Dagmar Schmidl von der CSU zieht ihre Kandidatur zum Oberbürgermeister- Amt der Stadt Regensburg zurück. In einem offenen Brief wendet sie sich an den Kreisvorsitzenden Michael Lehner. Damit steht Astrid Freudenstein als einzige Kandidatin fest. Sie muss allerdings noch bei der Delegiertenversammlung am 27. Juli gewählt werden.
Sehr geehrter Herr Kreisvorsitzender, lieber Michael,
es war mir eine große Ehre, als ich von der Basis der Mitglieder als OB-Kandidatin der CSU vorgeschlagen und mir von vielen Entscheidungsträgern, Kollegen, Delegierten, Mitgliedern, aber auch Bürgern eine breite Unterstützung für eine etwaige Kandidatur zugesagt wurde. Es wäre mir auch eine Freude und eine Verpflichtung gewesen, mich mit aller Kraft und großer Leidenschaft hier zugunsten unserer Stadt und unserer Partei einzusetzen und die CSU zu einem Wahlsieg zu führen.
Diese Verantwortung möchte ich jedoch nach dem Votum der Mitglieder – das mich aufgrund der unterschiedlichen Bekanntheit der Kandidaten nicht überrascht – nicht auf die Schultern der Delegierten legen. Auch wenn mich am Wochenende zahlreiche Zuschriften erreichten, meine Kandidatur aufrecht zu erhalten und mich dem allein für die Nominierung des CSU-OBKandidaten vorgesehenen Gremium, der Delegiertenversammlung am 27. Juli, zu stellen, möchte ich das Ergebnis der vom Kreisvorstand auf Dr. Astrid Freudensteins Antrag hin beschlossenen Befragung nicht ignorieren.
Mein Anspruch war stets, für die Partei den oder die Kandidatin aufzustellen, der/die ein Interesse an Regensburg hat, unsere Stadt aus dem Dornröschenschlaf wieder erwachen lässt und voranbringt.
Wie ich bereits im Vorfeld der Mitgliederbefragung gegenüber einer regionalen Tageszeitung kritisch äußerte, wäre es für die CSU mehr als schädlich, wenn nun diese etwa aufgrund eigener Befindlichkeiten nicht beachtet würde und es bei einer ernst zu nehmenden Beteiligung und einem klaren Ergebnis eine abweichende Entscheidung der Delegierten gäbe.
Vielmehr müssen wir nun gestärkt und mit vereinten Kräften in den Wahlkampf gehen. Ich habe deshalb bereits noch am späten Donnerstag Abend nach dem Vorliegen des Ergebnisses Dr. Freudenstein zu ihrem Erfolg gratuliert und teile – nach Rückkehr von der Fachexkursion im belgischen Antwerpen heute Nacht – mit, dass ich mich künftig zwar nicht mehr als potentielle OB-Kandidatin, aber selbstverständlich weiterhin im Interesse der Regensburgerinnen und Regensburger mit vollem Engagement für unsere Stadt und ein gutes Ergebnis der CSU in der bevorstehenden OB- und Stadtratswahl einsetzen werde.
Als entsprechenden Auftrag sehe ich das Ergebnis der Befragung an.
Es hat mich sehr gefreut, dass mir fast 30 % der teilnehmenden Mitglieder ihr Vertrauen ausgesprochen und damit meine politische Arbeit vor Ort gewürdigt haben, zumal ich erst seit fünf Jahren Stadträtin und weder Berufspolitikerin noch Mandatsträgerin bin.
Vielen Dank für dein Verständnis und auf eine weiterhin gute und kollegiale Zusammenarbeit.