Ein Mann aus dem Landkreis Cham muss sich ab heute vor dem Landgericht Regensburg verantworten. Ihm wird vorgeworfen, Geldscheine kopiert zu haben. Pikant ist, dass der Mann mit dem Falschgeld Bordellbesuche bezahlt haben soll. Insgesamt geht es um Geldscheine im Wert von über 11.500 Euro. Damit soll der Mann laut Staatsanwaltschaft mindestens 172 Mal Prostituierte im Raum Regensburg bezahlt haben.
Bei mehreren Gelegenheiten soll der Mann auf diese Art und Weise auch noch echtes Geld als Wechselgeld erhalten haben. Gegen 10:25 Uhr wurde der Prozess heute aufgrund einer Rechtsbesprechung unterbrochen. Zuvor waren aber bereits einige Details aus der Vorgeschichte des Angeklagten bekannt geworden.
Der Angeklagte erläuterte heute vor Gericht seinen Lebenslauf und brach dabei in Tränen aus. Er habe sich nach körperlicher Zuneigung und Nähe gesehnt, seine Eltern seien herrischer Natur. Die Schullaufbahn habe er in der 11. Klasse unterbrochen- das elterliche Geschäft durfte er aber nicht übernehmen.
2013 stand der Mann bereits vor Gericht- er wurde damals zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Auch damals ging es um Geldfälschung. Besonders tragisch: Zeitgleich wurde 2013 bei ihm ein Gehirntumor festgestellt- seit diesem Moment sah der Angeklagte in seinem Leben nach eigener Aussage keinen Sinn mehr.
Wir sind heute beim Prozessauftakt vor Ort und berichten im Laufe des Tages und ab 18:00 Uhr im TVA Journal über den Fall.
MF/NS