Mo., 13.01.2025 , 15:38 Uhr

Regensburg/Berlin: Forderung nach Pflegekassenreform

Seit Einführung der gesetzlichen Pflegeversicherung im Jahr 1995 hat sich der Beitragssatz mehr als verdoppelt. Dennoch reichen die Mittel nicht aus, um die steigenden Kosten zu decken. Für 2025 stehen neue Beitragserhöhungen an, die eine längst überfällige Reform verdeutlichen.

Beitragserhöhungen 2025 und ihre Grenzen

Die Krankenkassen kündigten bereits deutliche Beitragserhöhungen an. Auch die Pflegeversicherung wird 2025 teurer: Der Beitragssatz steigt von 3,4 % auf 3,6 %, für Kinderlose sogar auf 4,2 %. Doch trotz dieser Anpassungen bleibt das finanzielle Risiko im Pflegefall erheblich. Laut Dr. Robert Seitz von der Caritas Regensburg sei die Situation alarmierend: „Die Pflegeversicherung schafft es nicht, die finanziellen Belastungen der Pflegebedürftigen zu bewältigen.“ Ein Drittel der Heimbewohner ist mittlerweile auf Sozialhilfe angewiesen.

Entwicklung und Kritik nach 30 Jahren Pflegeversicherung

Die Einführung der Pflegeversicherung als fünfte Säule der Sozialversicherung sollte einst Sicherheit bieten. Doch die Zahl der Pflegebedürftigen stieg von 1,1 Millionen 1995 auf 5,7 Millionen im Jahr 2023 an. Gründe hierfür sind der demografische Wandel sowie ein verändertes Verständnis von Pflegebedürftigkeit. Laut Experten des Verbandes Katholischer Altenhilfe Deutschland (VKAD) sei das System nicht mehr tragfähig. In einer Pressemitteilung fordert der Verband eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung.

Forderungen nach einer Reform

Der VKAD schlägt mehrere Maßnahmen vor, um die Pflegeversicherung zukunftsfähig zu machen:

  • Steuerfinanzierung: Eine reine Beitragsfinanzierung ist angesichts der steigenden Kosten nicht mehr realistisch. Ein Zuschuss aus Steuermitteln sei unverzichtbar.
  • Auslagerung versicherungsfremder Leistungen: Aufgaben wie die Behandlungspflege oder pandemiebedingte Mehrausgaben sollen aus Steuermitteln gedeckt werden.
  • Einheitliches System: Die Trennung zwischen privater und sozialer Pflegeversicherung verursacht Kosten und Ungleichheiten. Eine Zusammenführung sei notwendig, um allen Bürgern gleiche Pflegeleistungen zu garantieren.

Notwendigkeit eines Umdenkens

Die Caritas unterstützt die Forderungen des VKAD. „Pflege darf nicht zum Luxusgut werden“, mahnt der Verband. Ein reformiertes System müsse nicht nur finanzielle Stabilität gewährleisten, sondern auch die Versorgung von Millionen Pflegebedürftigen sicherstellen.

 

 

 

 

 

Pressemitteilung Caritasverband für die Diözese Regensburg e.V. / TK

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