Steigende Energiekosten belasten Menschen mit geringem oder gar keinem Einkommen besonders stark. Aus diesem Grund hatte die Bundesregierung Ende 2022/Anfang 2023 eine sogenannte Energiepreispauschale ausgezahlt. Die fälligen Kirchensteuern aus diesen Zahlungen hat das Bistum Regensburg in einen Energiefonds fließen lassen. Die Caritas wurde mit der Verteilung der 3,3 Millionen Euro betraut. Rund die Hälfte ist mittlerweile ausbezahlt. Um älteren Menschen über die Existenz des Fonds zu informieren und den Zugang zu diesen Geldern einfacher zu machen, arbeitet die Caritas seit kurzem enger mit dem Seniorenamt der Stadt Regensburg zusammen.
„Grundlage für die Auszahlung des Energiefonds ist immer eine finanzielle Notlage, welche in unseren Beratungsgesprächen zusammen mit den Klientinnen und Klienten festgestellt wird“, erklärt Theresa Hilz, Teamleitung der Allgemeinen Sozialberatung der Caritas im Beratungszentrum St. Gabriel. Über die Beratungsdienste der Caritas werden die Gelder in Form von finanziellen Soforthilfen an Menschen weitergeleitet, die aus eigener Kraft nicht mehr in der Lage sind, die stark gestiegenen Energiekosten zu tragen: Einzelpersonen können bis zu 750 Euro Soforthilfe aus dem Energiefonds erhalten. Familien bis zu 1500 Euro. Der genaue Betrag ist von der finanziellen Notlage abhängig. Auch ein Zweitantrag für die Soforthilfe aus dem Energiefonds ist möglich.
„Unser Beratungsansatz zielt darauf ab, langfristige Lösungen für unsere Klienten zu erarbeiten, anstatt lediglich kurzfristige finanzielle Unterstützung zu bieten. Daher ist ein persönliches Beratungsgespräch Voraussetzung für die Antragstellung“, erläutert Rebecca Moser, Beraterin für das Projekt Energie- und Nothilfe der Caritas Regensburg, das Verfahren für die Soforthilfen. Die Hilfen aus dem Energiefonds können insbesondere für das Begleichen von Energieschulden sowie Verbindlichkeiten aus Nebenkostenabrechnungen verwendet werden. Darüber hinaus ist es möglich, die Teilhabe von Kindern zu unterstützen und beispielsweise Schulutensilien zu finanzieren. Auch die Zuzahlung zu Medikamenten ist ein möglicher Verwendungszweck sowie die Abwendung von Strom- und Gassperren.
Rund die Hälfte aus dem 3,3 Millionen Euro „schweren“ Energiefonds des Bistums Regensburg ist bislang verteilt. Angesichts der Tendenz älterer Menschen, sich bei Beantragung von Unterstützung zurückhaltend zu zeigen, wurde im März dieses Jahres ein Dialog mit dem Seniorenamt der Stadt Regensburg initiiert. Durch die bestehenden Verbindungen vieler Rentnerinnen und Rentner zum Seniorenamt können nun mehr Hilfsbedürftige erreicht werden. Zudem erleichtert die Zusammenarbeit zwischen den Beratungsstellen die Antragsstellung für immobile Seniorinnen und Senioren.
Caritas Regensburg