lesbos und den Außengrenzen Europas warten jedoch mehr Menschen auf Sicherheit und ein friedliches Ankommen. Aber wir in Regensburg sind ja auch nicht alleine, nicht wir alleine würden allen Menschen ein Zuhause geben. Wir sind viele, allein in Deutschland, die Aufnahmebereitschaft signalisieren! Herr Seehofer, es gibt was zu tun!

 

Die Aktion hatte symbolischen Charakter, weshalb auf direktes Publikum und Redebeiträge verzichtet wurde. Das gute Wetter sorgte dafür, dass die Infostände mit dem ausgelegten Infomaterial rege besucht wurden.  Es wurde auch sorgfältig auf die Abstands- und Hygienemaßnahmen geachtet, als die vielen Menschen stehen blieben und sich die Stühle und aufgehängten Banner ansahen, denn: Fast 400 Stühle auf dem Haidplatz fallen auf. Diese Symbolaktion sollte als Hinweis auf die Hilfsbereitschaft und Kapazität Regensburgs, den Menschen endlich ein würdiges und sicheres Leben zu ermöglichen, in den Köpfen der Menschen bleiben.

 

PM Seebrücke Regensburg/JM

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