Di, 20.04.2021 , 15:37 Uhr

Ostbayerisches Handwerk: Viele Betriebe leiden unter schlechter Geschäftslage

Die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz hat den Konjunkturbericht für das 1. Quartal 2021 veröffentlicht. Eines wird daraus besonders deutlich: Viele Gewerke leiden unter der schlechten Geschäftslage, haben die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben. Die Betriebe hoffen allgemein auf eine bessere Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten. 

Der Geschäftsklimaindex im Handwerk ist zwar im ersten Jahresquartal leicht gestiegen, aber „die wirtschaftliche Lage hat sich für viele Handwerksbetriebe in Ostbayern zuletzt wenig verändert“, sagt Jürgen Kilger, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, mit Blick auf die aktuelle Konjunkturauswertung zum 1. Quartal 2021. „Die Lage ist ambivalent. Der Baubereich beispielsweise zeigt sich krisenresistent, während andere Gewerke unter der Corona-Pandemie stark zu leiden haben.“

Was der Bericht aber auch deutlich macht und den Index steigen lässt: die Betriebe schauen zuversichtlich in die Zukunft. „Es besteht im Handwerk Hoffnung auf konjunkturelle Erholung“, so Kilger.

 

Viele Gewerke leiden unter schlechter Geschäftslage

Der Blick in die einzelnen Handwerksgruppen zeigt einen verhältnismäßig starken Baubereich. Nach einem konjunkturellen Rückgang im Winter hat vor allem das Bauhauptgewerbe von einer guten Geschäftslage profitiert. Es ist die einzige Gruppe, in der die Auftragslage wieder angezogen hat. Rund jeder zweite Betrieb hat hier von Januar bis März gestiegene Auftragseingänge verbucht. Gleichzeitig sind die Herausforderungen in anderen Gruppen unverkennbar: Trotz teilweiser Verbesserungen haben viele Betriebe, gerade in den Handwerken für den privaten Bedarf, im Kraftfahrzeuggewerbe sowie im Lebensmittelgewerbe mit einer weiterhin schlechten Geschäftslage und sinkenden Auftragseingängen gekämpft. In den Handwerken für den privaten Bedarf verbuchten beispielsweise 57 Prozent der Betriebe rückläufige Auftragseingänge, im Kraftfahrzeuggewerbe 62 Prozent.

 

Handwerker hoffen auf baldige Erholung

Wie aus der Umfrage zum 1. Quartal 2021 hervorgeht, erwarten die Betriebe mit der einsetzenden Frühjahrsbelebung eine Verbesserung ihrer Geschäfte innerhalb der nächsten drei Monate. Dieser positive Blick in die Zukunft verbessert das Geschäftsklima im ostbayerischen Handwerk insgesamt. „Das ist allerdings nur eine Momentaufnahme, womit die weitere Entwicklung definitiv unter Vorbehalt steht“, warnt Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer. „Die einzelnen Branchen drifteten hinsichtlich ihrer konjunkturellen Lage sichtbar auseinander.“ Entscheidend für die prognostizierte Erholung aller Gruppen des Handwerks ist laut Haber, wie sich das Infektionsgeschehen entwickelt und wie stark die entsprechenden Maßnahmen die Wirtschaft und das öffentliche Leben weiter einschränken. Als weitere Konjunkturbremse neben der Pandemie nannte der Präsident die aufkommende Materialknappheit bei Dämmstoffen, Holz, Farben und Metall.

 

Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz/MB

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