Seit 10 Jahren unterstützt „waagnis“ Betroffene und Angehörige bei Essstörungen.
Neben den 60 geladenen Gästen durfte das Team von waagnis Herrn Bezirkstagpräsidenten Franz Löffler, Landrätin Tanja Schweiger und Herrn Volker Sgolik vom Amt für Kinder und Familie als Vertreter der Stadt Regensburg begrüßen. In ihren Grußworten würdigten diese das Engagement der Mitarbeiterinnen beim Aufbau der Beratungsstelle und die intensive Vernetzungsarbeit , die Betroffenen in der ganzen Oberpfalz zugute kommt.
Die Beratungsstelle wird vorwiegend vom Bezirk Oberpfalz finanziert und bietet seit 10 Jahren Informationen, Beratung, Gruppen und Kurse an für Menschen, die an einer Essstörung leiden. Aber auch Angehörige, Mitbetroffene und Fachkräfte werden beraten. Die Beraterinnen haben sich zur Aufgabe gemacht, Betroffene zu motivieren, sich möglichst früh fachliche Unterstützung zu suchen und bieten kostenlos, niederschwellig und unbürokratisch Hilfe an. Stadt und Landkreis beteiligen sich an den Sachkosten und ermöglichen damit auch die Beratung von Jugendlichen und die Präventionsarbeit.
Essstörungen beeinträchtigen das Leben massiv
Essstörungen gehören zu den häufigsten psychosomatischen Erkrankungen unserer westlichen Gesellschaft. Sie beginnen meist schon im Kindheits- und Jugendalter und verlaufen sehr unterschiedlich. Eine Essstörung hat verschiedene „Gesichter“. Die bekanntesten sind die Magersucht, Bulimie oder die Binge Eating Störung (Esssucht mit Essanfällen), wobei Mischformen häufig sind und Übergänge zwischen den Krankheitsbildern fließend sein können. Die ständige gedankliche und emotionale Beschäftigung mit dem Essen, der Figur, dem Gewicht, hat gravierenden Einfluss auf soziale Beziehungen, alltägliche Abläufe, Schule und Berufsleben. Der Suchtcharakter einer Essstörung spielt dabei eine entscheidende Rolle, weil Betroffene nicht aufhören können zu essen, zu erbrechen oder zu hungern. Somit berührt diese Erkrankung sehr viel mehr als das Thema Essen.
Der Film und Publikumsgespräch mit Regisseurin Shirley Hartlage kam gut an
Einmal essgestört, immer essgestört! – Dass dieser Satz ein Vorurteil ist, beweist dieser bewegende Dokumentarfilm. In „Ich hab’s geschafft“ erzählen neun Menschen, wie sie ihre Essstörung überwunden haben, darunter auch Schauspieler Marek Harloff und die ehemalige Bürgerschaftspräsidentin Kersten Artus. Alle neun – acht Frauen und ein Mann – berichten in berührenden Porträts von ihrer ganz persönlichen Geschichte mit der Erkrankung. Offen und ehrlich sprechen sie darüber, warum sie krank geworden sind, wie sie ihre Essstörung bewältigt haben und wie es ihnen heute geht. Ihre Botschaft: „Bleib dran, hol dir Hilfe, es geht!“
Regisseurin Shirley Hartlage, die selbst seit vielen Jahren in einem Fachzentrum zu Essstörungen in Hamburg tätig ist, will mit ihrem Film anderen Betroffenen Mut machen, sich Hilfe zu suchen. Denn die Frage, ob sich Essstörungen überwinden lassen, ist eine der meistgefragten in Beratungsgesprächen.
Nach der Vorführung für das geladenen Fachpublikum wurde der Film am Abend noch einmal vor über 80 Besucherinnen und Besuchern gezeigt, die sich sehr interessiert am anschließenden Publikumsgespräch beteiligten. Wegen der hohen Nachfrage wird der Film erneut am Dienstag den 22.10. 19 um 19 h in den Räumen der Beratungsstelle waagnis in der Grasgasse 10 gezeigt. Interessierte können sich unter 0941/5998606 anmelden.
Pressemitteilung waagnis