Mo., 18.02.2019 , 08:47 Uhr

Osram-Betriebsrat fordert von Investoren Sicherheit für Mitarbeiter

Angesichts einer möglichen Übernahme des Lichtkonzerns Osram durch Finanzinvestoren haben der Gesamtbetriebsrat und die Gewerkschaft IG Metall auf eine langfristige Sicherung der Arbeitsplätze gepocht. «Jeden Investor werden wir daran messen, wie er das Unternehmen mit seinen Beschäftigten nachhaltig weiterentwickeln will», heißt es in einem Flugblatt. Man werde «jeder Strategie, die auf kurzfristige Gewinnmaximierung setzt, eine klare Absage erteilen.» Der Vorstand müsse die Interessen der Beschäftigten bei allen strategischen Belangen mit in den Vordergrund stellen.

Kurz vor seiner Hauptversammlung am kommenden Dienstag in München hatte Osram diese Woche mitgeteilt, «vertiefte Gespräche» mit zwei Finanzinvestoren über ein Übernahmeangebot zu führen. Bei den Interessenten handele es sich um die Beteiligungsfirmen Bain Capital und Carlyle Group, die «einen gemeinsamen Erwerb von bis zu 100 Prozent» der Osram-Aktien erwägten. Es sei aber noch nicht abzusehen, ob es zu einer Investition der beiden Unternehmen komme, hieß es.

Eine Übernahme des kriselnden Konzerns war zuvor lange Gegenstand von Spekulationen gewesen. Konzernchef Olaf Berlien hatte in der Vergangenheit immer wieder angedeutet, dass der Einstieg eines Großaktionärs durchaus willkommen sei. Vor allem Gegenwind für die Automobilindustrie macht dem Konzern zu schaffen. Und seit Siemens als ehemalige Konzernmutter seine verbleibenden Anteile verkauft hat, fehlt Osram ein echter Großaktionär als Stabilitätsanker.

Zum Auftakt seines Geschäftsjahres war der Münchner Konzern unter dem Strich mit 81 Millionen Euro in die Verlustzone gerutscht. Alle drei Geschäftsbereiche verzeichneten im ersten Quartal des Geschäftsjahres heftige Einbußen. Das Ergebnis bei optischen Halbleitern brach um rund 43 Prozent auf zuletzt 58 Millionen ein. Ähnlich hoch lagen die Ergebnisverluste in der Sparte Automotive. Der Umsatz des Gesamtkonzerns fiel um 14,6 Prozent auf 350 Millionen Euro.

Im Januar hatte Osram deshalb angekündigt, am Standort Regensburg Hunderte Stellen streichen zu wollen. Damit macht der Konzern einen Großteil der Ausbaumaßnahmen der vergangenen Jahre wieder rückgängig. Allein in Regensburg waren innerhalb von drei Jahren 800 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt worden. Nun sollen 300 Stammbeschäftigte und rund 200 Zeitarbeiter den Standort wieder verlassen.

dpa

Das könnte Dich auch interessieren

01.12.2025 Regensburg: BMW startet Bau der neuen Wasserstoff-Infrastruktur im Werk Im Regensburger BMW-Werk hat der symbolische Baubeginn für eine neue Wasserstoff-Infrastruktur stattgefunden. Vertreter des Werks und der Stadt Regensburg verlegten auf dem Dach einer Werkshalle die erste Edelstahlleitung des künftigen Netzes. Dieses soll ab dem zweiten Halbjahr 2026 Wasserstoff zu Routenzügen und Gabelstaplern leiten, die in der Produktionslogistik eingesetzt werden. Ab 2026: Wasserstoffbetriebene Logistikflotte Geplant 28.11.2025 Schwäche am bayerischen Arbeitsmarkt hält an Die Zahl der Arbeitslosen in Bayern ist im November gesunken. Doch das ist kein Grund zum Jubeln. 18.11.2025 Regensburg: Dr. Georg Haber erneut in Mittelstandsbeirat berufen Damit setzt sie die Linie ihrer Vorgänger Peter Altmaier und Robert Habeck fort. Für Haber ist es bereits die dritte Amtszeit in dem wichtigen Beratungsgremium. In dem Berufungsschreiben heißt es, die Ministerin sei „insbesondere mit Blick auf unsere künftige Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit in einem sich verändernden internationalen Umfeld“ sehr an Habers Einschätzungen interessiert. Beratungsgremium mit 31.10.2025 Arbeitslosenzahl in Bayern ist gesunken In Bayern ist die Zahl der Arbeitslosen im Oktober im Vergleich zum September um 16.448 auf 307.709 gesunken. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,9 Prozent, das sind 0,3 Prozentpunkte weniger als im Vormonat, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mitteilte.«Die Herbstbelebung ist mit leichter Verzögerung auf dem bayerischen Arbeitsmarkt angekommen und fällt etwas