Mo., 01.07.2024 , 10:57 Uhr

Regensburg: Erstes Hodenkrebszentrum in der Oberpfalz

Das Caritas-Krankenhaus St. Josef ist das erste zertifizierte Hodenkrebszentrum in der Oberpfalz und eines von nur fünf in ganz Bayern. Dieses Qualitätssiegel hat die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) der Klinik für Urologie nach einem umfangreichen Prüfverfahren verliehen.

Die Pressemitteilung aus dem Caritas-Krankenhaus:

„Was viele nicht wissen: Hodenkrebs ist zwar der häufigste Tumor bei Männern unter 45, in Summe jedoch selten“, erklärt Klinikdirektor Prof. Dr. Maximilian Burger. „Sie macht etwa zwei Prozent aller Krebsneuerkrankungen bei Männern aus.“ Doch gerade das ist die Herausforderung: Da die Erkrankung so selten ist, fehlt in vielen Kliniken die Erfahrung. „Studien haben jedoch bewiesen, dass die Erfahrung sowohl was Operationen wie auch die Medikamententherapie betrifft, das Ergebnis bei einer Krebsbehandlung positiv beeinflussen kann“, erklärt der Experte. „Das kennen wir selbst aus dem Alltag. Je häufiger ich etwas tue, umso besser werde ich darin.“ Deshalb legt die DKG im Zertifizierungsprozess – neben hohen fachlichen Anforderungen und klar geregelten Prozessen – auch großen Wert auf die Erfahrung in Diagnostik, Therapie und Nachbehandlung der Patienten.

Große Erfahrung auch bei schwerem Verlauf

Die Klinik für Urologie am Caritas-Krankenhaus St. Josef trägt als Lehrstuhl für Urologie der Universität Regensburg die medizinische Versorgung im Rahmen der Regensburger Universitätsmedizin – deshalb operieren Prof. Burger und sein Team überdurchschnittlich oft junge Männer mit Hodenkrebs. Die Klinik gehört in diesem Bereich laut aktuellem Klinik-Atlas zu den Top 4 in Bayern und laut der Deutschen Krebsgesellschaft bei Nieren- Harnblasen- und Prostatakrebs zu den Top 5 bundesweit.

Einer der Schwerpunkte im Bereich Hodenkrebs sind schwere Verläufe wie die Therapie von sogenannten Residualtumoren. Davon spricht man, wenn Tumoranteile nach einer Chemotherapie im Körper des Patienten bleiben und sich zum Teil schon sehr weit im Körper verbreitet haben. Diese Eingriffe können nur von sehr erfahrenen Operateuren durchgeführt werden. „Zu diesen schweren Fällen kommt es meist nur, wenn Hodenkrebs erst spät entdeckt wird“, sagt Prof. Dr. Stefan Denzinger. Er ist stellvertretender Direktor der Klinik für Urologie und einer der wenigen deutschlandweiten Experten auf diesem Gebiet. Er hat auch eine gute Nachricht für Betroffene: „Früh genug erkannt ist er in bis zu 98 Prozent aller Fälle heilbar. Aber es gilt: je früher erkannt, umso besser“.

Regelmäßig abtasten

Klassische Vorsorgeuntersuchungen wie bei Prostatakrebs oder Darmkrebs gibt es bei Hodenkrebs noch nicht. Daher rät Prof. Burger Jugendlichen und Männern, sich regelmäßig einmal im Monat selbst abzutasten. Man könne dabei nichts falsch machen, als Grundregel gelte: „Wer Veränderungen an den Hoden entdeckt, sollte den Hausarzt oder noch besser den niedergelassenen Urologen aufsuchen. In den meisten Fällen wird sich eine harmlose Erklärung dafür finden – und sollte es doch ein Tumor sein, so hat man selbst dazu beigetragen, ihn früh zu erkennen und die Heilungschancen zu erhöhen“, so der Chefarzt.

„Die Klinik für Urologie mit seiner Spezialisierung auf Krebserkrankungen ist als Uroonkologisches Zentrum ein Leuchtturm unserer Klinik. Die Zertifizierung als Hodenkrebszentrum ist nur ein weiterer Baustein in dieser Erfolgsgeschichte. Ich gratuliere Prof. Burger und seinem Team sehr herzlich!“, sagt Prof. Dr. Sylvia Pemmerl, Geschäftsleitung und Medizinisch-Ärztliche Direktorin am Caritas-Krankenhaus St. Josef. „Noch mehr freue ich mich für die Patienten. Denn die Zertifizierung bietet Betroffenen Orientierung, in welcher Klinik sie die hohen von der DKG angesetzten Qualitätsmaßstäbe für eine optimale Behandlung erwarten dürfen.“

Pressemitteilung

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