Bei einem Mitte Mai in Unterisling tot aufgefundenen Feldhasen konnte bei einer Untersuchung im Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Erreger der sogenannten Hasenpest (Tularämie) festgestellt werden. Das Bakterium kommt in Deutschland vor allem bei Feldhasen, Kaninchen und Nagetieren vor, kann aber auch andere Tiere befallen. Betroffene Tiere magern ab, zeigen struppiges Fell, schwankenden Gang und werden apathisch. Aufgrund von Entkräftung können sie ihre natürliche Scheu verlieren.
Menschen können sich mit dem Erreger ebenfalls infizieren, und zwar vor allem bei intensivem Kontakt mit erkrankten Tieren oder deren Ausscheidungen bzw. beim Umgang mit Kadavern, insbesondere beim Enthäuten und Ausnehmen erlegten Wildes. Der Erreger kann auch durch den Biss eines erkrankten Tieres übertragen werden oder durch das Einatmen infektiöser Stäube. Auch eine Infektion über unzureichend erhitzte Nahrungsmittel oder kontaminiertes Wasser ist möglich. Die Tularämie des Menschen ist daher in erster Linie eine Berufskrankheit von Jägern, aber auch von Köchen, Metzgern und Tierärzten. Bei Infektionen kann ein schwerer bis lebensbedrohlicher Verlauf auftreten, die Krankheit ist aber mit Antibiotika gut behandelbar – vor allem, wenn sie frühzeitig diagnostiziert wird.
Weitere Informationen zur Hasenpest gibt es im Internet unter anderem auf der Homepage des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit unter www.lgl.bayern.de/tiergesundheit/tierkrankheiten/bakterielle_pilzinfektionen/tularaemie.
Für Rückfragen steht die Abteilung Veterinärwesen des Umweltamts unter 507-33 19 zur Verfügung (Montag bis Freitag zu den üblichen Öffnungszeiten).