Di., 08.07.2025 , 12:20 Uhr

Ostbayern: Geschäftsklima im Handwerk verbessert sich – Höchstwert seit Anfang 2023

Die Stimmung bei den Betrieben in der Region verbessert sich. Laut HWK steigt der Geschäftsklima-Index erstmals seit einem Jahr wieder in den positiven Bereich und erreicht den höchsten Wert seit Anfang 2023.

Die Stimmung im ostbayerischen Handwerk hellt sich auf: Erstmals seit einem Jahr liegt der Geschäftsklima-Index der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz (HWK) wieder im positiven Bereich. Mit einem Wert von acht Prozentpunkten erreicht er den höchsten Stand seit Anfang 2023. Die wirtschaftliche Lage bleibt aber insgesamt fragil – echte Wachstumsimpulse fehlen, so die Einschätzung der Kammer.

Geschäftslage stabilisiert sich – aber Zurückhaltung bleibt

Die leichte Verbesserung beim Geschäftsklima ist vor allem auf eine stabilere aktuelle Geschäftslage der Handwerksbetriebe zurückzuführen. Alle Handwerksgruppen melden eine bessere Auslastung. Dabei bleibt die Zahl der neuen Aufträge allerdings weitgehend konstant: 57 Prozent der Betriebe sehen keine Veränderung zum Vorquartal, rund 24 Prozent berichten von sinkenden Auftragseingängen. Entsprechend bleibt auch die Zukunftserwartung der Betriebe eher verhalten.

HWK-Präsident Haber: Mittelstand braucht konkrete Investitionsanreize

HWK-Präsident Dr. Georg Haber bewertet die Entwicklung als nachvollziehbar, warnt jedoch vor zu viel Optimismus. Nur etwa jeder zehnte Betrieb rechnet mit einer weiteren Verbesserung. Ein spürbarer konjunktureller Schub bleibe bislang aus – trotz politischer Ankündigungen: „Klare Impulse für eine kurzfristig deutliche Verbesserung fehlen weiterhin“, so Haber. Er fordert, dass das angekündigte staatliche Investitionspaket auch bei den mittelständischen Betrieben und im Handwerk ankommt.

Umsatzentwicklung erstmals wieder stabil

Im zweiten Quartal konnten viele Betriebe zumindest beim Umsatz wieder zulegen: Jeder vierte Betrieb meldete steigende Einnahmen. Gleichzeitig verzeichneten aber noch immer 21 Prozent der Unternehmen rückläufige Umsätze. Besonders betroffen: investitionsabhängige Branchen wie das Bauhandwerk oder industrielle Dienstleister, bei denen die Zahl der neuen Aufträge weiter schwächelt.

HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger betont, dass trotz stabiler Nachfrage die Auftragslage in Teilen schwierig bleibt. Auch er appelliert an die Politik, die Bedürfnisse des mittelständischen Handwerks stärker zu berücksichtigen.

Beschäftigung stabil – Investitionsbereitschaft je nach Branche unterschiedlich

Die Zahl der Beschäftigten blieb bei den meisten Betrieben stabil: 72 Prozent meldeten keine Veränderungen. Zuwächse gab es im Lebensmittelgewerbe (31 Prozent der Betriebe) und im Gesundheitsgewerbe (20 Prozent). Die Investitionsbereitschaft unterscheidet sich je nach Branche: Während das Kraftfahrzeuggewerbe zuletzt zurückhaltender agierte, investierten Betriebe im Ausbaugewerbe so viel wie seit 2019 nicht mehr. Auch die Handwerke für den gewerblichen Bedarf zeigten sich aktiver bei Investitionen.

Pressemitteilung HWK Niederbayern-Oberpfalz / MF

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