Am Freitagabend wurde das 40. Regensburger Bürgerfest eröffnet. OB Hans Schaidinger zapfte gekonnt an und es gab gleich ein erstes musikalisches Highlight: Die Bayernhymne gespielt auf einem Carillon aus riesigen Glocken. In Stadtamhof rockte außerdem Starkoch Alfons Schuhbeck die Bühne – die Zuschauer wollten den beliebten Fernsehkoch gar nicht mehr von der Bühne gehen lassen.
Das Regensburger Bürgerfest ist eines der ältesten der Republik. Für Bayern war es ein Novum. Was heute in jeder größeren Stadt zum guten Ton gehört, war vor 40 Jahren auch deutschlandweit noch eine echte Rarität. Als die „Regensburger Altstadtfreunde“ 1971 das erste Mal ihre Idee von einem fröhlichen Stadtfest verkündeten, war die Regensburger Altstadt alles andere, als eine Bühne zum Feiern: Was heute als mittelalterliches Weltkulturerbe Millionen von Touristen aus aller Welt begeistert, war damals vom Verfall gekennzeichnet und vom Autoverkehr erdrückt. Das Bürgerfest war ein wesentlicher Schritt die verschlafene Beamtenstadt an der Donau aus ihrer Lethargie zu reißen.
Auch wenn man den „Zauber des Anfangs“ nicht festhalten kann: An Beliebtheit hat das Regensburger Bürgerfest bis heute nichts eingebüßt – im Gegenteil: Wenn alle zwei Jahre für drei Tage im Sommer die Altstadt zur prächtigen Party-Bühne wird, dann kommen tausende Besucher, um mitzufeiern. Werbung hat es dafür noch nie gebraucht – ein schickes Plakat mit dem Termin genügt, und der „Mythos Bürgerfest“ wirbt für sich selbst. Viele Bühnen mit bunter Musik, heimische Schmankerl und Kunsthandwerk: Am Programm des Bürgerfestes hat sich im Laufe der Jahrzehnte nicht viel geändert. Und trotz wachsendem Kommerz: Im Mittelpunkt steht immer noch die Geselligkeit und das fröhliche Feiern in der einmaligen Altstadt-Kulisse.
Einen ausführlichen Bericht zum Bürgerfest 2013 sehen Sie am Sonntag ab 18 Uhr in Sonntag Aktuell.
22.06.2013 / MaG