Fr., 29.01.2021 , 09:52 Uhr

Polizei Regensburg gelingt Schlag gegen Telefonbetrüger-Netzwerk

Regensburger Ermittlern gelingt Schlag gegen Telefonbetrüger: Nach langfristigen Ermittlungen konnten mehrere mutmaßliche Täter festgenommen werden. Bei Hausdurchsuchungen hat die Kriminalpolizei umfangreiches Beweismaterial sicher gestellt. Bei den Ermittlungen wurde ein System offen gelegt, wo Gelder in sechsstelliger Höhe aus solchen Betrugsgeschäften aus ganz Deutschland ins Ausland transferiert wurden. Dafür soll ein 57-Jähriger aus Regensburg verantwortlich gewesen sein. Drei Beschuldigte wurden festgenommen. 

Die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg führte in den letzten Monaten in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Regenburg – Abteilung für grenzüberschreitende und organisierte Kriminalität (Traunsteiner Modell) – in den vergangenen Monaten umfangreiche Ermittlungsmaßnahmen gegen mehrere mutmaßliche Callcenter-Betrüger. Bei dieser Deliktsform versuchen Betrüger auf ganz vielfältige Weise durch Anrufe, bei denen sie eine falsche Identität vorspiegeln und unwahre Sachverhalte berichten, Personen unter Druck zu setzen und zur Herausgabe von Geld zu bewegen.

Ausgangspunkt des Verfahrens waren Ermittlungen wegen eines falschen Gewinnversprechens. Einem 65-jährigen Mann aus dem Landkreis Regensburg war im Oktober 2019 telefonisch ein Gewinn von über einer Million Euro in Aussicht gestellt worden. Dem Opfer wurde jedoch suggeriert, dass er, damit ihm dieser Gewinn überwiesen werden kann, vorab Gebühren entrichten müsse. Und so bezahlte der Geschädigte den Betrügern einen hohen fünfstelligen Betrag, den nicht existenten Gewinn erhielt er jedoch nie.

Die Ermittlungen legten ein System offen, bei dem Gelder in sechsstelliger Höhe aus Betrugshandlungen mit identischer Vorgehensweise im gesamten Bundesgebiet, über einen 57-Jährigen in Regensburg ins Ausland transferiert wurden. Der Hauptverdächtige soll hierbei Geldflüsse verschleiert haben, indem er die Personalien zahlreicher verschiedener Personen verwendete.

Vergangene Woche wurden durch Beamte der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg mehrere Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse vollzogen.

Drei Männer, im Alter zwischen 44 und 57 Jahren wurden festgenommen, darunter auch der Hauptverdächtige, der im dringenden Verdacht steht, die Gelder ins Ausland transferiert zu haben. Die beiden weiteren Festgenommenen sollen in der Gruppierung dafür zuständig gewesen sein, bei den Opfern die Gelder abzuholen.

Die Ergebnisse der Durchsuchungen werden in den kommenden Monaten ausgewertet. Neben der für den Geldtransfer genutzten Personaldokumente, wurde Bargeld in fünfstelliger Höhe aufgefunden. Sowohl zur Herkunft der Ausweisdokumente als auch dem aufgefundenen Bargeld werden durch die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg und die Staatsanwaltschaft Regensburg weitere Ermittlungen durchgeführt.

Die drei festgenommenen Beschuldigten wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Regensburg dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Regensburg vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehle wegen des Verdachts der Geldwäsche und des bandenmäßigen Betrugs. Die Beschuldigten befinden sich zwischenzeitlich in bayerischen Justizvollzugsanstalten in Untersuchungshaft.

 

Die Polizei nimmt diese Festnahme zum Anlass, Tipps zum Schutz vor solchen Betrügern zu geben:

 

PP Oberpfalz/MB

Das könnte Dich auch interessieren

20.12.2025 Regensburg: Weihnachtsverkehr wird zur Geduldsprobe Auf der A3 bei Regensburg kam es zum Start der Weihnachtsferien zu zwölf Unfällen. Acht Menschen wurden verletzt, der Schaden liegt bei rund 168.000 Euro. 19.12.2025 Nach Unfallflucht in Riekofen: Tatverdächtige gesteht Nach 15 Monaten intensiver Suche hat die Polizei einen Erfolg in den Ermittlungen zur tödlichen Fahrerflucht in Riekofen vermeldet. Eine Tatverdächtige wurde gefasst - und sie hat bereits gestanden. Weitere Informationen gibt die Polizei gerade in einer Pressekonferenz bekannt. 18.12.2025 Regensburg: 60-jährige Heike Hofmockel vermisst Die 60-jährige Heike Hofmockel aus Regensburg wird seit Dienstagmorgen vermisst. Sie startete mit ihrem roten Fiat Panda zur Arbeit, kam dort jedoch nie an. Die Polizei bittet dringend um Hinweise. 17.12.2025 Wenzenbach: Verdacht auf Giftköder im Wald – Polizei warnt Hundebesitzer Hat es jemand auf Hunde im Raum Wenzenbach abgesehen?