Do., 27.07.2023 , 12:00 Uhr

Schließung 2024

Regensburg: Caritas Marienheim schließt wegen Fachkräftemangel

Der Fachkräftemangel in der Pflege hat auch Folgen für Regensburg. Die Caritas hat jetzt reagiert und Konsequenzen gezogen.

Das Caritas Marienheim in Regensburg schließt 2024. Die Caritas-Trägergesellschaft reagiert damit auf den Fachkräftemangel in der Pflege. Seit 10 Jahren gibt es das Marienheim in der Regensburger Ostengasse. Dieses ist speziell für Menschen mit fortgeschrittener Demenz.

 

Die Mitteilung der Caritas Regensburg

Das Caritas Marienheim in der Regensburger Ostengasse ist seit rund zehn Jahren ein Pflegeheim ausschließlich für Menschen mit fortgeschrittener Demenzerkrankung. Weil der damit verbundene besondere Bedarf an Fachkräften perspektivisch nicht dauerhaft gedeckt werden kann, wurde nun die Schließung der Einrichtung auf den Weg gebracht. Bewohner und Mitarbeitende können in andere Caritas-Häuser wechseln.

Das Caritas Alten- und Pflegeheim Marienheim ist eine sogenannte „beschützende Einrichtung“ ausschließlich für Menschen mit fortgeschrittener Demenzerkrankung. Derzeit leben dort 33 Pflegebedürftige, die von 32 Mitarbeitenden versorgt werden. Träger der Einrichtung ist die Caritas Wohnen und Pflege gGmbH, eine Tochtergesellschaft des Diözesan-Caritasverbandes Regensburg.

„Reine Demenzheime als besondere Form der Altenhilfe gibt es bundesweit nur in sehr geringer Anzahl, der Betrieb ist mit besonderem Aufwand verbunden“, sagt Michael Weißmann, Diözesan-Caritasdirektor und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Caritas Wohnen und Pflege gGmbH. Wegen des hohen Bedarfs an Fachpersonal einerseits und des gleichzeitigen perspektivischen Mangels an entsprechend ausgebildeten Fachkräften andererseits könne diese aufwendige Pflegeform auf Dauer nicht mehr angeboten werden.

Der Fachkräftemangel in der Pflege sei kein neues Problem, so Weißmann, in vielen Einrichtungen der Caritas werde er aber gut aufgefangen. Das Marienheim sieht sich jedoch einer komplexeren Lage gegenüber: Für die Pflege von Menschen mit fortgeschrittener Demenz sind Pflegefachkräfte mit besonderen gerontopsychiatrischen Fachkenntnissen nötig. „Diese Fachkräfte sind derzeit auf dem Arbeitsmarkt nicht in ausreichendem Maß verfügbar“, so Weißmann weiter.

Aus diesem Grund hat man sich nun frühzeitig dazu entschieden, den Bewohnerinnen und Bewohnern Betreuungsplätze in anderen Caritas Alten- und Pflegeheimen anzubieten. „Wir stellen damit die Versorgungssicherheit und -qualität der Pflegebedürftigen sicher“, betont Caritas-Wohnen-und-Pflege-Geschäftsführerin Mechthild Hattemer und bekräftigt: „Es wäre fahrlässig, wenn wir jetzt nicht handeln würden!“

25 Einrichtungen der Altenhilfe betreibt die Trägergesellschaft, darunter neben dem Marienheim mit dem Elisabethinum im Stadtinneren sowie dem Fritz-Gerlich-Haus im Westen zwei weitere Alten- und Pflegeheime in Regensburg. Dorthin können Bewohnerinnen und Bewohner umziehen, wenn das von ihnen beziehungsweise den Angehörigen gewünscht ist. Im Fritz-Gerlich-Haus gibt es zudem mit der sogenannten Pflegeoase ein modernes Pflegeangebot für bettlägerige Bewohner.

Besondere Voraussetzungen sind für Bewohner mit attestierter Hinlauftendenz zu schaffen. Sie müssen in einem „beschützenden Bereich“ untergebracht werden. Hier kommt beispielsweise das Caritas Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth in Bruck infrage.

Für die Mitarbeitenden des Marienheims gilt: Sie arbeiten weiterhin unter dem Dach der Caritas Wohnen und Pflege gGmbH und können zum Teil gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern in dieselben Einrichtungen wechseln. Mitarbeitende und Angehörige wurden persönlich über die Pläne für das Marienheim informiert.

 

Beschützende Pflegeeinrichtung

Das Caritas Alten- und Pflegeheim Marienheim ist eine sogenannte „beschützende Einrichtung“. Dort leben ausschließlich Menschen mit fortgeschrittener Demenz. Das spezielle Pflegekonzept setzt auf Sicherheit und Geborgenheit. Dazu gehört auch, dass die Ein- bzw. Ausgangstür durch einen Zahlencode verschlossen ist. Das Marienheim ist das einzige reine Demenzheim in der Region, andere Alten- und Pflegeheime haben „beschützende Bereiche“.

 

Die Caritas Wohnen und Pflege gGmbH

Die Caritas Wohnen und Pflege gGmbH ist eine Tochtergesellschaft des Diözesan-Caritasverbandes Regensburg e.V. Sie beschäftigt rund 1.500 Mitarbeitende und ist verantwortlich für 25 Alten- und Pflegeheime sowie zwei Tagespflegeeinrichtungen im Bistum Regensburg. Weitere Informationen unter: https://caritas-wohnenundpflege.de.

 

 

Caritas Regensburg / MB

 

 

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