Die NS-Geschichte in Regensburg wird weiter aufgearbeitet. Das hat der Bildungsausschuss der Stadt am Mittwoch beschlossen. Sämtliche Straßennamen, Gebäude und Plätze werden auf einen Zusammenhang zum Nationalsozialismus und ihrer Bedeutung geprüft.
Grundsätzlich geht es um bauliche Relikt, Namen und Benennungen von Straßen, Plätzen, Gebäuden und Räumen in Regensburg, die aus der NS-Zeit stammen und bis heute auf sie verweisen oder einen älteren antidemokratischen Hintergrund haben.
Diese sollen im öffentlichen Raum analysiert, definiert und in kritisch-aufklärerischer Ansicht markiert werden, so das Konzept, welches im Bildungsausschuss vorgelegt wurde.
Die Grüne Stadtratsfraktion begrüßt diesen Beschluss.
Dazu erklärt Yasmin Hopp, Stadträtin und Koordinatorin der Grünen im Bildungsausschuss: „Eine verantwortungsbewusste Gedenkpolitik sollte das Ziel haben, die gesamte Geschichte unserer Stadt aufzuarbeiten und die Ergebnisse daraus öffentlich zu präsentieren. Es freut uns sehr, dass wir hier zu einem einstimmigen Beschluss gekommen sind.“
Die umfassende Überprüfung bietet aus Sicht der Grünen Gelegenheit, auch weitere Kriterien heranzuziehen.
Die Grüne Stadtratsfraktion hatte deshalb in einem Änderungsantrag vorgeschlagen, Straßennamen, Plätze und Gebäude im Stadtgebiet auch auf einen Zusammenhang zur Kolonialgeschichte zu untersuchen. Der Grüne Änderungsantrag wurde modifiziert übernommen und in der Beschlussvorlage ergänzt.
„Auch in unserer Stadt gibt es Spuren des Kolonialismus“ erklärt Daniel Gaittet, Stadtrat und Mitglied im Bildungsausschuss. „Das dürfen wir nicht ignorieren“ so Gaittet weiter, „deshalb freut es uns sehr, dass unser Antrag in den Beschluss aufgenommen wurde.“
Pressemitteilung GRÜNE Regensburg / MB