Erfolg für die Regensburger Polizei: Den Beamten ist es gelungen, einen mutmaßlichen Trittbrettfahrer zu ermitteln, der zuvor mit einer Facebook-Meldung für Aufsehen gesorgt hatte.
Wie die Regensburger Staatsanwaltschaft heute bestätigt, kommt die Verdächtige Person aus dem Raum Regensburg. Wie hoch die Einsatzkosten der Polizei gestern waren, wird im Moment noch berechnet: Dabei werden die zusätzlichen Stunden der Einsatzkräfte und die verwendeten Einsatzmittel addiert. Die Polizei war gestern in Teilen den ganzen Tag mit dem Fall beschäftigt, der Einsatz vor Ort war dann zwischen 16 und 18 Uhr. Die genaue Anzahl der Einsatzkräfte wird nicht bekanntgegeben.
Bereits am Sonntag hatte sich über die sozialen Medien eine Facebook-Nachricht mit Parallelen zum Amoklauf in München verbreitet. Im Facebook-Post hatte die zatverdächtige Person ähnlich wie der Münchner Amokläufer in ein Schnellrestaurant eingeladen- laut Polizei jedoch, ohne einen konkreten Ort zu nennen. Nachdem in den sozialen Medien immer häufiger die Regensburger Arcaden genannt wurden, zeigte die Polizei dort gestern Präsenz.
TVA-Reporter Stefan Schaumeier hat heute mit dem Regensburger Oberstaatsanwalt Theo Ziegler gesprochen:
Nachdem sich seit den Nachtstunden von Sonntag, 24.07.2016 auf Montag, eine geschmacklose Facebook-Nachricht, die in ihrer Formulierung Parallelen zu einem „Post“ im Zusammenhang mit dem Amoklauf in München erkennen lässt, in Regensburg stark verbreitete, hat die Kriminalpolizeiinspektion einen Tatverdächtigen ermittelt. Gegen diesen führt die Polizei in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft Regensburg weitere Ermittlungen durch. Weitere Informationen zum Tatverdächtigen können mit Blick auf das laufende Verfahren nicht erteilt werden. Es handelt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen sogenannten Trittbrettfahrer. Eine Gefahrenlage bestand demnach zu keiner Zeit.
Aufgrund der Mitteilungen erhöhte die Polizeiinspektion Regensburg Süd am Montagnachmittag die polizeiliche Präsenz am und im Einkaufszentrum in Bahnhofsnähe. So standen auch besonders geschulte Beamte der Polizei zwischen 16:00 Uhr und 17:30 Uhr am Einkaufszentrum in Bahnhofsnähe als Ansprechpartner zu Verfügung und erklärten die tatsächliche Situation. Nach Mitteilung über den Ermittlungserfolg der Kriminalpolizei wurden die Schutzmaßnahmen am Einkaufszentrum unmittelbar beendet.
Obwohl der ursprüngliche „Post“ keine Ortsangabe enthält, hatte sich die Meldung insbesondere in Regensburg stark verbreitet und führte zu verschiedensten Reaktionen in der Bevölkerung und Folgemeldungen in den Sozialen Medien. Es entstanden unnötige Sorgen und Ängste in der Bevölkerung.
Das Einkaufszentrum in Bahnhofsnähe sowie andere Einkaufsmöglichkeiten in Regensburg waren während des gesamten Tages geöffnet und konnten uneingeschränkt besucht werden. Die Polizei stand ständig im engen Kontakt mit der Stadt Regensburg als Sicherheitsbehörde und den Geschäftsleitungen verschiedener Einkaufsmeilen in der Stadt.
In unserer Facebook-Live-Übertragung konnte Polizeisprecher Marco Müller gestern vor den Regensburger Arcaden bestätigen, dass ein Verdächtiger ermittelt ist:
In der Stadt verbreiteten sich davor Gerüchte, die Regensburger Arcaden würden unter Umständen geräumt werden. In den sozialen Medien war die Verunsicherung groß. Laut Polizei war aber keine Räumung der Einkaufsmeile vorgesehen.
Ein aktuelles Gespräch mit Polizeisprecher Marco Müller zu den Entwicklungen in Regensburg haben wir gestern schon um ca. 14 Uhr aufgezeichnet. In unserem Facebook-Video beschreibt der Polizeisprecher die Lage in der Domstadt:
MF/StS