Do., 30.10.2025 , 15:50 Uhr

Polizei warnt vor neuer Welle von Online-Anlagebetrug

Oberpfalz: Dreiste Anlagebetrüger zocken Opfer ab

In den vergangenen Tagen wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz und in Niederbayern mehrere Fälle von Anlagebetrug angezeigt. Die Täter nutzten dabei das unübersichtliche Angebot an Finanzprodukten aus und brachten gutgläubige Anleger um ihr Geld.

Regensburger verliert fünfstellige Summe

Ein 39-Jähriger aus dem Landkreis Regensburg wandte sich am Sonntag die Polizeiinspektion Neutraubling. Er hatte seit Mitte September eine fünfstellige Summe über eine Internet-Handelsplattform investiert. Als er seine Anlage auszahlen lassen wollte, forderten die Betrüger zunächst einen vierstelligen Betrag zur „Freischaltung der Erträge“ – und später erneut einen niedrigen fünfstelligen Betrag. Nachdem der Mann nicht weiter zahlte, meldete er den Betrug. Die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg ermittelt.

Neumarkt: Über 70.000 Euro auf ausländische Konten überwiesen

Ein weiterer Fall betrifft einen 58-Jährigen aus dem Landkreis Neumarkt i.d.OPf.. Er investierte Anfang Oktober zunächst eine vierstellige Summe in vermeintlich gewinnbringende Anlagen. Auf Anraten seiner angeblichen Kundenberater überwies er innerhalb von drei Wochen über 70.000 Euro auf ausländische Konten. Über Chatgruppen und eine App beeinflussten ihn die Täter zu weiteren Zahlungen. Erst danach zeigte der Mann den Betrug bei der Polizeiinspektion Neumarkt i.d.OPf. an. Auch hier hat die Kripo Regensburg die Ermittlungen übernommen.

Schwandorf: Junger Mann verliert sechsstellige Summe

Ein 25-Jähriger aus dem Landkreis Schwandorf wurde über Social Media auf ein scheinbar lukratives Aktiengeschäft aufmerksam. Über einen Link gelangte er in eine Chatgruppe, wo er von einem Unbekannten angewiesen wurde, eine App zu installieren und ein Konto anzulegen. In den folgenden Monaten überwies er eine Summe im unteren sechsstelligen Bereich. Ihm wurde ein Gewinn von zwei Millionen Euro versprochen – den er nie erhielt. Am Montag erstattete er Anzeige bei der Polizeiinspektion Schwandorf. Die Kriminalpolizei Amberg ermittelt.

Landkreis Kelheim: Mann überweist rund 190.000 Euro auf Kontos ins Ausland

Ende vergangener Woche erstattete ein Mann aus dem Landkreis Kelheim Strafanzeige nachdem er Anfang Juli 2025 zunächst einen Anruf von zwei angeblichen Investmentberatern erhielt. Die Betrüger konnten den Mann letztendlich überzeugen seit Juli bis Oktober rund 190.000 Euro auf ein britisches bzw. spanisches Konto zu überweisen. Der Kontakt zu den angeblichen Beratern ist seitdem abgebrochen.

So gehen die Betrüger i. d. R. vor – Totalverlust der Anlage droht!

Nach Eingabe der persönlichen Daten und zumeist mit einer geringfügigen Anlage, häufig etwa 250 Euro, nimmt i. d. R. ein sog. „Finanzberater“ Kontakt auf. Der „Berater“ täuscht den Opfern durch eine geschulte Gesprächsführung eine vertrauensvolle und individuelle Beratung sowie Betreuung der Geldanlage vor. Verstärkt wirkt der Eindruck von Seriosität nicht selten dadurch, dass anfänglich geringfügige „Gewinne“ ausbezahlt werden. Diese Vorgehensweise soll die Opfer letztendlich nur zu höheren Investments animieren.

Tatsächlich werden die investierten Einlagen, zu Beginn meist mit einer geringen Anlagesumme, aber nicht zur Geldanlage verwendet, sondern sind für die „Anleger“ verloren. Auf den betrügerischen Internetplattformen werden von den Tätern unter anderem Anlageprodukte wie Aktien, binäre Optionen, Devisen und Kryptowährungen zum Handel angeboten, die keinen realen Hintergrund haben. Die Vorgehensweise der Betrüger ist vergleichbar mit sog. Fake-Shops, in denen nicht existente Waren angeboten werden.

Die Anlagegelder werden nie in eine tatsächlich existierenden Kapitalanlage einbezahlt und erzielen somit keine der vorgetäuschten Renditen. Die Möglichkeiten für Anleger, das investierte Geld wiederzuerlangen, sind sehr gering, da die Täter die vereinnahmten Gelder i. d. R. Auslandskonten transferieren.

Die Betreiberfirmen der Handelsplattformen wechseln häufig, bei den Firmensitzen handelt es sich nicht selten um Offshore-Briefkastenadressen.

 

Polizei warnt vor unseriösen Anbietern

Das Phänomen des Anlagebetrugs ist weit verbreitet. Die Polizei mahnt deshalb zur Vorsicht und rät, Geld nur seriösen Anbietern anzuvertrauen. Besonders bei Versprechen  hoher Renditen sollten Anleger misstrauisch werden.

Hinweise der Polizei für schnelles Erkennen von Betrugsfällen:

PP Oberpfalz/PP Niederbayern/JM

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