So, 17.05.2020 , 10:16 Uhr

Offene Biergärten und vollere Schulen - neue Corona-Regeln ab Montag

Was ist Bayern ohne Biergärten? Nach der wochenlangen Zwangspause dürfen Restaurants am Montag endlich wieder ihre Außenbereiche öffnen. Auch in den Schulen wird es immer voller.

 

Wochenlang sind Klappstühle und Bänke in den Wirts- und Biergärten leer geblieben. Damit ist nun Schluss. Auch immer mehr Schüler kehren in die Klassenräume zurück. Was sich in Bayern von diesem Montag an und danach alles ändert. Ein Überblick:

 

GASTRONOMIE UND HOTELLERIE

Wer darf ab Montag wieder öffnen?

Zunächst darf die Gastronomie im Außenbereich öffnen - also Biergärten, Wirtsgärten oder Freischankflächen. Allerdings muss schon um 20.00 Uhr zugesperrt werden. Eine Woche später dürfen die Wirte dann die Innenbereiche bis 22.00 Uhr öffnen. Beherbergungsbetriebe müssen sich voraussichtlich noch bis zum Pfingstwochenende gedulden.

Sitzt man dann alleine und mit Mundschutz am Tisch?

Nein, am Tisch darf der ansonsten vorgeschriebene Mundschutz abgelegt werden. Zudem dürfen laut Branchenverband Dehoga Personen aus zwei Hausständen beisammensitzen. Ansonsten gilt der Mindestabstand von 1,50 Metern. Das Servicepersonal muss Mundschutz tragen, in der Küche ist dies nur dann vorgeschrieben, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.

Kann man einfach wieder so in die Wirtschaft?

Eine Reservierung ist laut Dehoga sinnvoll, aber nicht zwingend erforderlich. Zudem werden eintreffende Gäste vom Personal platziert und ihre Personalien und Telefonnummern aufgenommen. Letzteres soll sicherstellen, dass im Fall des Falles Infektionsketten nachvollzogen werden können.

Ist genügend Platz?

Das wird gerade bei den Außenflächen auch vom Wetter abhängen, wie Dehoga-Landesgeschäftsführer Thomas Geppert erklärt. Auch in den Gasträumen wird es wegen des Mindestabstands wohl weniger Platz geben. Zumindest bei Freischankflächen haben Geppert zufolge einige Kommunen bereits Entgegenkommen signalisiert, wenn Wirte sie erweitern wollen. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat die Kommunen im Freistaat gebeten, Stellflächen für die Außengastronomie rasch und unbürokratisch im Rahmen des rechtlich Möglichen zu genehmigen. «Die Auswirkungen der Coronakrise haben besonders das Gastgewerbe in existenzielle Nöte gestürzt. Es ist mir ein besonderes Anliegen, diesen für das Tourismusland Bayern so wichtigen Bereich nachdrücklich zu unterstützen», schrieb er in einem Brief an alle bayerischen Oberbürgermeister und Bürgermeister.

Sind Restaurants und Gaststätten damit gerettet?

«Wenn die Betriebe wieder an den Start gehen, ist der Überlebenskampf noch nicht beendet», sagt Geppert. «Denn dann entstehen auch wieder Kosten, die erstmal erwirtschaftet werden müssen.»

 

 

SCHULEN

Wer darf ab Montag wieder zurück in die Klassenzimmer?

Am Montag geht es auch für die unteren Klassen wieder los. Das heißt für die Erstklässler, die fünften Klassen der Mittelschulen und die fünften und sechsten Klassen an Realschulen und Gymnasien. An den Wirtschaftsschulen dürfen, je nach Art, die achte, die siebte oder auch die sechste Jahrgangsstufe zurück. Das ist dann die dritte Stufe der Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts. Seit Ende April sind die Abschlussklassen wieder zurück, ihnen folgten die Schüler, die nächstes Jahr ihren Abschluss machen, sowie die vierten Klassen.

Was ist mit den anderen Schülern?

Für sie beginnt der Präsenzunterricht erst nach den Pfingstferien Mitte Juni. Für die mittleren Klassen der Grundschulen soll es laut Kultusministerium aber – je nach Möglichkeit vor Ort – ein freiwilliges pädagogisches Begleitangebot geben.

Findet der Unterricht dann wieder wie gewohnt statt?

Die Stundenpläne sind verschlankt und meist auf die Kernfächer reduziert. Oft fallen Fächer wie Sport, Musik oder Kunst aus. Der Unterricht soll zudem in geteilten Lerngruppen stattfinden, die sich wochenweise oder auch tageweise abwechseln. In Wochen ohne Präsenzunterricht sollen die Schüler dann wieder von zu Hause lernen.

 

 

MASKENPFLICHT

Gibt es Änderungen bei der Maskenpflicht im Verkehr?

Ja. Schon jetzt muss man im Öffentlichen Nahverkehr, an Haltestellen und Bahnhöfen einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Hier sind auch sogenannte Community-Masken erlaubt. Im Fernverkehr der Bahn gilt nun auch in ganz Deutschland die Pflicht zur Bedeckung von Mund und Nase, wie das bayerischen Verkehrsministerium erklärte. «Ausgenommen sind Kinder unter 6 Jahren.» Ebenfalls neu ist in Bayern ab Montag die Pflicht im Flugverkehr - und das gilt ab dem Moment, in dem der Passagier die Abfertigungsgebäude betritt. Die Regelung gelte auch für das Kontroll- und Servicepersonal, wenn es mit Fahr- und Fluggästen in Kontakt kommt, teilte das Ministerium weiter mit.

 

Von Jennifer Weese und Christof Rührmair, dpa

 

Ein Teil unserer Berichterstattung zum Thema

Regensburg: Gastronomen trotz Lockerungen skeptisch
Ab kommenden Montag dürfen Gastronomen wieder ihren Außenbereich öffnen. Die Anforderungen sind strikt und zum Teil auch noch nicht ganz geklärt. Fakt ist aber: Der Mindestabstand von eineinhalb Metern muss zwischen Gästen und Servicepersonal eingehalten werden. Eine Mund-Nasen-Schutz-Pflicht gilt für Gäste nur, wenn sie den Tisch verlassen, für das Servicepersonal dauerhaft! Martin Straler mit zwei Beispielen, wie Gastronomen vorab mit der Situation umgehen.
Regensburg: "leere Stühle" am Haidplatz
Seit Wochen gibt es in Bayern die Initiative „leere Stühle“. Gastronomen wollen damit auf ihre aktuell schwere Situation aufmerksam machen. Sie haben seit Mitte März kaum noch Einnahmen. Bald dürfte sich das wieder ändern. Am 18. Mai dürfen Biergärten öffnen, eine Woche später Speiselokale im Innenbereich. Ende Mai dürfen dann auch Hotels ihren Betrieb wieder aufnehmen. Trotzdem haben heute Gastronomen und Hotelbetreiber am Regensburger Haidplatz protestiert.

 

Weitere Meldungen zum Thema

25.02.2024 Bayerische Förderinitiative zu Long- und Post-COVID liefert weitere wichtige Ergebnisse Bei den vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention geförderten Forschungsprojekten zu Long- und Post-COVID liegen nun weitere wichtige Ergebnisse vor. Darauf hat Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach am Sonntag hingewiesen. 15.01.2024 Acht Apotheken sollen Corona-Medikament illegal weiterverkauft haben Weil sie das Corona-Medikament Paxlovid illegal ins Ausland verkauft haben sollen, wird gegen mehrere Apothekerinnen und Apotheker in Bayern ermittelt. «Über die Zahl der unterschlagenen Packungen Paxlovid kann derzeit nur spekuliert werden», sagte ein Pressesprecher der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) in Nürnberg am Montag. «Wir sind erst am 25.10.2023 Bayern: AfD scheitert mit Klage gegen einstige Corona-Regeln im Landtag Der Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) hatte damals für Mitarbeiter und Abgeordnete Regeln erlassen, wie sie auch im normalen öffentlichen Leben galten, etwa eine Maskenpflicht oder ein Mindestabstandsgebot. Zudem wurde der Zugang für Besucher beschränkt. Dagegen wehrten sich die AfD-Fraktion und ein AfD-Abgeordneter vergeblich: Der Verfassungsgerichtshof wies nach einem Eilantrag 2020 nun auch die gesamte Klage 04.10.2023 Bayern/Regensburg: 5 Millionen Euro für Post-COVID-Forschung Die Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege: Holetschek stärkt Forschung zur medizinischen Versorgung von Long- und Post-COVID-Betroffenen – Bayerns Gesundheitsminister übergab Förderbescheide der „Förderinitiative Post-COVID-Syndrom 2.0“ über insgesamt rund fünf Millionen Euro Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek stärkt die Forschung zur medizinischen Versorgung von Long- und Post-COVID-Betroffenen. Der Minister hat am Mittwoch in 02.08.2023 Urteil: Corona-Einreisequarantäne in Bayern war teils unwirksam Die Einreise aus einem Risikogebiet sei grundsätzlich nicht geeignet, den für eine Quarantäne nach dem Infektionsschutzgesetz erforderlichen Ansteckungsverdacht zu begründen, teilte ein Sprecher zu dem Urteil am Mittwoch in München mit. Die für unwirksam erklärte bayerische Verordnung wurde am 5. November 2020 erlassen. Sie sah vor, dass Menschen, die nach Bayern einreisen und sich innerhalb von zehn Tagen 24.07.2023 Bayern: Laut Behörde Schäden nach Corona-Impfung in 105 Fällen anerkannt In Bayern sind bislang mehr als 2250 Anträge auf Anerkennung eines Gesundheitsschadens nach einer Corona-Impfung eingegangen. Über mehr als die Hälfte der Anträge sei inzwischen entschieden, sagte Thomas Kerner vom Zentrum Bayern Familie und Soziales (ZBFS) am Montag in Bayreuth. In 105 Fällen sei ein Schaden anerkannt worden – Betroffene erhalten damit Geld vom Freistaat. Zum Vergleich: Im Zuge der Impfkampagne

 

Videos zum Thema

21.09.2023 01:05 Min Donaustauf: Landesverband für Post-Covid 19 gegründet Heute ist daran nicht mehr zu denken, aber im September vor zwei Jahren war unser Alltag noch von der 2 und 3G Regel geprägt. Corona liegt für manche weit zurück, für andere ist es noch jeden Tag präsent. Die Rede ist von den Folgen der Erkrankung. In Donaustauf gibt es ja schon eine Bilanz, die 18.09.2023 04:00 Min Corona- und Grippeimpfungen sinnvoll? Experte im Gespräch Auch wenn es immer noch warm ist, der Sommer neigt sich allmählich dem Ende entgegen. Das bedeutet, langsam beginnt die Erkältungs- und Grippezeit. Und leider gibt es ja auch immer noch das Corona-Virus. Wie sinnvoll ist es, sich impfen zu lassen? Darüber hat Martin Lindner mit Richard Leberle gesprochen. Der Mediziner war Leiter des Regensburger 13.09.2023 01:20 Min Regensburg: Corona- und Grippeimpfungen, Ja oder Nein? Mit dem Herbst steht auch die Erkältungs- und Coronazeit bevor. Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) rät zu Impfungen. Wir wollten wissen, ob sich die RegensburgerInnen schon Gedanken dazu gemacht haben… 13.06.2023 00:36 Min Bayern: Anstieg im bayerischen Gastgewerbe im April Der Umsatz im bayerischen Gastgewerbe ist stärker als noch 2022. Das zeigen aktuelle Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik. 28.02.2023 00:24 Min Bayern: Corona-Testzentren schließen Ab Morgen haben die öffentlichen Corona-Testzentren in Bayern geschlossen. 01.02.2023 00:30 Min Bayern: Weitere Maskenpflichten fallen Ein Thema, das in den letzten Jahren für viel Aufregung und Demonstrationen gesorgt hat, war die Corona-Pandemie. Besonders über die Maskenpflicht wurde viel debattiert. Jetzt fallen immer mehr Maßnahmen weg – auch in Bayen.
Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

25.10.2023 Bayern: AfD scheitert mit Klage gegen einstige Corona-Regeln im Landtag Der Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) hatte damals für Mitarbeiter und Abgeordnete Regeln erlassen, wie sie auch im normalen öffentlichen Leben galten, etwa eine Maskenpflicht oder ein Mindestabstandsgebot. Zudem wurde der Zugang für Besucher beschränkt. Dagegen wehrten sich die AfD-Fraktion und ein AfD-Abgeordneter vergeblich: Der Verfassungsgerichtshof wies nach einem Eilantrag 2020 nun auch die gesamte Klage 02.08.2023 Urteil: Corona-Einreisequarantäne in Bayern war teils unwirksam Die Einreise aus einem Risikogebiet sei grundsätzlich nicht geeignet, den für eine Quarantäne nach dem Infektionsschutzgesetz erforderlichen Ansteckungsverdacht zu begründen, teilte ein Sprecher zu dem Urteil am Mittwoch in München mit. Die für unwirksam erklärte bayerische Verordnung wurde am 5. November 2020 erlassen. Sie sah vor, dass Menschen, die nach Bayern einreisen und sich innerhalb von zehn Tagen 02.06.2023 Bayern: Aiwanger will längere Frist für Rückzahlung von Corona-Hilfen «Wir erhalten viele Anfragen zum aktuellen Rückmeldeverfahren zur Corona-Soforthilfe. Die Steuerberater arbeiten auf Hochtouren. Kein bayerisches Unternehmen soll aufgrund der Soforthilfe-Rückmeldung unter vermeidbaren Zeitdruck geraten», sagte der Freie-Wähler-Chef am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in München. Viele Betriebe, die in der Pandemie Soforthilfen erhalten haben, hätten sich noch nicht am laufenden Rückmeldeverfahren beteiligt. Eigentlich endet die 26.04.2024 Bayern: Rekordzahl von Menschen eingebürgert Im Freistaat sind mehr eingewanderte Menschen als je zuvor eingebürgert worden. Insgesamt waren es im vergangenen Jahr mehr als 36.000 Menschen.