Vom 28. Oktober bis 20. Dezember 2024 wurden in den Mensen des Studierendenwerks Niederbayern/Oberpfalz (STWNO) keine Rindfleischprodukte angeboten. Ziel war es, die Auswirkungen des Essverhaltens auf die Umwelt bewusst zu machen und Diskussionen anzuregen. Prof. Dr. Andreas Roider, Beauftragter der Universität Regensburg für Nachhaltigkeit, initiierte das Projekt, das wissenschaftlich von Prof. Dr. Gunther Hirschfelder begleitet wurde.
Die Entscheidung, Rindfleisch aus dem Angebot zu nehmen, basiert auf dessen besonders hoher Umweltbelastung. Gründe dafür sind u.a. Methanemissionen und die Futterproduktion. Obwohl das STWNO bereits auf regionales Rindfleisch setzt, zeigte sich, dass auch ein völliger Verzicht machbar ist. „Studien belegen die überproportional negativen Effekte von Rindfleisch auf die Umwelt“, so Prof. Roider.
Während des Versuchszeitraums wurden an fünf Standorten 300.000 Essen ausgegeben. Überraschend: Es gab keine negativen Rückmeldungen oder Beschwerden über das Fehlen von Currywurst, Gulasch oder Rinderbraten. Markus Bauer, Produktentwickler des STWNO, bestätigte dies: „Uns erreichten keinerlei Nachfragen.“
Prof. Dr. Gunther Hirschfelder analysierte die Reaktionen der Mensagäste und betonte den experimentellen Charakter des Projekts. Ziel sei es nicht, Verbote durchzusetzen, sondern Verhaltensänderungen zu reflektieren und eine nachhaltigere Zukunft zu fördern.
Ab Januar 2025 werden Rindfleischprodukte wieder ins Mensa-Angebot aufgenommen. Das Projekt soll jedoch weiterhin zu Diskussionen über bewusste Ernährungsentscheidungen und Klimafreundlichkeit anregen.
Universität Regensburg / TR