Mi., 15.01.2014 , 15:10 Uhr

Organspendezahlen auf Rekordtief

Etwa 11 000 Menschen in Deutschland hoffen auf ein neues Organ. Doch die Zahl der Spender und der gespendeten Organe sinkt dramatisch – womöglich eine Folge der Transplantationsskandale in jüngster Zeit.

Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) schlägt angesichts historisch niedriger Spenderzahlen Alarm. In Bayern ging die Spendenzahl am stärksten zurück: Im Freistaat spendeten 2013 laut einer vorläufigen Bilanz nur 118 Menschen ein Organ und damit rund ein Viertel weniger als im Vorjahr, wie die Stiftung am Mittwoch mitteilte. Die Zahl der gespendeten Organe sank ebenfalls um rund 24 Prozent auf 395. «Diese Entwicklung betrachten wir mit großer Sorge», sagte der hauptamtliche DSO-Vorstand Rainer Hess.

Bundesweit brach die Zahl der Spender im Vergleich zum Vorjahr um rund 16 Prozent auf 876 ein – das ist der niedrigste Wert seit der Verabschiedung des Transplantationsgesetzes 1997. Einen Grund für die «dramatische Entwicklung» sieht die Stiftung im Skandal um Manipulationen bei Organtransplantationen, der sich schon 2012 ausgewirkt hatte.

«Jedes gespendete Organ kann das Leben eines schwer kranken Menschen retten», betonte die DSO. Durch die sinkenden Zahlen verschärfe sich der Organmangel in Deutschland, wo etwa 11 000 Menschen auf ein Spenderorgan warten.

Die Organspendezahlen sinken in allen DSO-Regionen. In der Region Nord-Ost, zu der neben Berlin auch Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg gehören, fällt der Rückgang mit 9,7 Prozent am niedrigsten aus. In Bayern ist er mit 23,9 Prozent am höchsten.

In München waren 2012 drei Fälle von Manipulation bei der Vergabe von Spenderlebern am Klinikum rechts der Isar bekannt geworden. Eine offizielle Untersuchung stellte 38 Verstöße bei der Organvergabe am Transplantationszentrum des Klinikums fest.

Die Staatsanwaltschaft ermittelte gegen das Universitätsklinikum Regensburg und das Klinikum rechts der Isar. In Regensburg wurden 43 Lebertransplantationen auf Manipulationsverdacht überprüft. Der verantwortliche Mediziner, ein Transplantationsarzt aus Göttingen, soll zwischen 2004 und 2006 falsche Daten an die Vergabe-Organisation Eurotransplant gemeldet haben, damit seine Patienten schneller ein Spenderorgan bekamen.

Als Folge des Skandals wurde die Schließung der Transplantationszentren in München und Erlangen angekündigt.

 

dpa

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