Sportlich haben die Volleyball-Damen von NawaRo Straubing den Klassenerhalt geschafft. Im letzten Spiel besiegten sie die Volley Stars Thüringen mit 3:0. Allerdings werden den Niederbayerinnen nachträglich sechs Punkte abgezogen – das bedeutet Abstieg!
Die Entwicklung des Volleyball-Standorts Straubing verlief in den vergangenen Jahren rasant. Von der Regionalliga ging es fast im Eiltempo bis hinauf in die 1. Volleyball Bundesliga. In dieser spielte NawaRo eine starke erste Saison und hatte die sportliche Qualifikation für die Preplayoffs in der Tasche. Wirtschaftlich reichte es jedoch nicht ganz.
Der Club erhielt am Wochenende die Mitteilung, dass er zum Abschluss der Hauptrunde sechs Punkte abgezogen bekommt und damit die Preplayoffs verpasst. Diese Sanktion wurde wegen eines Engpasses bei den Finanzen, der bis zum 30. Juni 2016 zu schließen ist, ausgesprochen. „Wir haben mit viel Kraft, Einsatz und sehr hohem ehrenamtlichen Aufwand versucht diese Lücke in den vergangenen Monaten zu schließen“, erklärt Manager Heiko Koch. Trotz eines guten Produkts mit über 10.000 Zuschauern bei den Heimspielen und einer großen Anerkennung und Aufmerksamkeit deutschlandweit, ist es NawaRo nicht gelungen zusätzliche Sponsoreneinnahmen zu generieren. Die Aufnahme von Schulden ist, nach einer finalen Prüfung der Lage keine Lösung, so Geschäftsstellenleiterin Ingrid Senft. „Das Problem würde dadurch nur nach hinten verlagert und ganz sicher auch vergrößert werden. Daher ist die Entscheidung der Liga nachvollziehbar und wir akzeptieren die Sanktion“, so Senft.
Es sei zwar schade, dass man dem Team allen Partnern und den Fans in dieser Saison nicht die Chance bieten könne in den Preplayoffs anzutreten. Für jegliche Unterstützung bedanken sich alle Mitarbeiter der Geschäftsstelle sehr herzlich.
Jedoch musste gemeinsam mit dem neu Gegründeten Sponsorenrat eine rationale Entscheidung getroffen werden, um die langfristige Erhaltung von Spitzenvolleyball zu ermöglichen. „Wir arbeiten derzeit bereits an einer Neuausrichtung mit dem Ziel: Erhalt der 1. Volleyball Bundesliga“, gibt sich der Club kämpferisch. Sportlich steht NawaRo damit aktuell auf dem ersten Abstiegsplatz hat jedoch eine realistische Chance in der Liga zu bleiben sofern die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden können.
Jetzt muss NawaRo Straubing so schnell wie möglich Geld beschaffen. Außerdem müsste ein anderer Verein auf seinen Start in der neuen Saison in der Bundesliga verzichten.