Di., 13.03.2018 , 08:59 Uhr

Politik: Bayern für gut zwei Tage in Frauen-Hand

Zum ersten Mal in der Geschichte Bayerns steht ab Mittwoch eine Frau an der Spitze des Freistaats – aber nur für gut zwei Tage und nur «nach außen»: Landtagspräsidentin Barbara Stamm. 

Das kommt so: Horst Seehofer (CSU) tritt mit Ablauf des Dienstags als Ministerpräsident zurück, und mit ihm geht auch sein Kabinett. Denn laut Bayerischer Verfassung hat der Rücktritt des Ministerpräsidenten «den Rücktritt der Staatsregierung zur Folge». Markus Söder soll aber erst am 16. März im Landtag zu Seehofers Nachfolger gewählt werden.

Am Mittwoch, am Donnerstag und am Freitag bis zum Zeitpunkt von Söders Wahl gibt es also keinen amtierenden Ministerpräsidenten mehr. Und da kommt Barbara Stamm ins Spiel. Denn in der Bayerischen Verfassung, ebenfalls in Artikel 44, heißt es: «Bis zur Neuwahl eines Ministerpräsidenten geht die Vertretung Bayerns nach außen auf den Landtagspräsidenten über.» Für diese Zeit hat Stamm übrigens eine Job-Garantie, denn in der Verfassung heißt es weiter: «Während dieser Zeit kann der Landtagspräsident vom Landtag nicht abberufen werden.»

Für die ganz normalen «Amtsgeschäfte» ist für die rund zweieinhalb Tage übrigens auch eine Frau verantwortlich: Wirtschaftsministerin und Vize-Ministerpräsidentin Ilse Aigner (CSU). Das «Gesetz über die Rechtsverhältnisse der Mitglieder der Staatsregierung» nämlich regelt in Artikel 8: Lehnt ein Ministerpräsident, wie nun Seehofer, bei seinem Rücktritt «die Weiterführung der Amtsgeschäfte ab, so führt diese der Stellvertreter des Ministerpräsidenten bis zur Vereidigung des neuen Ministerpräsidenten weiter».

dpa/MF

Das könnte Dich auch interessieren

02.12.2025 Bayern: Schülerstreiks gegen neues Wehrdienstgesetz Im Rahmen eines bundesweiten Schulstreiks wollen Jugendliche am Freitag in zahlreichen Städten im Freistaat – darunter München, Nürnberg, Augsburg, Landshut, Rosenheim, Eichstätt und Kempten – gegen eine mögliche Rückkehr der Wehrpflicht demonstrieren. Auf der zentralen Aktionsseite schulstreikgegenwehrpflicht.com heißt es: „Wir wollen nicht ein halbes Jahr unseres Lebens in Kasernen eingesperrt sein, zu Drill und Gehorsam 19.11.2025 Bayern: Deutlich weniger Asylanträge in 2025 Wie das Innenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, lag der Rückgang bei 58 Prozent. 2024 hatten noch etwa 27.600 Personen einen Antrag gestellt. Weniger Bewohner in Asylunterkünften Mitte November lebten laut Ministerium noch etwa 126.000 Menschen in den bayerischen Asylunterkünften – rund 12.000 weniger als zu Jahresbeginn. Auch beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 12.11.2025 Bayern: Über 48.000 Cybercrime-Anzeigen registriert Bayern sieht sich weiter einer massiven Gefahr durch Cyberangriffe ausgesetzt. Laut dem Bericht zur Cybersicherheit in Bayern 2025, der in München vorgestellt wurde, wurden im letzten Jahr mehr als 48.000 Fälle von Cybercrime angezeigt. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) betonte: „Nach der polizeilichen Kriminalstatistik wurden in Bayern im zurückliegenden Berichtszeitraum über 48.000 Fälle von Cybercrime zur 30.10.2025 Bayerns Finanzausgleich klettert auf fast 13 Milliarden Euro Bayerns Städte und Gemeinden sind in großer Geldnot. Das ist erstmal nicht neu, wenngleich sich die Krise seit Jahren zuspitzt. Der Finanzausgleich für 2026 soll die Lage nun verbessern.