Do, 22.04.2021 , 14:03 Uhr

Oberpfalz: Bilanz zum Blitzmarathon 2021

Bis Donnerstag (22. April) 6 Uhr morgens dauerte der Blitzmarathon in der Oberpfalz. Nach 24 Stunden ist er nun vorbei und die Polizei zieht Bilanz. Insgesamt gab es in der Oberpfalz im Vergleich zu 2019 weniger Verstöße – trotzdem wurden in 24 Stunden 256 Autofahrer festgestellt, die mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs waren. Die Polizei hatte bei ihrem Blitzmarathon insgesamt die Geschwindigkeiten von 15.178 Fahrzeugen im Regierungsbezirk gemessen.

Das Ziel der Beamten war es aber nicht, möglichst viele Raser zu „blitzen“, sondern die Gefahren von Geschwindigkeitsverstößen ins Bewusstsein der Fahrerinnen und Fahrer zu bringen.

Unser Video zur Kontrollaktion (21. April)

Die Pressemitteilung aus dem Polizeipräsidium Oberpfalz

„Geschwindigkeitsüberwachung ist ein zentrales Element der Verkehrssicherheitsarbeit. Sie rettet damit Leben“, sagt Polizeipräsident Norbert Zink.

Und so lag das Ziel des Blitzmarathons nicht in der Feststellung einer großen Zahl von Verkehrsverstößen, sondern vielmehr die Gefahren und Risiken von Geschwindigkeitsverstößen wieder in das Bewusstsein der Fahrzeugführer zu bringen und so letztendlich auf eine vorschriftsmäßige und angepasste Fahrweise hinzuwirken.

An insgesamt 96 Messstellen in der Oberpfalz, deren Örtlichkeiten vorab im Internet veröffentlicht worden waren, wurde die gefahrene Geschwindigkeit mit verschiedenen Arten von Geschwindigkeitsmessgeräten überwacht. An einzelnen Messstellen wurden die Fahrzeugführer unmittelbar angehalten und kontrolliert und im Gespräch für die Problematik sensibilisiert.

 

Bilanz des Blitzmarathons in der Oberpfalz

In den 24 Stunden des Blitzmarathons wurden Messungen bei insgesamt 15.278 Fahrzeugen durchgeführt. Hierbei waren 256 Fahrzeugführer mit überhöhter Geschwindigkeit festgestellt worden, gegen die Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet werden.

Im Vergleich zum Blitzmarathon 2019 waren dies 109 Verstöße weniger.

Den traurigen Höchstwert in der Oberpfalz erreichte ein Fahrzeugführer auf einer Landstraße im Landkreis Tirschenreuth. Bei zulässigen 100 km/h fuhr er mit 158 km/h.

Der Pkw-Fahrer hat nun mit einem Bußgeld in Höhe von 240 Euro, 2 Punkten und einem Monat Fahrverbot zu rechnen.

Die Beamten konzentrierten sich nicht alleine auf Geschwindigkeitsverstöße, sodass im Rahmen der durchgeführten Kontrollen 27 weitere Verstöße geahndet werden mussten. Hierbei handelte es sich beispielsweise um nicht angelegte Sicherheitsgurte oder die Nutzung von Mobiltelefonen während der Fahrt. In einem Fall wurde ein totalgefälschter philippinischer Führerschein vorgelegt und deshalb Anzeige wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Urkundenfälschung erstattet

Zur Durchführung der Geschwindigkeitskontrollen waren 163 Beamte eingesetzt.

 

Situation in der Oberpfalz

Im zurückliegenden Corona-Jahr 2020 war die Zahl der Geschwindigkeitsunfälle im Vergleich zum Vorjahr um 19,5 % zurückgegangen. Nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit bleibt dennoch eine der Hauptursachen für schwere Verkehrsunfälle. Im Jahr 2020 ereigneten sich 790 Verkehrsunfälle, deren Ursache in überhöhter oder nicht angepasster Geschwindigkeit zu sehen ist.

Bei diesen Unfällen kamen im vergangenen Jahr 20 Personen ums Leben und 487 Personen wurden verletzt.

 

Bilanz aus Niederbayern

Nach Auswertung aller Messergebnisse bleibt ein gemischtes Fazit zurück. Trotz Ankündigung der Aktion und Veröffentlichung der Messstellen waren wieder einige Unbelehrbare oder Leichtsinnige zu schnell unterwegs. Der überwiegende Anteil der Verkehrsteilnehmer hat sich jedoch an die Tempolimits gehalten. Die Beanstandungsquote war im Vergleich zu unangekündigten Geschwindigkeitsmessungen naturgemäß deutlich niedriger. Nun ist es an den Verkehrsteilnehmern zu zeigen, dass das Bewusstsein über die Gefahren überhöhter Geschwindigkeit im Straßenverkehr nachhaltig gestärkt wurde. „Wenn mit dem Blitzmarathon auch nur ein potenzieller Raser wachgerüttelt werden konnte, wäre das schon ein Erfolg! Jeder Raser weniger könnte ein Todesopfer weniger bedeuten. Wir hoffen, dass die Thematik mit dieser Aktion wieder präsenter in den Köpfen der Verkehrsteilnehmer ist und auch bleibt.“

Mit rund 200 Einsatzkräften beteiligten sich alle niederbayerischen Polizeidienststellen an der Aktion. Über 25.000 Fahrzeuge wurden mit stationären Geräten gemessen, davon mussten 471 Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt werden. Unter anderem war der sogenannte Enforcement Trailer der Niederbayerischen Polizei im Zuständigkeitsgebiet der Verkehrspolizeiinspektion Landshut im Einsatz. Bei Kontrollen mit Laserhandmessgeräten mussten 130 Fahrzeugführer beanstandet werden. Insgesamt waren somit knapp 600 Fahrzeuge zu schnell unterwegs.

Das gefährlichste Verhalten während der Kontrollaktion zeigte ein 21-Jähriger aus Regen. Der Mann wurde auf der Staatsstraße 2135 bei Bischofsmais mit 157 km/h gemessen. Erlaubt waren in diesem Bereich 100 km/h. Abzüglich Toleranz ergibt sich somit eine Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 52 km/h. Damit droht ihm ein Bußgeld in Höhe von mindestens 240 Euro, 2 Punkten sowie ein Fahrverbot.

Darüber hinaus stellten die Kontrollkräfte weitere Verstöße abseits von Überschreitungen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit fest. Unter anderem mussten auch einige Verstöße gegen die Gurtpflicht oder das Handyverbot bearbeitet werden. Drei Verkehrsteilnehmer wurden wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis angezeigt.

 

PP Oberpfalz/PP Niederbayern/MF/MB

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