Di, 20.10.2015 , 15:44 Uhr

Oberpfalz: Digitalfunk offiziell gestartet

Seit heute ist der Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) offiziell das neue Hauptkommunikationsmittel des Polizeipräsidiums Oberpfalz. Der BOS-Digitalfunk löst damit den mittlerweile in die Jahre gekommenen Analogfunk ab. Um 10.00 Uhr setzte Polizeivizepräsident Michael Liegl den letzten analogen Funkspruch an die Einsatzkräfte ab, um mit ihnen kurz danach bereits digital zu funken.

Diesem Wechsel vorausgegangen ist ein zwölfmonatiger Testbetrieb, der sog. erweiterte Probebetrieb, während dessen „Kinderkrankheiten“ behoben wurden und  die Einsatzkräfte sich unter Realbedingungen an die neue Technik sowie die neuen Gerätschaften gewöhnen konnten. Zwischenzeitlich wurden nahezu alle Dienst-Kfz umgerüstet und auch die Dienststellen funktechnisch ausgestattet. Dort werden die analogen Funkgeräte jedoch weiter vorgehalten, um gegebenenfalls auch mit Behörden oder Hilfsdiensten kommunizieren zu können, die noch nicht auf den BOS-Digitalfunk umgestellt haben.

 

Neue Technik bietet wesentliche Vorteile

Der Digitalfunk bietet gegenüber dem herkömmlichen System wesentliche Vorteile. Beispielsweise ist der komplette Funkverkehr verschlüsselt und somit abhörsicher. Zudem konnten sog. „Funklöcher“ (Unterversorgung beim analogen Funkverkehr) beseitigt werden. Das digitale Funknetz wird bayernweit flächendeckend eingeführt und funktioniert je nach Baubeschaffenheit auch innerhalb von Gebäuden. Außerdem können individuell „Gruppen“ zusammen geschaltet werden, so dass künftig auch bundesweit mit anderen Polizeiverbänden, Behörden oder Hilfsdiensten gefunkt werden kann.

Bei Gefahrensituationen haben Einsatzkräfte die Möglichkeit, mit einem einzigen Knopfdruck über ihr digitales Handfunkgerät einen „Notruf“ abzusetzen, der die punktgenaue GPS-Ortung ermöglicht. Damit können von der Einsatzzentrale sofort Unterstützungskräfte zugeführt und weitere Hilfs- bzw. Rettungsmaßnahmen eingeleitet werden.

Mit den neuen Geräten sind auch sog. Statusmeldungen möglich, d. h. mit dem Drücken bestimmter Ziffern kann ohne Sprache eine Mitteilung an die Einsatzzentrale gesendet werden. Mit dem Drücken der Ziffer 1 wird beispielsweise die Einsatzbereitschaft einer Funkstreifenbesatzung dokumentiert. Dank weiterer Statusmeldungen kann der Sprachumfang des Funkverkehrs auf das Wesentliche reduziert werden.

Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus der sog. „SDS“-Funktion. Diese ist vergleichbar mit der herkömmlichen „SMS“. Für die Praxis bedeutet dies, dass die Einsatzzentrale z. B. eine Täterbeschreibung per „Schriftmeldung“ an die Funkgeräte der eingesetzten Kräfte absetzen kann, so dass während der Fahndung keine unnötigen Notizen erstellt oder der Fahndungsaufruf durch störende Rückfragen unterbrochen werden müssen.

Beamtinnen und Beamte des Polizeipräsidiums Oberpfalz konnten den BOS-Digitalfunk während des erweiterten Probebetriebs intensiv testen und auf seine Einsatztauglichkeit hin prüfen. Die bisher gemachten Erfahrungen zeigen, dass die neue Funktechnik die in sie gesetzten Anforderungen voll erfüllt. Sowohl im Alltagsbetrieb als auch bei besonderen Einsatzlagen wie z. B. großen Sportereignissen oder bei Demonstrationen.

Damit verfügt die Oberpfälzer Polizei nun über ein modernes, funktionales und zukunftsorientiertes Einsatzmittel.

PM/MF

Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

30.04.2024 Schwandorf/Lindenlohe: Autofahrer stirbt bei Unfall Am Montagmorgen ist ein Autofahrer bei Lindenlohe bei einem Unfall ums Leben gekommen. Die Polizei geht von überhöhter Geschwindigkeit als Unfallursache aus. 29.04.2024 Oberpfalz: Schwerpunktmonat „Radverkehrssicherheit“ im Mai Mit dem Frühling und dem wärmeren Wetter startet auch wieder die Fahrradsaison. Das Polizeipräsidium Oberpfalz setzt im Mai deshalb den Fokus auf die Radverkehrssicherheit und nimmt an der bayernweiten Schwerpunktaktion teil. 26.04.2024 Eschlkam: Flüchtiger Autodieb in Tschechien festgenommen Beamte der Polizei Furth im Wald sind am Montagmorgen einem flüchtenden Autofahrer bis nach Tschechien gefolgt. Dort konnten sie den Mann festnehmen. Das Auto wurde in Baden-Württemberg geklaut. 25.04.2024 Auch in Regensburg: Prozess wegen Geldautomaten-Sprengungen in ganz Deutschland gestartet 16 Angeklagte stehen ab heute vor dem Landgericht Bamberg: Zwischen 2021 und 2023 sollen sie 30 Geldautomaten in ganz Deutschland gesprengt haben. Darunter ist auch einer in Regensburg. Der Prozess wird voraussichtlich bis Ende des Jahres dauern.